Besucht am 15.02.20171 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Wenn man an sonnigen Februartagen wie diesen das beschauliche Schwarzwaldstädtchen Nagold besucht, fühlt man sich an manchen Stellen geradezu in südlichen Gefilden. Hier „schafft“ man als Schwabe nicht nur, sondern lässt es sich auch gut gehen. Sehr aufgehübscht wurde der Ort zur Landesgartenschau 2012, wovon die Stadt noch heute profitiert (und so soll es auch sein). Besonders die Gegend um den Park Kleb und das Füsschen Waldach hat ganz klar an Qualitäten gewonnen.
Ich komme vielleicht 3-4 Mal im Jahr nach Nagold und besuche immer wieder die gleichen Lokale. Seit 2014 besteht das stylishe Longwy als Restaurant-Bar-Lounge direkt am Waldachufer inmitten einer schön angelegeten Fussgängerzone, die zuvor als kostenpflichtiger Teil der Blümchenschau 2012 ausgewiesen war. Das Longwy firmiert als Familienunternehmen, wobei Longwy nicht der Eigenname des Besitzers ist, sondern die Partnerstadt in Lothringen. Das Speisenangebot im Longwy ist mediterran, mit italienischem Einschlag.
Das Lokal ist hauptsächlich in einem modernen, betonbetonten Flachdachbau untergebracht, der sich Pavillon nennt, glänzt jedoch auch durch seine wunderschöne, stimmungsvolle Holzterrasse direkt am Flussufer und durch seinen großzügigen Aussenbereich, der jetzt im Februar, bei den ersten Sonnenstrahlen schon komplett bewirtschaftet wird und auch überraschend gut besucht wird. An einem schnöden Mittwochnachmittag gegen 15 Uhr habe ich fast keinen freien Platz mehr gefunden. Ausnahmsweise wollte ich nur einen Kaffee trinken, um die Zeit bis zu einer Familienfeier zu überbrücken. Das Publikum am Abend ist vorwiegend jung, schick und in Ausgeh- und Feierlaune; am Nachmittag jedoch mischen sich auch sehr viel ältere Menschen darunter, auch Tagestouristen und Mütter mit Kinderwagen. Das sich das gesamte Angebot auf einer Ebene befindet, keine Hürden und Treppenstufen behindern, kann man das Longwy großzügig aus barrierefrei bezeichnen. Das Ambiente ist gepflegt, puristisch, durch klare Linien und gute Materialien gekennzeichnet. Da der Pavillon voll verglast ist, ist der Innenraum herrlich hell und sonnig. Auf der Holzterrasse stehen die typischen Korbimitat-Loungemöbel, die man allerorten sieht und die so langsam auch ein bisschen langweilig werden. Sie sehen auch schnell abgewohnt und strapaziert aus. Trotzdem sitze ich bei halbwegs gutem Wetter immer draussen und geniesse die herrliche Aussicht auf Fluss, Burg und Park.
Auch bei meinem letzten Besuch wurde ich sehr rasch und zuvorkommend bedient. Es gab keinerlei Wartezeiten, weder bei der Bestellung, noch bei der Bezahlung. Apropos Bezahlung: auch hier muss man, wie inzwischen in vielen Lokalen, explizit nach einer ausgedruckten Rechnung verlangen (wenn man denn eine möchte). Mein kleiner Kaffee für 2,20 Euro war aromatisch stark (uff, fast zuuuu stark) und wurde ohne extra Bitte gleich mit zwei Portionen Kondensmilch und einem Keks serviert. Die Tassen sind leider ziemlich schwer und der Henkel sitzt so ungeschickt, dass der Schwerpunkt eindeutig zu tief liegt. Aber hier scheint etwas zu protziges, schweres Geschirr zum Gesamtbild zu gehören. Die Karte weist ein vielseitg ansprechendes Angebot von Salaten, Burgern, Flammkuchen und Pasta auf. Bei den knusprigen Flammkuchen kann ich die mit Rucola und Tomate empfehlen (frisch!), bei den Salaten nehme ich sehr gerne den mit Mozzarella und Gambaspieß. Obwohl man hier nie lange auf das Essen warten muss, bietet das Longwy immer noch explizite Mittagstischangebote für Berufstätige mit wenig Zeit an. Habe ich allerdings noch nie probiert.
Besonders beliebt im Longwy sind Cocktails und „Mädchengetränke“ wie Hugo oder Aperol Sprizz. Nicht so mein Fall, sieht aber stimmungsvoll beim Sonnenuntergang auf der Terrasse aus. Auch für die Weine werden ausladende Gläser genommen, die man fast nicht stemmen kann. Sowohl drinnen als auch im Aussenbereich herrscht überraschende Sauberkeit. Nur die Behindertentoilette gleicht einer Kruschtel- und Abstellkammer, was wahrscheinlich dem unglücklichen Umstand geschuldet ist, dass dieser Pavillon einfach keine nutzbaren Nebenflächen, keinen Keller und keinen Speicher hat. Vom Longwy aus kann man sehr schön durch den Park oder die Innenstadt flanieren, der Busbahnhof ist ausserdem in 2 Minuten zu erreichen.
Wenn man an sonnigen Februartagen wie diesen das beschauliche Schwarzwaldstädtchen Nagold besucht, fühlt man sich an manchen Stellen geradezu in südlichen Gefilden. Hier „schafft“ man als Schwabe nicht nur, sondern lässt es sich auch gut gehen. Sehr aufgehübscht wurde der Ort zur Landesgartenschau 2012, wovon die Stadt noch heute profitiert (und so soll es auch sein). Besonders die Gegend um den Park Kleb und das Füsschen Waldach hat ganz klar an Qualitäten gewonnen.
Ich komme vielleicht 3-4 Mal im Jahr nach... mehr lesen
Longwy
Longwy€-€€€Restaurant, Bar, Cafe, Cafebar, Loungebar074529709208Longwyplatz 1, 72202 Nagold
4.5 stars -
"Südländisches Feeling im Nordschwarzwald" MinitarWenn man an sonnigen Februartagen wie diesen das beschauliche Schwarzwaldstädtchen Nagold besucht, fühlt man sich an manchen Stellen geradezu in südlichen Gefilden. Hier „schafft“ man als Schwabe nicht nur, sondern lässt es sich auch gut gehen. Sehr aufgehübscht wurde der Ort zur Landesgartenschau 2012, wovon die Stadt noch heute profitiert (und so soll es auch sein). Besonders die Gegend um den Park Kleb und das Füsschen Waldach hat ganz klar an Qualitäten gewonnen.
Ich komme vielleicht 3-4 Mal im Jahr nach
Besucht am 14.02.2017Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
Obwohl nicht an der Universität selbst arbeitend, habe ich öfter hier beruflich zu tun und esse dann als Gast in der Mensa oder nehme in der Cafeteria einen Cappuccino zu mir. Die Essensauswahl ist beachtlich, eindeutig reichhaltiger als in den Firmenkantinen, die ich kenne, wenngleich nicht alles durchweg empfehlenswert ist. Ich persönlich finde das Salat- und das Gemüsebüffet sensationell gut und vielseitig, das Pastabüffet oft eher abschreckend, die Pizzen zwar sehr beliebt, aber nicht mein Fall – und manche Tellergerichte schlichtweg unterirdisch. Sehr gut finde ich jedoch die Möglichkeit, sich seine Speisenauswahl ganz modular zusammenzustellen, so werden z.B. sehr gerne noch eine Schale Fritten oder eine Schale Salat zusammengenommen, wenn man einfach keinen großen Hunger hat.
Das Gebäude an sich ist im 70er-Jahre-Brutalismus-Stil komplett in Sichtbeton gebaut. Die Legende sagt, dass dieser Bau tatsächlich einen Architekturpreis gewonnen hat und unter Denkmalschutz steht. Das würde auch den gelegentlich wahrzunehmenden Sanierungsstau erklären. Von barrierefreiem Zugang ist man hier auch himmelweit entfernt. In der großzügigen Eingangshalle sind in Vitrinen zwar noch die Tagesgerichte (mit Preisangaben für Studierende und für Gäste) ausgestellt, was regelmäßig für großen Andrang sorgt. Doch danach wird es sportlich. Über weite Treppen und klaustrophieauslösende Wendeltreppen hat man sich nach oben zu arbeiten, zu den Essensausgaben und Büffets. Das ist nichts für Behinderte oder Menschen, die sich beim Skifahren ein Bein gebrochen haben. Einen Aufzug habe ich in den letzten 30 Jahren noch nicht wahrgenommen. Wer also körperlich beeinträchtigt ist, kann nur das dürftige Sparangebot in der Cafeteria nutzen. Aber immerhin…
Oben, in den heiligen Essenshallen, geht es sehr umtriebig zu und man kriegt schon mal ein Tablett in die Rippen gerammt. Vermutlich ist die Mensa nicht für die heutige Studentenzahl oder das ständig wachsende Essensangebot ausgelegt. Trotzdem komme ich immer wieder gern, manchmal alleine – heute jedoch mit zwei Kollegen im Schlepptau. Wenn man motorisiert ist, dürfte es schwer werden, einen Parkplatz zu finden. Aber die S-Bahn-Haltestelle liegt ja nur wenige Schritte entfernt. Und die meisten Gäste kommen schlichtweg zu Fuss.
Wir Drei hatten heute ganz unterschiedliche Gelüste. Einer nahm ein Tagesgericht in Form von kleinen vegetarischen Kartoffeltaschen mit Frischkäsefüllung in einer dubios violetten Sauce, samt Beilagensalat (4,90 Euro). Der zweite ernährte sich hauptsächlich von Beilagen: einem kleinen gemischten Salat mit überraschendem Knoblauchdressing (1,0 Euro), einer Schale Fritten (1,15), sowie einem Teller vom Büffet (geht nach Gewicht, 1,15 pro 100 Gramm). Das Büffet ist ausserordentlich vielseitig. Zwar ist die Basis oft Convenience Food, doch sehr kreativ und individuell angerichtet. Mein Kollege wählte einen Teller voll Frikandel spezial, wie man es nur aus Holland kennt – toll, die würzige Sauce! Apropos Sauce: kostenlos kann man sich hinter der Kasse mit verschiedenen Dressings, sowie Senf und Mayo aus großen Flaschen versorgen. Ich selbst nahm mir vom Salatbüffet (1,15 pro 100 Gramm) erstaunlich geschmacksintensive Tomatenscheiben, grüne Blattsalate mit feinen Rettichscheiben, feine schwarze Oliven, Kürbiskerne, Quadrate von Emmentaler, einen wundervoll sahnigen Eiersalat, gekochte Möhren mit viel angeünsteten Zwiebelchen, einen aromatischen Krautsalat mit Paprikastreifen, italienische Antipasti in Olivenöl,
und ich was nicht mehr, was alles. Das Büffet ist jeden Tag anders bestückt und umfasst bestimmt 20 verschiedene Sorten.
Getränke stehen in Kühltheken flaschenweise bereit. Man zahlt zwar erst mal Pfand, kann es jedoch an Automaten selbst wieder auslösen. Achja: Studenten und Mitarbeiter können mit ihrer Chipkarte bezahlen. Gäste an bestimmten Kassen auch bar. Die Kassiererinnen müssen sehr konzentriert und nervenstark sein. Und natürlich hat man es mit internationalem Publikum aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen zu tun. Entsprechen turbulent geht es im Speisesaal auch zu. Ich finde jedoch immer einen ruhigen Platz am Fenster. Abgetragen werden muss natürlich auch selbst. Die Band befindet sich ein halbe Etage tiefer. Dort wachen Aufpasser darüber, dass man alles zielgerichtet aufreiht und Papiermüll gleich selbst entsorgt.
Die Mensa ist zwar kein Hort der Ruhe, für mich aber immer wieder ein nettes „Ausflugsziel“. Hier kann man günstig und schnell und sehr vielseitig essen – und gleich noch Menschstudien betreiben.
Obwohl nicht an der Universität selbst arbeitend, habe ich öfter hier beruflich zu tun und esse dann als Gast in der Mensa oder nehme in der Cafeteria einen Cappuccino zu mir. Die Essensauswahl ist beachtlich, eindeutig reichhaltiger als in den Firmenkantinen, die ich kenne, wenngleich nicht alles durchweg empfehlenswert ist. Ich persönlich finde das Salat- und das Gemüsebüffet sensationell gut und vielseitig, das Pastabüffet oft eher abschreckend, die Pizzen zwar sehr beliebt, aber nicht mein Fall – und manche Tellergerichte... mehr lesen
3.5 stars -
"Hier essen die Nobelpreisträger von morgen" MinitarObwohl nicht an der Universität selbst arbeitend, habe ich öfter hier beruflich zu tun und esse dann als Gast in der Mensa oder nehme in der Cafeteria einen Cappuccino zu mir. Die Essensauswahl ist beachtlich, eindeutig reichhaltiger als in den Firmenkantinen, die ich kenne, wenngleich nicht alles durchweg empfehlenswert ist. Ich persönlich finde das Salat- und das Gemüsebüffet sensationell gut und vielseitig, das Pastabüffet oft eher abschreckend, die Pizzen zwar sehr beliebt, aber nicht mein Fall – und manche Tellergerichte
Besucht am 11.02.2017Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 8 EUR
Die Gastroszene eines Ortes verändert sich derart dynamisch, dass man fast den Überblick verlieren kann, selbst wenn man glaubt, am Ball zu bleiben. Plötzlich heisst das althergebrachte „Dinea“ in Stuttgart „Leonhard´s“ (keiner weiss, wieso) und man mag schon unterstellen oder mutmaßen, dass hier Verwechslungen oder falsche Anspielungen mit eingeplant sind: nämlich zum gleichklingenden „Leonhardt´s“, der neuen Gastronomie am Fernsehturm (wo der Name auch Sinn macht, da Bezüge zum Architekten herstellend).
Die Homepage des Restaurants, das in der vierten Etage von Galeria Kaufhof untergebracht ist, verspricht vollmundig „Front cooking“ und Zubereitung "à la minute", wobei mir hier der offensichtliche gastronomische Anspruch mit der harten Realität nicht ganz deckungsgleich scheint. Das Selbstbedienungsrestaurant liegt zwar - bequem mit Aufzug und Rolltreppe erreichbar - in der etwas ruhigeren Region des sonst sehr trubeligen Hauses, aber Selbstbedienung, der Einsatz von Convenience Food und teilweise sehr ambitionierte Preise entsprechen nicht so ganz der Idee eines Lokals, in dem man gerne einkehrt. Am vergangenen Samstag gab es einfach logistische Gründe, die mich an diesen Ort geführt haben.
Neben dem Selbstbedienungsbereich mit reich bestückten Theken (Salatbüffet, Pfannen mit Gemüse und Beilagen, Front Cooking für Fleischgerichte, Smoothies-Bar, mehrere Kaffee-Vollautomaten, Schwäbische Spezialitätentheke etc. etc.) liegt der großzügige Gastraum, der in zwei Ebenen unterteilt ist: ein traditionell eingerichteter (hölzerne Vierertische, zweifarbige Bodenfliesen, vage Raumteiler und eine echte Fensterfront) , sowie eine etwas exaltiert möblierte zweite Ebene, deren Deko irgendwie an Halloween erinnert. Oder war dies nur die Faschingsdekoration?
Gegen Mittag sind die Tische vielleicht zur Hälfte besetzt, mit Paaren mittleren Alters, auffallend vielen alleinstehenden Damen und einigen jungen Familien. Gleich vorne, neben dem Abräumband und den Kassen, gibt es eine kleine Kinderspielecke, die tatsächlich gut frequentiert wird. Eine Affenhitze treibt einem den Schweiß auf die Stirn und macht es schwer, mit Einkäufen und warmen Wintermänteln zu hantieren und nebenbei noch die Essenstabletts zu balancieren. Habe ich eine Garderobe übersehen? Immerhin liegen die Toiletten auf der gleichen Etage, sind in wenigen Schritten erreichbar und werden laufend mit sichtlichem Aufwand gereinigt.
Da mir der Sinn nach Grünzeug steht, inspiziere ich nur das Salat- und Gemüseangebot. In Selbstbedienung kann man hier für 1,99 Euro pro 100 Gramm aus einer riesigen Auswahl wählen: das Gemüse wird sortenrein in verschiedenen Pfannen warmgehalten (ich vermute, dass es sich um aufgetautes Convenience Food handelt): Broccoli, Möhren, Kartoffeln, Kohl… Alles schön ausgeleuchtet und fein präsentiert. Allerdings ist hier ziemlich viel Öl im Spiel, damit nichts anbrennt und zugleich immer appetitlich glänzt. Ich schwenke um zum Salatbüffet, das wirklich üppig angerichtet und gegen 12 Uhr noch so gut wie nicht geplündert ist: verschiedene grüne Blattsalate, Kartoffelsalat, Tomate mit Mozzarella, Weißkraut, Möhre, frische rote Zwiebeln, gedämpfte Zwiebelscheiben, dicke Saubohnen, grüne Bohnen, Paprika, gebratene Aubergine, Zucchini, Schafskäse, Croutons, Nüsse, Saaten, knackige Oliven, diverse Dressings, dazu Brot mit dreierlei Aufstrichen etc. pp. Die riiieesigen Teller verleiten zum Draufschaufeln und ich muss mich wirklich sehr beherrschen, nur wenig und zudem leichte Ware zu nehmen. Eine vierköpfige Familie an der Kasse vor mir staunte nicht schlecht über die Summe, die sie letztendlich zu bezahlen hatte und zückte resigniert ihre Kreditkarte.
Der Salat war sehr frisch und wirklich adrett angemacht. Er wurde professionell präsentiert. Allerdings weiss ich nicht, wie die Salattheke ein oder zwei Stunden später aussah… Ein Mitarbeiter mit Headset wuselte zwischen den Theken hin und her und gab stets neue Anweisungen wahrscheinlich an das Team hinten in der Küche durch. Zum Trinken wählte ich einen Becher Kaffee (2,90 Euro), den man für 1,00 Euro noch ein zweites Mal nachfüllen konnte. Leider gab es nur Frischmilch dazu, keine Kaffeesahne oder Alternativen wie laktosefreie Milch.
Die Atmosphäre im Gastraum war relativ unruhig und hektisch. Der Besuch war für mich alles in allem kein Genuss, aber den Umständen geschuldet noch einigermaßen erträglich. Die große Auswahl an Speisen, die man selbst in Augenschein nehmen und auswählen kann, überzeugt natürlich. Gut geeignet für Familien.
Die Gastroszene eines Ortes verändert sich derart dynamisch, dass man fast den Überblick verlieren kann, selbst wenn man glaubt, am Ball zu bleiben. Plötzlich heisst das althergebrachte „Dinea“ in Stuttgart „Leonhard´s“ (keiner weiss, wieso) und man mag schon unterstellen oder mutmaßen, dass hier Verwechslungen oder falsche Anspielungen mit eingeplant sind: nämlich zum gleichklingenden „Leonhardt´s“, der neuen Gastronomie am Fernsehturm (wo der Name auch Sinn macht, da Bezüge zum Architekten herstellend).
Die Homepage des Restaurants, das in der vierten Etage von... mehr lesen
2.5 stars -
"Wer ist Leonhard?" MinitarDie Gastroszene eines Ortes verändert sich derart dynamisch, dass man fast den Überblick verlieren kann, selbst wenn man glaubt, am Ball zu bleiben. Plötzlich heisst das althergebrachte „Dinea“ in Stuttgart „Leonhard´s“ (keiner weiss, wieso) und man mag schon unterstellen oder mutmaßen, dass hier Verwechslungen oder falsche Anspielungen mit eingeplant sind: nämlich zum gleichklingenden „Leonhardt´s“, der neuen Gastronomie am Fernsehturm (wo der Name auch Sinn macht, da Bezüge zum Architekten herstellend).
Die Homepage des Restaurants, das in der vierten Etage von
Besucht am 04.02.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Nun habe ich erstmals den Schritt in die „Höhle des Löwen“ gewagt und habe mit einer Freundin samstags das Mega-Einkaufszentrum Milaneo in Stuttgart besucht. Und wenn man schon mal über den eigenen Schatten springt, kann man sich gleich voll die Kante geben, oder?
Nach dreistündigem Shopping zeigt sich am frühen Nachmittag bohrender Hunger. Die Freundin bietet an, mich zum Essen einzuladen und blinzelt vielversprechend mit den Augen. Was ich an ihrer Seite sehr schnell lerne: die Shopping Mall ist in drei Zonen untergliedert, wobei sich offenbar sämtliche Gastronomieangebote im zentralen „Urban“-Modul in einem sogenannten Food Court befinden. Also, nix wie hin. Als wir gegen 13 Uhr dort eintreffen, dreht sich mir schon fast der Magen um. Hier herrscht offenbar die Speisung der Zehntausend! Unmengen von Menschen hocken in einer überquirligen, überhitzten Umgebung an verschiedenen Segmenten der einzelnen Anbieter. Dabei sieht mir das „Tokyo Sushi“ doch am vielversprechendsten aus, denn vieles in der Umgebung ist schlichtes Fastfood und wenig attraktiv.
Beim „Tokyo Running Sushi“ läuft ein Band mit zwei Ebenen einmal ums Karree. Quer zum Laufband sind Tische und Bänke angedockt, an denen jeweils eine Familie oder ein Freundeskreis sitzen kann. Wirklichen Zugriff auf die Speisen haben aber nur die Personen, die direkt am Band sitzen. Die anderen können nur dirigieren und ihre Wünsche äußern und weitergeben. Dass man die europäische Variante nicht unbedingt mit asiatischen Vorbildern vergleichen kann, ist klar – allerdings scheint es auch hierzulande noch einige verschiedene Abstufungen zu geben. Die „Tokyo Running Sushi“-Version ist auf dem ersten Blick erschreckend unglaublich: bis 16 Uhr gilt ein „All you can eat“-Angebot: Essen, bis der Arzt kommt… Für eine halbe Stunde am Sushi-Band zahlt man pauschal 9,50 Euro, für eine ganze Stunde gnädigerweise nur 11,50 Euro. Wie ist das nur möglich? Wird bei diesem Kampfessen nicht die ganze, eher kontemplative Sushi-Kultur karikiert? (Später entdecke ich, dass man nach 16 Uhr für ein etwas erweitertes Angebot 13,90 Euro zu zahlen hat und man durchaus auch a la carte bestellen kann).
Wider Erwarten geht es einigermaßen manierlich zu. Das doppelbödige Laufband ist mit Plexiglas umhüllt und man kann kleine Schiebetürchen öffnen, um die gewählten Portionen zu entnehmen. Als wir dort waren, waren das Angebot sehr gut bestückt, ständig wurde nachgelegt: Sushihäppchen mit Lachs, Thunfisch, Shrimps; sowie vegetarische Varianten mit Gurke und Avocado, auch leckere California Rolls mit Sesam. Die Tellerchen aus Steingut (?) sind dunkel grundiert, mit unterschiedlich farbiger Lasur. Alles sieht appetitlich aus und wirkt überraschend sauber. Mein persönlicher Sushi-Hype ist zwar schon vor ein paar Jahren abgeebbt, aber das hiesige Angebot ist solide und offenbar tatsächlich frisch. Der Reis klebt sehr schön und hält die Röllchen verlässlich beisammen. Sojasauce und Wasabi geben je nach Wunsch Geschmack und Würze.
Da wir erst mal nur die Halbstundenvariante wählten, aßen wir eher sparsam und fühlten uns danach leicht, aber dennoch gut gestärkt. Obwohl auf der ganzen Ebene ein Heidenrummel herrschte, wirkten die Mitarbeiter von „Tokyo Running Sushi“ sehr freundlich und diszipliniert. Keine Ahnung, woher sie die Kraft nehmen… Als Gast war ich leider von den Rahmenbedingungen leicht genervt: das Haus hält nur eine verschwindend kleine Anzahl von Schließfächern vor, es ist bullewarm und man hat mit seiner warmen Wintergarderobe zu kämpfen. Die Toiletten liegen zentral am Food Court, sind jedoch heillos überlaufen, so dass es zumindest samstags zu Wartezeiten kommt. Darüber hinaus wird für die Benutzung eine Gebühr von 50 Cent verlangt. Man sollte sich also mit den Getränken lieber zurück halten…
Alles in allem war dieser Besuch kein großer Genuss, aber eine deutlich attraktivere Alternative zu all den Fastfood-Angeboten im Milaneo. Meines Wissens gibt es auch kein vernünftiges Restaurant in der Gegend. Anreisen sollte man übrigens tunlichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da die Zufahrtsstrassen, sowie die Parkmöglichkeiten regelmäßig überfrequentiert sind. Eine U-Bahn-Haltestelle liegt direkt unterm Haus.
Nun habe ich erstmals den Schritt in die „Höhle des Löwen“ gewagt und habe mit einer Freundin samstags das Mega-Einkaufszentrum Milaneo in Stuttgart besucht. Und wenn man schon mal über den eigenen Schatten springt, kann man sich gleich voll die Kante geben, oder?
Nach dreistündigem Shopping zeigt sich am frühen Nachmittag bohrender Hunger. Die Freundin bietet an, mich zum Essen einzuladen und blinzelt vielversprechend mit den Augen. Was ich an ihrer Seite sehr schnell lerne: die Shopping Mall ist in drei... mehr lesen
Tokyo Sushi · Milaneo Foodlounge
Tokyo Sushi · Milaneo Foodlounge€-€€€Schnellrestaurant0711 99796035Mailänder Platz 7, 70173 Stuttgart
3.0 stars -
"Kampfessen in der Shopping Mall" MinitarNun habe ich erstmals den Schritt in die „Höhle des Löwen“ gewagt und habe mit einer Freundin samstags das Mega-Einkaufszentrum Milaneo in Stuttgart besucht. Und wenn man schon mal über den eigenen Schatten springt, kann man sich gleich voll die Kante geben, oder?
Nach dreistündigem Shopping zeigt sich am frühen Nachmittag bohrender Hunger. Die Freundin bietet an, mich zum Essen einzuladen und blinzelt vielversprechend mit den Augen. Was ich an ihrer Seite sehr schnell lerne: die Shopping Mall ist in drei
Besucht am 31.01.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 18 EUR
Seit Ende letzten Jahres wird das ehemalige Gasthaus Schwanen (das mit bodenständiger Küche und dem zweifelhaften Untertitel „Zum singenden Wirt“ eher traditionelles Publikum bediente) als asiatisches Lokal „Viet-Thai“ bespielt – und zwar in Personalunion mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der unteren Poststrasse. So ganz hat der Wechsel allerdings noch nicht geklappt: man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Selbst die Bewirtungsbelege und Kassenzettel tragen im Kopf noch den alten Namen „Schwanen“. Dafür ist das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden Mittagstischangeboten in der örtlichen Presse schon fest verankert. Freunde haben mir das Lokal schon kurz nach Weihnachten empfohlen, so dass es nun bereits einige Wochen auf meiner Wunschliste stand.
Der erste optische, innenarchitektonische Eindruck ist (noch) positiv. Zuletzt war ich im Schwanen im Herbst 2013, damals herrschten noch rustikale Eckbänke und viel Holzeinrichtung vor. Jetzt sieht es luftiger, heller, freundlicher aus, mit beigen Sitzmöbeln und dezentem asiatischem Wandschmuck. An den alten Schwanen erinnern immerhin noch der große Kachelofen und die Toiletten. Mittags gegen halb eins ist das Lokal eher dürftig besetzt: ein kleiner Freundeskreis, eine joviale Altherrenriege, ein älteres Paar, das ausgiebig Hilfe bei der Bestellung benötigt. So ganz klappt die Kommunikation und der Workflow allerdings noch nicht: zu groß die kulturelle und sprachliche Diskrepanz zwischen der eher hilflosen, jungen, kroatischen Bedienung, den schwäbelnden Gästen, dem asiatischen Chef.
Die Karte ist reichhaltig, bietet eine große Auswahl an Fleischgerichten (auch mit Ente!), Fisch und Meeresfrüchten, Nudelgerichten und vegetarischen Speisen. Einige Seiten sind in Sichthüllen extra noch dabei gelegt. Darunter auch das Mittagstischangebot (in gelochter Sichthülle präsentiert) , mit gut einem Dutzend Fleischgerichten und einem vegetarischen Angebot – allesamt zwischen 6,80 Euro und 8,80 Euro. Meine Begleitung und ich wählen schließlich 1) Entenfleisch mit Bambus und Gemüse in Curry-Kokosmilch Soße und 2) gebratenem Tofu mit Gemüse. Zum Mittagessen wird ein Softdrink von 0,3 Litern günstig angeboten: nur 1 Euro! Davon kann man ruhig zwei Gläser trinken. In unserer gut gekühlten Cola schwimmt eine Scheibe Orange – prima Idee, anstatt der sonst üblichen Zitrone. Die Ente ist knusprig, kein bisschen fett, wird von knackigem Gemüse begleitet und schwimmt in einer herrlich würzigen und zugleich leicht sahnig anmutenden Currysauce mit Kokosmilch. Auf dem selben Teller wird ein Häufchen Reis dazu serviert – von der Menge her gerade recht! Genauso beim vegetarischen Gericht, das aus gebratenen Tofuscheiben und viel Gemüse besteht (rote Paprika, Bambusstücke, grüne Bohnen, Zucchini, Brokkoli). Die dunkle Sauce scheint hauptsächlich aus Sojasauce zu bestehen, verströmt deftigen Umami-Geschmack und macht mächtig Durst. Beide Gerichte sind solide und günstig, allerdings ohne Raffinesse oder eine besondere Handschrift. Wir mittags schnell mal satt werden will, ist hier sicherlich gut bedient. Allerdings ist mir schon beim Hauptgang klar, dass ich kaum ein zweites Mal kommen werde.
Leider eskaliert die Situation beim abschliessenden Kaffee. Wir bestellen explizit einen vietnamesischen Kaffee mit (gesüsster) Kondensmilch. Das besondere Ritual kennen wir von einem anderen Thai-Lokal vor Ort, finden es sehr charmant und geniessen es immer wieder. Dass hier 4,80 Euro verlangt werden, ist im sonst eher niedrigen Preisgefüge etwas hoch gegriffen, aber man kann diese kleine Kaffeespezialität ja wie ein Dessert verstehen… Schon bei der Bestellung ist die Servicekraft etwas nervös. Einige Minuten später erscheint ein noch nervöserer Patron, der noch einmal unsere Bestellung verifiziert und warnend „15 Minuten“ ausruft. Wir nicken, wohl wissend, dass es einige Zeit dauert, bis das Wasser durch den metallenen Filter gelaufen ist. Eh alles aufgesetzt wird, dauert es allerdings wieder ziemlich lange – und dann fehlt die essentielle Kondensmilch, die ja mit der Clou ist. Wir reklamieren, die Servicekraft zuckt bedauernd die Schultern, irgendwann ist der Kaffee längst durchgelaufen und auch schon abgekühlt. Als der Chef endlich die Milch bringt (die er möglicherweise erst noch kaufen oder besorgen musste), haben wir die Geduld verloren und möchten nur noch zahlen. Leider ist der Patron zu Diskussionen aufgelegt, denen wir nicht mehr folgen wollen. Nach unschönem Hin und Her wird uns der kalte Kaffee immerhin nicht in Rechnung gestellt. Leider bleibt beim Verlassen des Lokals ein schaler Geschmack zurück. Falls wir jemals wiederkommen sollten, muss das Viet-Thai noch deutlich professioneller geführt werden.
Seit Ende letzten Jahres wird das ehemalige Gasthaus Schwanen (das mit bodenständiger Küche und dem zweifelhaften Untertitel „Zum singenden Wirt“ eher traditionelles Publikum bediente) als asiatisches Lokal „Viet-Thai“ bespielt – und zwar in Personalunion mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der unteren Poststrasse. So ganz hat der Wechsel allerdings noch nicht geklappt: man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Selbst die Bewirtungsbelege und Kassenzettel tragen im Kopf noch den alten Namen „Schwanen“. Dafür ist das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden... mehr lesen
Viet Thai im Schwanen
Viet Thai im Schwanen€-€€€Restaurant070317153047Poststr. 50, 71032 Böblingen
2.0 stars -
"Hier ist noch Luft nach oben..." MinitarSeit Ende letzten Jahres wird das ehemalige Gasthaus Schwanen (das mit bodenständiger Küche und dem zweifelhaften Untertitel „Zum singenden Wirt“ eher traditionelles Publikum bediente) als asiatisches Lokal „Viet-Thai“ bespielt – und zwar in Personalunion mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der unteren Poststrasse. So ganz hat der Wechsel allerdings noch nicht geklappt: man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Selbst die Bewirtungsbelege und Kassenzettel tragen im Kopf noch den alten Namen „Schwanen“. Dafür ist das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden
Besucht am 22.01.20171 Personen
Rechnungsbetrag: 9 EUR
Bereits in einem früheren Beitrag hatte ich erwähnt, dass sich in den letzten beiden Jahren vieles verändert hat in der Lautenschlagerstrasse – die Bauarbeiten und Umwälzungen sind immer noch in Gange. Auch kulinarisch gibt es einiges zu entdecken. Nach und nach will ich mir die neuen Lokale einzeln vornehmen, zumal sie fast alle in der „Einflugschneise“ vom Bahnhof in Richtung Innenstadt (mit Haus der Wirtschaft, Variete, Universität, Börse etc.) liegen. Hier kommt man auch zu Fuss einfach schneller voran als in der parallel liegenden Flanier- und Einkaufsmeile Königstrasse.
Das Coa verströmt einen internationalen, zeit- und raumlosen Flair, sowohl was das Ambiente, als auch was die Klientel und das Speisenangebot angeht. Man könnte theoretisch auch in New York oder Saigon oder Hongkong sein. Beschallt mir man von Lounge- und Easy-Listening-Musik. Helles Holz, hellgrüne Wände und verschiedene Sitzbereiche zaubern eine sehr angenehme Atmosphäre. Gut gefallen haben mir die kleinen, ruhig situierten Zweiertische aus Holz, die ein bisschen an Schulbänke oder Schreibtische erinnern. Hier kann man zurückgezogen und etwas abseits sitzen. Gern von Familien und Freundeskreisen genutzt werden die langen Tische und Bänken. Mir persönlich haben heute die bequemen Sessel an niedrigen Tischen direkt an der Fensterfront gefallen, auch wenn mich hier die Air Condition sehr frösteln ließ. Der Ausblick auf die vorbeilaufenden Menschen draussen ist einfach zu schön…
Etwas zuuu lange war ich mir aber unsicher, ob hier Selbstbedienung herrscht oder man einfach erst mal vom Service ignoriert wird. Erst durch aufmunterndes Nicken konnte ich einen jungen Service-Mann in meine Nähe locken. Er wirkte etwas indisponiert und lustlos und unkonzentriert. Leider hielt sich diese mentale Abwesenheit bis zum Ende meines Besuches. Aber vielleicht sollte es auch nur Coolness wiederspiegeln?
Auf der sehr reizvollen Speisekarte tummeln sich eine Vielzahl vegetarischer, veganer und Fleischgerichte (auch vegetarisch mit Fisch!), nebst kleinen Beilagen, die man nach Wahl dazu bestellen kann. Von kleinem Fingerfood (Süßkartoffel Pommes oder Edamame oder Crispy Garnelen) bis hin zum vollen Hauptgericht wie Thai Curries oder Wokgerichte findet man hier für jede Tageszeit, jeden Hunger, jede Gelegenheit die passende Speise. Sehr sympathisch: farblich unterschiedliche Symbole für vegetarische oder vegane Gerichte, so dass man sich eventuell sehr schnell orientieren kann. Da ich nicht sehr hungrig war und nur die Zeit bis zum Abendessen überbrücken wollte, habe ich nach längerem Überlegen einen sehr erfrischenden und absolut leichten Garnelen-Papaya-Salat gewählt, davon die kleine Portion für 6,90 Euro. Bestandteile: Paprika, Karotten, Sojasprossen, Koriander, Minze, Erdnüssen, Limette, Chili & Nuoc Mam-Dressing – für mich als Extrawunsch ohne Koriander (den ich immer leicht seifig finde). Der Salat wurde nach etwa einer Viertelstunde serviert und war frisch angemacht. Das Gemüse ganz fein gestiftelt und knackig im Geschmack, darüber fein gehackte Ernuss-Splitter, dazu zwei lauwarme Garnelen am Spieß. Alles hübsch angerichtet in einer anthrazitfarbenen Tonschale. Ein Löffel wurde mit dazu gereicht. In einem extra Körbchen fand man noch Gabeln, Messer, Chopsticks. Diesen Salat kann ich mir ganz wunderbar an einem heißen Tag vorstellen! Beim nächsten Mal werde ich sicherlich die Sommerrollen probieren, die es mit verschiedenen Füllungen gibt und die man einzeln für 2,90 Euro oder im Trio für 6,90 Euro bestellen kann.
Zum Zeitpunkt meines Besuches (Sonntag, früher Nachmittag) war das Publikum bunt gemischt und sehr multikulti. Neben mehreren Familien mit kleinen Kindern (die sich offensichtlich sehr wohl fühlten und die allesamt mit den Chopsticks Schlagzeug spielten) fand man auch einige Paare unterschiedlichen Alters und eine alleinstehende ältere Dame, die sehr genüsslich ihr Curry löffelte. An den offenen Theken konnte man sehr gut einzelne Stadien der Speisenzubereitung einsehen. Alles wirkte sehr sauber, proper und überaus transparent.
Bereits in einem früheren Beitrag hatte ich erwähnt, dass sich in den letzten beiden Jahren vieles verändert hat in der Lautenschlagerstrasse – die Bauarbeiten und Umwälzungen sind immer noch in Gange. Auch kulinarisch gibt es einiges zu entdecken. Nach und nach will ich mir die neuen Lokale einzeln vornehmen, zumal sie fast alle in der „Einflugschneise“ vom Bahnhof in Richtung Innenstadt (mit Haus der Wirtschaft, Variete, Universität, Börse etc.) liegen. Hier kommt man auch zu Fuss einfach schneller voran als... mehr lesen
Coa · Cuisine of Asia
Coa · Cuisine of Asia€-€€€Restaurant071121842566Lautenschlagerstr. 23, 70173 Stuttgart
4.5 stars -
"Ni hao in Stuttgart" MinitarBereits in einem früheren Beitrag hatte ich erwähnt, dass sich in den letzten beiden Jahren vieles verändert hat in der Lautenschlagerstrasse – die Bauarbeiten und Umwälzungen sind immer noch in Gange. Auch kulinarisch gibt es einiges zu entdecken. Nach und nach will ich mir die neuen Lokale einzeln vornehmen, zumal sie fast alle in der „Einflugschneise“ vom Bahnhof in Richtung Innenstadt (mit Haus der Wirtschaft, Variete, Universität, Börse etc.) liegen. Hier kommt man auch zu Fuss einfach schneller voran als
Die Weinstube Zaiß ist eine urschwäbische, traditionelle Weinstube inmitten des Stuttgarter Stadtteils Bad Cannstatt. Eigentlich gibt es fast keinen Weinkenner vor Ort, der nicht von dieser Weinstube und der Kelter Zaißerei schwärmt, zumal die Familie Zaiß geradezu als eine vinologische Institution gelten kann. Der Chef, Andreas Zaiß, ist ein behäbiger, kenntnisreicher Mann seines Faches, der mit seiner Crew etwa 4ha Rebfläche bewirtschaftet und für gut ausgebaute, solide und handwerklich perfekt gemachte Weine steht.
Jetzt im Winter ist ja traditionell die Zeit der Besenwirtschaften, aber auch zu anderen Jahreszeiten ist die Familie Zaiß sehr aktiv und überall präsent, wo die Musik spielt. Also im Spätsommer während des Stuttgarter Weindorfes rund um den Stuttgarter Marktplatz und den Schillerplatz herum. Und natürlich auch auf dem Cannstatter Volksfest, das ich allerdings aufgrund des entsetzlichen Rummels niemals besuche und das vermehrt von Touristen heimgesucht wird. Während beider Termine im Jahr bleibt die Weinstube Zaiß in der Erbsenbrunnengasse aus Kapazitätsgründen geschlossen.
Zaiß hat sowohl Rotwein (Trollinger, Lemberger, Spätburgunder) als auch Weißwein (Riesling, Grauburgunder) in seinem Portfolio, als auch einen lieblichen Rosewein. Zum Essen gibt es Kräftiges und Habhaftes: Wurstsalat, garniertes Käsebrot, Zwiebelrostbraten mit Brot, Schwäbischer Zwiebelrostbraten mit Spätzle und gemischtem Salat oder Salatplatte, auch Maultaschen und Flädlesuppe. Für Süßmäuler empfehle ich Gefülltes Flädle mit Marmelade, das sind dünne schwäbische Pfannkuchen, die man als Dessert vernaschen kann (für alle, die mit dem Hauptgang noch nicht genug haben) oder als Vegetarier auch als Hauptgericht gegessen werden können. Allerdings finde ich hier problematisch, dass die klebrige Süße der Marmelade so gut wie mit keinem der angebotenen Weine harmoniert und man eigentlich nur einen Kaffee oder Mineralwasser dazu bestellen sollte. Gleiches gilt für die schwäbischen Apfelküchle.
Heute hatte ich in netter, geselliger Runde die Möglichkeit, drei Weine zu verkosten, die von den kenntnisreichen Ausführungen Andreas Zaiß´ begleitet wurden. Der Riesling Cannstatter Zuckerle war wider Erwarten kein pappsüsser Wein, sondern ein eher mineralischer Riesling, der so nach der hervorragenden Weinlage an einem Neckarhang benannt wird. Er ist etwas für Freunde trockener Weine, die nicht so auf Blumigkeit stehen. Danach folgte ein Rose-Wein, eher lieblich, eher süß, eher mit Erdbeernoten – ganz klar ein sommerlicher Begleiter, der erfrischt und leicht ist. Ganz mein war der Rotwein-Cuvee Munus, der trocken und schwer im Holzfass gereift ist und sehr gut zu kräftigem Braten passt (was ja in der Weinstube auch angeboten wird), den man sich aber auch prima zu Grillgerichten vorstellen kann. Zu einer Weinprobe wie heute würde ich auf jeden Fall Käsewürfel und deftiges Holzofenbrot empfehlen, auch sollte man genügend Mineralwasser vorsehen, am besten nicht mit allzu viel Kohlensäure.
Die Weinstube Zaiß besucht man am besten mit Freunden oder Bekannten in netter Runde. Als Single wird man wenig Freude haben… Auch sollte man vor einem urigen, holzlastigen Interieur nicht zurückschrecken. Sommers kann man übrigens auf Holzbänken an rustikalen Holztischen draussen vor der Türe sitzen. Wer noch nach einem geeigneten Ort für Familienfeiern, Betriebsausflügen oder Jahrgangstreffen sucht, ist hier auf jeden Fall gut bedient. Zuweilen finden auch musikalische und kulturelle Darbietungen statt, im Mai ist sogar eine kulinarische Schiffahrt auf dem Neckar geplant. Für diese Events ist eine Reservierung sicherlich eine gute Idee.
Die Weinstube Zaiß ist eine urschwäbische, traditionelle Weinstube inmitten des Stuttgarter Stadtteils Bad Cannstatt. Eigentlich gibt es fast keinen Weinkenner vor Ort, der nicht von dieser Weinstube und der Kelter Zaißerei schwärmt, zumal die Familie Zaiß geradezu als eine vinologische Institution gelten kann. Der Chef, Andreas Zaiß, ist ein behäbiger, kenntnisreicher Mann seines Faches, der mit seiner Crew etwa 4ha Rebfläche bewirtschaftet und für gut ausgebaute, solide und handwerklich perfekt gemachte Weine steht.
Jetzt im Winter ist ja traditionell die... mehr lesen
4.0 stars -
"Vom Cannstatter Zuckerle bis zum Schwäbischen Rostbraten" MinitarDie Weinstube Zaiß ist eine urschwäbische, traditionelle Weinstube inmitten des Stuttgarter Stadtteils Bad Cannstatt. Eigentlich gibt es fast keinen Weinkenner vor Ort, der nicht von dieser Weinstube und der Kelter Zaißerei schwärmt, zumal die Familie Zaiß geradezu als eine vinologische Institution gelten kann. Der Chef, Andreas Zaiß, ist ein behäbiger, kenntnisreicher Mann seines Faches, der mit seiner Crew etwa 4ha Rebfläche bewirtschaftet und für gut ausgebaute, solide und handwerklich perfekt gemachte Weine steht.
Jetzt im Winter ist ja traditionell die
Jedes Jahr verbringe ich mindestens ein langes Wochenende im Schwäbischen Wald, oft auch in Sulzbach. Anlass ist der Tag des Schwäbischen Waldes, der immer Mitte September stattfindet – dieses Jahr übrigens am 17. September 2017.
Das Fabers existiert seit etwa 5 Jahren in Sulzbach, firmiert auch als Cafe am Rathaus. Sein Motto ist: „Selbstgemacht schmeckts besser“. Neben Frühstücksvariationen, variierenden Tagesessen, kleinen Snacks, italienischem Eis, Kaffee- und Teespezialitäten und einer großen Auswahl an Kuchen und Torten, hat sich das Fabers auch einem Thema verschrieben, das gerade boomt: vegetarische und vegane Speisen. Dass manches davon mit dem Thermomix zubereitet wird und man das auch noch ganz offen benennt, frappiert mich allerdings etwas. Ganz offen: davon bin ich definitiv kein Fan, das ist meiner Meinung nach eher etwas für Menschen, die nicht kochen und backen können. Oder zahnlos sind. Nichtsdestotrotz verweist das Fabers explizit darauf, dass nicht mit Fertig-Backmischungen oder Zusatzstoffen oder Geschmacksverstärkern gearbeitet wird. Und man vorzugsweise Grundstoffen aus der Region einsetzt, z.B. Mehl und Eier aus der Gegend verarbeitet. Das ist natürlich sympathisch und unterstützenswert.
Gestern hatte ich die Möglichkeit, im Rahmen eines Caterings wieder einige ganz besondere Köstlichkeiten zu probieren. Obwohl ich nicht so ein großer Fan von Süßigkeiten bin, haben mir die dunklen Schokoschnitten extrem gut gemundet: nicht zu süß, sehr voll und nach dunkler Schokolade schmeckend, habhaft und dennoch nicht beschwerend. Als Topping eine lockere Creme, deren Inhaltsstoffe ich nicht herausschmecken konnte, die jedoch farblich und von der Konsistenz her einen guten Kontrast abgab. Ausserdem lecker die helle Schokoladenmousse mit Granatapfelkernen: die Viskosität war fluffig und cremig, ein bisschen an Kaba aus meiner Jugend erinnernd, vermutlich mit Milchschokolade als Basis. Auch hier geben die Granatapfelkerne einen schönen Kontrast ab, obwohl mir regionale Träuble besser dazu geschmeckt hätten. Aber okay, die gibt’s halt nicht im Winter und man hätte Tiefkühlware nehmen müssen.
Jedes Jahr verbringe ich mindestens ein langes Wochenende im Schwäbischen Wald, oft auch in Sulzbach. Anlass ist der Tag des Schwäbischen Waldes, der immer Mitte September stattfindet – dieses Jahr übrigens am 17. September 2017.
Das Fabers existiert seit etwa 5 Jahren in Sulzbach, firmiert auch als Cafe am Rathaus. Sein Motto ist: „Selbstgemacht schmeckts besser“. Neben Frühstücksvariationen, variierenden Tagesessen, kleinen Snacks, italienischem Eis, Kaffee- und Teespezialitäten und einer großen Auswahl an Kuchen und Torten, hat sich das Fabers auch einem... mehr lesen
Fabers Café am Rathaus
Fabers Café am Rathaus€-€€€Cafe07193 931 95 25Bahnhofstraße 4, 71560 Sulzbach an der Murr
4.0 stars -
"Großes Angebot auch für Vegetarier und Veganer" MinitarJedes Jahr verbringe ich mindestens ein langes Wochenende im Schwäbischen Wald, oft auch in Sulzbach. Anlass ist der Tag des Schwäbischen Waldes, der immer Mitte September stattfindet – dieses Jahr übrigens am 17. September 2017.
Das Fabers existiert seit etwa 5 Jahren in Sulzbach, firmiert auch als Cafe am Rathaus. Sein Motto ist: „Selbstgemacht schmeckts besser“. Neben Frühstücksvariationen, variierenden Tagesessen, kleinen Snacks, italienischem Eis, Kaffee- und Teespezialitäten und einer großen Auswahl an Kuchen und Torten, hat sich das Fabers auch einem
Schloss Mochental gehört zu den reizvollsten Ecken des Alb-Donau-Kreises. Das Schloss selbst ist im Renaissance-Stil gehalten und beherbergt die sehr sehenswerte Galerie Schrader, die sich moderner Kunst und Gegenwartskunst verschrieben hat. Die Gegend selbst ist aber auch bei Wanderern und Radwanderern beliebt.
Wann immer ich im Laufe der letzten Jahre im Schloss Mochental zu Besuch war, bin ich im Schloßstüble eingekehrt, das sich direkt rechterhand im Wirtschaftsgebäude an der Einfahrt zum Innenhof befindet. Von aussen wirkt der Bau eher unspektakulär (aber mit seiner hellgelb getünchten Aussenfassade doch gepflegt) und bei meinem letzten Besuch Anfang Januar konnte man nicht mal das Licht brennen sehen. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass das Schloßstüble fast immer geöffnet hat, dass dort gut eingeheizt ist und man mit natürlicher Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen wird.
Der geflieste Gastraum im Erdgeschoss ist rustikal eingerichtet, erinnert ein bisschen an eine Vesperstube oder Jägerstube. Holztische unterschiedlichen Ausmaßes bieten Platz sowohl für größere Gruppen als auch für Familien oder Paare. Besonders beliebt ist der große, runde Tisch in der Ecke unter den Geweihen. Hier sitzen besonders gern die Wandergruppen. Fenster gehen sowohl in den Innenhof, als auch nach draußen in Richtung Parkplatz und Landschaft. Auf den Fenstersimsen blühen üppig die Orchideen. Sommers kann man auch ganz nett draussen sitzen, unter gelben Sonnenschirmen, mit Blick auf das prächtige Schloß.
Das gastronomische Angebot ist überschaubar und wird vor allem von deftigen Vesperangeboten und beliebten Kuchenvariationen dominiert. Neben Schinken- und Wurstplatten gibt es auch Käsebrote und Salat. Ich war am frühen Nachmittag zu Gast und wählte ein Käsebrot, das auf der Grundlage eines Bauernbrotes üppig belegt war mit Schnittkäse, Blauschimmelkäse, Gewürzgürkchen und Paprikascheiben. Fotos der verschiedenen Kuchensorten hängen an der Wand neben der Theke, so dass man sich schon mal ein Bild machen kann. Neben Sahnetorten und Schwarzwälder Kirschtorte sind besonders die Apfelkuchen und Obstkuchen beliebt (jedes Stück für 2,60 Euro). Meine Begleitung wählte einen leckeren Träubleskuchen mit Baiserhaube – sah genauso aus, wie ihn immer meine Mutter gebacken hatte und schmeckte wundervoll. Alle Kuchenstücke sind großzügig bemessen. Man kann auch Kuchen mitnehmen, was wir gerne nutzten. Auch am nächsten Tag schmeckte mein gedeckter Apfelkuchen noch frisch. Leider nicht so ganz nach meinem Gusto war der servierte Kaffee, von dem ich gleich ein Kännchen bestellt hatte. Irgendwie konnte ich den leicht pappigen Beigeschmack nicht ganz loswerden (lag wahrscheinlich einfach an der verwendeten Kaffeesorte). Selbstverständlich sind auch Softdrinks, Bier und Wein auf der Karte – alles zu günstigen Preisen. Nicht aufgeführt sind die Digestive, mir wurde jedoch gerne das bestehende Angebot aufgezählt. Mein gewählter Williams Christ hatte ein fruchtiges Aroma und war randvoll eingeschenkt worden.
Zum Zeitpunkt meines Besuches waren zwei Damen tätig: eine jüngere im Service, eine etwas ältere (vielleicht die Mutter oder eine Verwandte) in der Küche. Man wird ganz unprätentiös und unkompliziert bedient, muss weder auf die Bestellung noch später auf die Rechnung lange warten. Die Kommunikation ist herzlich, aufgeschlossen, natürlich. Fragen werden gerne umgehend beantwortet. Jetzt im Winter war nicht so viel los: samstagnachmittags war ausser uns noch eine Gruppe von ca. 10 Personen und ein Paar zu Gast – ich habe aber auch schon volles Haus erlebt.
Schloss Mochental gehört zu den reizvollsten Ecken des Alb-Donau-Kreises. Das Schloss selbst ist im Renaissance-Stil gehalten und beherbergt die sehr sehenswerte Galerie Schrader, die sich moderner Kunst und Gegenwartskunst verschrieben hat. Die Gegend selbst ist aber auch bei Wanderern und Radwanderern beliebt.
Wann immer ich im Laufe der letzten Jahre im Schloss Mochental zu Besuch war, bin ich im Schloßstüble eingekehrt, das sich direkt rechterhand im Wirtschaftsgebäude an der Einfahrt zum Innenhof befindet. Von aussen wirkt der Bau eher unspektakulär (aber... mehr lesen
Gaststätte Schloss-Stüble Mochental
Gaststätte Schloss-Stüble Mochental€-€€€Restaurant, Cafe, Biergarten, Ausflugsziel, Gaststätte07375922188Schloss Mochental 0, 89584 Ehingen an der Donau
3.5 stars -
"Freundliche, familiäre Atmosphäre" MinitarSchloss Mochental gehört zu den reizvollsten Ecken des Alb-Donau-Kreises. Das Schloss selbst ist im Renaissance-Stil gehalten und beherbergt die sehr sehenswerte Galerie Schrader, die sich moderner Kunst und Gegenwartskunst verschrieben hat. Die Gegend selbst ist aber auch bei Wanderern und Radwanderern beliebt.
Wann immer ich im Laufe der letzten Jahre im Schloss Mochental zu Besuch war, bin ich im Schloßstüble eingekehrt, das sich direkt rechterhand im Wirtschaftsgebäude an der Einfahrt zum Innenhof befindet. Von aussen wirkt der Bau eher unspektakulär (aber
Auf den Weg in den Winterurlaub Richtung Süden legt man schon mal gerne in Bad Dürrheim ein Stop-Over ein. Die Vorzüge liegen auf der Hand: liegt nah an der Autobahn, verfügt über eine riesige Sole-Therme, Saunalandschaft und entsprechende medizinische Versorgung – und bietet eine Vielzahl an gastronomischen Angeboten, nebst Hotels, Pensionen und Appartements. Allerdings wirkt der Ort immer etwas zerstückelt und unharmonisch auf mich: neben Ecken, die den 1970er entsprungen sind sprießen modernere Anbauten, Erweiterungen, Vergrößerungen, die aber selten ein stimmiges Gesamtbild abgeben.
„Zwischen den Jahren“, kurz vor Silvester 2016, war ich also zu Gast in Bad Dürrheim, dieses Mal im Soleo am Park, das zur Best-Western-Großfamilie gehört. Positiv anzumerken sind: a) die absolut zentrale, attraktive Lage mitten im Ortskern, gerade gegenüber des gepflegten Kurparks und des SOLEMAR b) kostenlose Parkplätze für Gäste (man legt einen extra Ausweis vom Haus in die Windschutzscheibe aus) – und das, wo das Parking sonst stark reglementiert ist! c) die Hoffnung auf einen guten internationalen Standard.
Leider wurde ich in vielen Punkten enttäuscht. Dass mein vermeintliches Superior-Zimmer zwar einen hübschen Balkon hatte, sonst aber ziemlich abgewohnt war, hat hier nichts zu tun, dafür gibt es andere Bewertungs-Plattformen… Doch das gastronomische Angebot war durchweg unterirdisch. Genutzt habe ich die großzügige Bar und Lounge „Neue Heimat“ (merkwürdiger Name – gabs da nicht mal einen handfesten Skandal im letzten Jahrhundert??) sowie das Frühstücksbüffet in riesigen Hallen, die sicherlich auch für andere Gelegenheiten genutzt werden (Kongresse, Meetings?) und möglicherweise in früheren Zeiten zum Kurhaus gehörten. Das Interieur war in beiden Fällen gelinde gesagt etwas irritierend: während in der „Neuen Heimat“ rustikaler Rauhputz auf bemüht moderne Malerei und einen zebra-gemusterten Teppichboden traf, herrschte in den Essens-Hallen nebenan ein Ambiente, wie ich es zuletzt auf Mallorca-Urlauben in meiner Jugend kennengelernt habe: riesige, kaum strukturierte und unterteilte Räume, eisige Aircondition (oder wurde einfach nicht eingeheizt?), unsaubere Tische, zusammengewürfeltes Geschirr, wenig Gemütlichkeit – eher ein Hauch von Massenabfertigung. Die Holztüren zur nahen Küche und die Holzdecken schienen mir noch im Originalzustand zu sein und hätten dringend mal eine Renovierung bedurft.
In der „Neuen Heimat“ war ich mehrfach zu Gast. Die Räume liegen im 1. OG, wohin eine ausladende Treppe oder ein Aufzug führt. Nachmittags ist man mit dem kommunikationsfreudigen, professionell bemühten Barkeeper schon mal alleine – nach dem Abendessen wird es aber so voll, dass man fast keinen freien Platz mehr bekommt. In Ermangelung einer Garderobe oder adäquater Ablagefläche legten viele Gäste ihre Mäntel und Schals einfach auf den Boden, was eine unschönen Gesamteindruck ergab. Sehenswert sind die psychedelischen Toiletten gleich ums Eck: solche Fliesen findet man heutzutage nirgends mehr.
Die Karte weist neben einer Vielzahl von Getränken auch kleine Speisen aus; auch an der Schiefertafel über der Theke finden sich einige Empfehlungen. Dass der vielgepriesene Cocktail des Tages nichts Besonderes ist, einfach so der Standardkarte entnommen ist und auch zu keinem Sonderpreis angeboten wird, enttäuscht etwas. Mein Gin Tonic war für 4,00 Euro unglaublich günstig, wurde stilvoll und wortgewandt und mit viel Eis serviert. Beim Weinschorle (4,40 Euro)
konnte ich noch in Verhandlungen treten und mir extra einen spanischen Crianza auswählen, dessen Flasche mir noch an den Tisch gebracht wurde, damit ich mein OK geben konnte. Toller Service. Eine Katastrophe sind jedoch die angebotenen Flammkuchen. Sie stammen aus der Tiefkühltruhe und können entweder nicht kredenzt werden, weil sie verkokelt wurden (so am Nachmittag bei einem anderen Gast beobachtet) oder sind kaum aufgetaut und geben einen traurigen Anblick ab: ohne Deko, ohne Individualismus, ohne Pep. Hier ist 7,80 Euro noch zu viel. Das Dilemma ist, dass der Barkeeper auch noch die Küche betreuen soll, was ihn klar überfordert. Dafür glänzt er durch rhetorische Fragen und offensichtliche Bemühtheit.
Zum Frühstücksbüffet nur wenige Worte: knochentrockenes, schnittfestes Rührei; künstlich rot eingefärbte Schnittwurst; pappig schmeckendes Müsli. Zuweilen waren die Tassen ausgegangen. Auch wusste nicht jeder Gast den Kaffeevollautomaten unfallfrei zu bedienen – da würde man sich einfach mehr Service wünschen. Was mir dennoch gefallen hat: ein Getränkeautomat im Foyer, wo man sich rund um die Uhr Softdrinks holen kann, sowie mit Zitrusfrüchten aromatisiertes Wasser, das kostenlos ausgegeben wird. Daneben Hustenbonbons, die man zu dieser Jahreszeit gut gebrauchen kann.
Auf den Weg in den Winterurlaub Richtung Süden legt man schon mal gerne in Bad Dürrheim ein Stop-Over ein. Die Vorzüge liegen auf der Hand: liegt nah an der Autobahn, verfügt über eine riesige Sole-Therme, Saunalandschaft und entsprechende medizinische Versorgung – und bietet eine Vielzahl an gastronomischen Angeboten, nebst Hotels, Pensionen und Appartements. Allerdings wirkt der Ort immer etwas zerstückelt und unharmonisch auf mich: neben Ecken, die den 1970er entsprungen sind sprießen modernere Anbauten, Erweiterungen, Vergrößerungen, die aber selten ein... mehr lesen
Best Western Soleo Hotel am Park
Best Western Soleo Hotel am Park€-€€€Restaurant, Bar, Hotel+49 7726 / 378797-0Luisenstraße 8, 78073 Bad Dürrheim
2.5 stars -
"Zebra meets Rauhputz" MinitarAuf den Weg in den Winterurlaub Richtung Süden legt man schon mal gerne in Bad Dürrheim ein Stop-Over ein. Die Vorzüge liegen auf der Hand: liegt nah an der Autobahn, verfügt über eine riesige Sole-Therme, Saunalandschaft und entsprechende medizinische Versorgung – und bietet eine Vielzahl an gastronomischen Angeboten, nebst Hotels, Pensionen und Appartements. Allerdings wirkt der Ort immer etwas zerstückelt und unharmonisch auf mich: neben Ecken, die den 1970er entsprungen sind sprießen modernere Anbauten, Erweiterungen, Vergrößerungen, die aber selten ein
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Ich komme vielleicht 3-4 Mal im Jahr nach Nagold und besuche immer wieder die gleichen Lokale. Seit 2014 besteht das stylishe Longwy als Restaurant-Bar-Lounge direkt am Waldachufer inmitten einer schön angelegeten Fussgängerzone, die zuvor als kostenpflichtiger Teil der Blümchenschau 2012 ausgewiesen war. Das Longwy firmiert als Familienunternehmen, wobei Longwy nicht der Eigenname des Besitzers ist, sondern die Partnerstadt in Lothringen. Das Speisenangebot im Longwy ist mediterran, mit italienischem Einschlag.
Das Lokal ist hauptsächlich in einem modernen, betonbetonten Flachdachbau untergebracht, der sich Pavillon nennt, glänzt jedoch auch durch seine wunderschöne, stimmungsvolle Holzterrasse direkt am Flussufer und durch seinen großzügigen Aussenbereich, der jetzt im Februar, bei den ersten Sonnenstrahlen schon komplett bewirtschaftet wird und auch überraschend gut besucht wird. An einem schnöden Mittwochnachmittag gegen 15 Uhr habe ich fast keinen freien Platz mehr gefunden. Ausnahmsweise wollte ich nur einen Kaffee trinken, um die Zeit bis zu einer Familienfeier zu überbrücken. Das Publikum am Abend ist vorwiegend jung, schick und in Ausgeh- und Feierlaune; am Nachmittag jedoch mischen sich auch sehr viel ältere Menschen darunter, auch Tagestouristen und Mütter mit Kinderwagen. Das sich das gesamte Angebot auf einer Ebene befindet, keine Hürden und Treppenstufen behindern, kann man das Longwy großzügig aus barrierefrei bezeichnen. Das Ambiente ist gepflegt, puristisch, durch klare Linien und gute Materialien gekennzeichnet. Da der Pavillon voll verglast ist, ist der Innenraum herrlich hell und sonnig. Auf der Holzterrasse stehen die typischen Korbimitat-Loungemöbel, die man allerorten sieht und die so langsam auch ein bisschen langweilig werden. Sie sehen auch schnell abgewohnt und strapaziert aus. Trotzdem sitze ich bei halbwegs gutem Wetter immer draussen und geniesse die herrliche Aussicht auf Fluss, Burg und Park.
Auch bei meinem letzten Besuch wurde ich sehr rasch und zuvorkommend bedient. Es gab keinerlei Wartezeiten, weder bei der Bestellung, noch bei der Bezahlung. Apropos Bezahlung: auch hier muss man, wie inzwischen in vielen Lokalen, explizit nach einer ausgedruckten Rechnung verlangen (wenn man denn eine möchte). Mein kleiner Kaffee für 2,20 Euro war aromatisch stark (uff, fast zuuuu stark) und wurde ohne extra Bitte gleich mit zwei Portionen Kondensmilch und einem Keks serviert. Die Tassen sind leider ziemlich schwer und der Henkel sitzt so ungeschickt, dass der Schwerpunkt eindeutig zu tief liegt. Aber hier scheint etwas zu protziges, schweres Geschirr zum Gesamtbild zu gehören. Die Karte weist ein vielseitg ansprechendes Angebot von Salaten, Burgern, Flammkuchen und Pasta auf. Bei den knusprigen Flammkuchen kann ich die mit Rucola und Tomate empfehlen (frisch!), bei den Salaten nehme ich sehr gerne den mit Mozzarella und Gambaspieß. Obwohl man hier nie lange auf das Essen warten muss, bietet das Longwy immer noch explizite Mittagstischangebote für Berufstätige mit wenig Zeit an. Habe ich allerdings noch nie probiert.
Besonders beliebt im Longwy sind Cocktails und „Mädchengetränke“ wie Hugo oder Aperol Sprizz. Nicht so mein Fall, sieht aber stimmungsvoll beim Sonnenuntergang auf der Terrasse aus. Auch für die Weine werden ausladende Gläser genommen, die man fast nicht stemmen kann. Sowohl drinnen als auch im Aussenbereich herrscht überraschende Sauberkeit. Nur die Behindertentoilette gleicht einer Kruschtel- und Abstellkammer, was wahrscheinlich dem unglücklichen Umstand geschuldet ist, dass dieser Pavillon einfach keine nutzbaren Nebenflächen, keinen Keller und keinen Speicher hat. Vom Longwy aus kann man sehr schön durch den Park oder die Innenstadt flanieren, der Busbahnhof ist ausserdem in 2 Minuten zu erreichen.