Besucht am 11.11.2017Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 132 EUR
Was lange währt, wird endlich wahr. Während zahlloser Nagold-Besuche hatten wir die Pfrondorfer Mühle schon in petto – nun hat uns eine kleine Familienfeier in den nördlichen Schwarzwald entführt und eine generöse Einladung beschert. Reservierungen müssen allerdings schon wochenlang im voraus getätigt werden. Denn das inhabergeführte, legendäre Restaurant hat einen sehr guten Ruf und ist gerade auch auf Gruppen und Familien spezialisiert. Fast meine gesamte Verwandtschaft war bereits einmal hier zu Gast. Allerdings muss beachtet werden: mit der Pfrondorfer-Mühlen-Dynastie unter dem Patron Necker ist Schluss. Seit Anfang des Jahres 2017 steht das Haus unter der Leitung der Familie Weirowski, die bereits eine erfolgreiche Event-Gastronomie in Nagold-Emmingen führt. Das Stammpersonal wurde aber weitgehend übernommen. Für die Küche zeichnet sich nun Aylin Weirowski verantwortlich.
Der mehrfach umgebaute, modernisierte und erweiterte Landgasthof liegt (vorne raus) direkt an der Bundesstrasse B 463 zwischen Nagold und Wildberg – und (hinten raus) sehr malerisch an dem rauschenden Flüsschen Nagold. Wer es gerne rustikal und holzlastig mag, ist hier richtig! Eine Einkehr mit den Schwiegereltern sorgt also mit Sicherheit für anerkennende Pluspunkte! Mehrere hochwertige Hotelzimmer, ein gemütlicher Biergarten, die Bar „Neckers“, helle Konferenzräume und einige andere Annehmlichkeiten komplettieren den Campus, der – architektonisch gesehen – nicht unbedingt ein homogenes Arrangement darstellt, aber offenbar bei vielen Gästen gut ankommt.
Obwohl unser Tisch an einem Samstagmittag für 13 Uhr reserviert war, war es kein Problem, dass wir schon eine Stunde früher eintrafen. Rasch und unkompliziert wurden wir an unsere Plätze geleitet. Wir saßen in der Mühlenstube, die durch dicke Deckenholzbalken leider niedriger und gedrungener wirkt, als sie es eigentlich ist. Durch helle Tischdecken und silberfarbene Unterteller versucht man jedoch, diesen Eindruck etwas aufzuhellen.
Die Speisekarte weist ein sympathisches Angebot von bodenständig schwäbischen und regionalen Gerichten, einigen vegetarischen und veganen Speisen, sowie dem hiesigen Klassiker auf: Brathähnchen mit diversen Beilagen. Offenbar begründet sich der legendäre Ruf des Landgasthofes auf die knusprigen Hähnchen, mit denen die Erfolgsgeschichte des Hauses im letzten Jahrhundert begann – und natürlich auf die vier Sterne, die die Pfrondorfer Mühle später erlangte.
Keine Überraschungen bei der Aperitivkarte: hier setzt man auf Altbewährtes, wobei uns die Auswahl nicht schwer fiel. Sowohl der rote Portwein (3,60 Euro), als auch der Campari Orange (5,50 Euro) und der Pecher Mignon (4,50) waren tadellos und wurden in jeweils passenden Gläsern serviert. Zum Essen wählten wir einen frischen, knackigen, leicht mineralischen Grauburgunder (sehr angemessene 5,50 Euro für das Viertele), beziehungsweise Schorle vom Riesling und Lemberger (jeweils günstige 3,50 Euro für das Viertele). Um jetzt gleich mal den Digestiv vorweg zu nehmen: mein Schlehengeist von Scheibel (4,00 Euro) verfügte über das geliebte marzipanige Mandelaroma und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Doch der hiesige Hit ist der sogenannte Mühlengeist (3,30 Euro), der angezündet und mit einem passenden Gedicht auf den Tisch kommt – wenn man Glück hat, rezitiert der Service den Mühlengeist-Spruch selbst!
Zurück zu den Speisen. Auf einen Gruß aus der Küche warteten wir leider vergeblich. Hätte aber zum Stil des Hauses gepasst… Egal: die aromatische, würzige Festtagssuppe (6,30 Euro) imponierte durch feine Grießklößchen und Markklößchen und sättigte schon mal leicht. Die Kürbisgnocchi (14,80 Euro) aus der vegetarischen Karte wurden auf einem lauwarmen Gemüse- /Salatebett serviert und waren somit eher der leichten Küche zugeordnet. Nicht so der zarte Sauerbraten (16,80 Euro) und das feine Kalbsmedaillon (24,80), die jeweils mit hausgemachten Spätzle serviert wurden, die mit ihrem leicht buttrigen Unterton ganz unseren Geschmack trafen. Hiervon wurde man mehr als satt! Auch die Kässpätzle-Portion (9,00 Euro) war reichlich und geschmacklich einwandfrei. Bei den geschmelzten, würzigen Zwiebeln hat uns das leicht marmeladige Aroma gut gefallen. Auf ein Dessert mussten wir allerdings verzichten… Hätte beim besten Willen nicht mehr reingepasst…
Die Pfrondorfer Mühle ist für Familienfeiern, Geburtstage und Jubiläen jederzeit zu empfehlen – hierfür steht ein großer, freundlicher Nebenraum zur Verfügung. Das Restaurant hat täglich geöffnet! Wie mir gute Freunde erzählt haben, die hier ihren Honeymoon verbracht haben, sind die freundlichen Hotelzimmer in den Obergeschossen großzügig gestaltet und verfügen teilweise über Balkons mit Blick auf das Flüsschen Nagold. Alles in allem kann ich diesen Landgasthof mit gutem Gewissen empfehlen. Nur Menschen mit Einschränkungen dürften mit den Treppen zum Restaurant eventuell Probleme haben (einen Aufzug habe ich nicht entdeckt).
Was lange währt, wird endlich wahr. Während zahlloser Nagold-Besuche hatten wir die Pfrondorfer Mühle schon in petto – nun hat uns eine kleine Familienfeier in den nördlichen Schwarzwald entführt und eine generöse Einladung beschert. Reservierungen müssen allerdings schon wochenlang im voraus getätigt werden. Denn das inhabergeführte, legendäre Restaurant hat einen sehr guten Ruf und ist gerade auch auf Gruppen und Familien spezialisiert. Fast meine gesamte Verwandtschaft war bereits einmal hier zu Gast. Allerdings muss beachtet werden: mit der Pfrondorfer-Mühlen-Dynastie unter... mehr lesen
Restaurant & Mühlengarten im Hotel Pfrondorfer Mühle
Restaurant & Mühlengarten im Hotel Pfrondorfer Mühle€-€€€Restaurant, Biergarten0745284000Pfrondorfer Mühle 1, 72202 Nagold
4.5 stars -
"Gehobener Landgasthof" MinitarWas lange währt, wird endlich wahr. Während zahlloser Nagold-Besuche hatten wir die Pfrondorfer Mühle schon in petto – nun hat uns eine kleine Familienfeier in den nördlichen Schwarzwald entführt und eine generöse Einladung beschert. Reservierungen müssen allerdings schon wochenlang im voraus getätigt werden. Denn das inhabergeführte, legendäre Restaurant hat einen sehr guten Ruf und ist gerade auch auf Gruppen und Familien spezialisiert. Fast meine gesamte Verwandtschaft war bereits einmal hier zu Gast. Allerdings muss beachtet werden: mit der Pfrondorfer-Mühlen-Dynastie unter
Besucht am 04.11.20172 Personen
Rechnungsbetrag: 34 EUR
Tübingen taugt für vieles: für Sightseeing mit nationalem und internationalem Besuch, für Shopping-Touren, für Bildungsbürgerausflüge und Krankenhaustermine. Da Hunger und Durst meine ständigen Begleiter sind, bin ich permanent auf der Suche nach gastronomischen Angeboten – gerne auch mal abseits der hier üblichen bodenständig-schwäbischen Küche (auch wenn Maultaschen, Spätzle, Rostbraten zu meinen favourites gehören).
Das Tübinger Ibis Styles habe ich bereits Anfang des Jahres entdeckt, wobei deren lukullisches Angebot offenbar erst so langsam in den Fokus der Bevölkerung rückte (ja man kann hier durchaus mehr als nur übernachten!). Das Gebäude liegt absolut zentral, nahe der bekannten Blauen Brücke und nahe zum Neckar. Der Hauptbahnhof und der Busbahnhof sind vielleicht 500 Meter entfernt. Eine Anfahrt mit Öffis ist absolut empfehlenswert, denn autofahrerfreundlich ist Tübingen mitnichten… Zwar liegt ein Parkhaus in der Nähe, doch das ist oft überfüllt und auch nicht ganz günstig.
Im Ibis Styles befindet sich das Lokal „Mike´s Urban Pub“, das gleichermaßen urige Gemütlichkeit mit modernem Standard verbindet – und eine kreative Küche mit herzhaften Speisen anbietet. Das Ambiente gefiel bisher allen Gästen, die wir hierhier mitgenommen haben: rustikaler Holzdielenboden, Bugholzstühle in zweierlei Höhen, Ledersessel und -fauteuils im Shabby Chic, dazu eine ultralange Theke mit verspiegelten Regalen, die schon den ganzen Stolz des Hauses offenbaren: hier kommen die Whisky-Spezialisten ganz sicher auf ihre Kosten (über 50 verschiedene Whisky-Sorten im Angebot!). Zusätzlich zur umfangreichen Speisekarte (grosse Auswahl an Burgern, Fingerfood, Salaten, Schnitzelvariationen und Beilagen) gibt es von Montag bis Freitag noch einen wechselnden Mittagstisch mit mindestens einem vegetarischen und einem herzhaft-deftigen Angebot pro Tag – alles ganz klar unter 10 Euro, wobei entweder ein kleines Bier oder ein großer Softdrink im Preis inkludiert sind. Der Mittagstisch wird von 11:30 bis 14:30 serviert, eignet sich also meist zu einem der eingangs erwähnten Gelegenheiten.
Mein letzter Besuch fand allerdings an einem Samstag statt, zwischen spätem Nachmittag und frühem Abend (das Lokal hat übrigens täglich von 11 bis 24 Uhr geöffnet). Das Lokal war sehr gut besucht, locken hier doch auch Sky-Übertragung, Großbildleinwand und HD-TVs. Meine Begleitung wählte einen Schweizer Wurstsalat (für 8,00 Euro), der gut bestückt war und über eine angenehme Säurenote im Dressing verfügte. Dazu wurde reichlich Bauernbrot gereicht. Ich persönlich nahm zu der 9er-Lage Chicken Wings (8,10 Euro) mal ganz experimentell ein Schwarzwurzel-Knusperkarree (5,50 Euro). Insgesamt habe ich dazu 3 Dressings nach eigener Wahl gereicht bekommen: Sweet Chili, Knoblauch und Guacamole. Was hier aus der Fritteuse kommt, wird (das scheint jetzt grad in Mode zu sein) in kleinen Frittierkörben auf Holzbrettern serviert. Passt optisch zum rustikalen Vintage-Style des Ambientes, spart vielleicht auch zusätzliches Geschirr?? Egal, das Schwarzwurzel-Knusperkarree entpuppte sich als Offenbarung des Monats: während mich dieses schlonzige Gemüse in meiner Kindheit und Jugend stets zum Würgen brachte, schmeckt es in knuspriger Sesampanade einfach grossartig. Mit Guacamole-Dip ist es auch farblich ein wahres Highlight. Aber Achtung: während man hier auf die hausgemachten Burger sehr stolz ist, stammen alle Dips von Heinz. Noch ein Hinweis für Vegetarier: fast alle Burger bekommt man auf Wunsch auch aus Tofu oder in einer Falafal-Variante.
Zum Essen tranken wir beide dieses Mal (nicht sonderlich originell, ich gestehe…) Krombacher Weizenbier (mal mit, mal ohne Alk – jeweils für 4,40 Euro) – auf der Karte findet man jedoch auch eine kleine Auswahl an internationalen Weinen, sowie Cocktails. Longdrinks, Aperitive und Digestive. Mike´s Pub hat sich beim Thema Whisky längst einen Namen gemacht: Kenner finden hier eine Sortenvielfalt wie selten. In loser Abfolge finden in Mike´s Pub auch Bier- und Whiskey-Tastings statt. In diesem Falle empfiehlt sich sicherlich eine Übernachtung vor Ort. Kein Problem, das Hotel im gewohnten Ibis-Standard ist noch relativ neu und für eine Stadt wie Tübingen nicht überteuert. Geschäftskollegen, die ich hier kürzlich untergebracht habe, waren auf jeden Fall sehr zufrieden, auch über das abwechslungsreiche und reichhaltige Frühstück.
Tübingen taugt für vieles: für Sightseeing mit nationalem und internationalem Besuch, für Shopping-Touren, für Bildungsbürgerausflüge und Krankenhaustermine. Da Hunger und Durst meine ständigen Begleiter sind, bin ich permanent auf der Suche nach gastronomischen Angeboten – gerne auch mal abseits der hier üblichen bodenständig-schwäbischen Küche (auch wenn Maultaschen, Spätzle, Rostbraten zu meinen favourites gehören).
Das Tübinger Ibis Styles habe ich bereits Anfang des Jahres entdeckt, wobei deren lukullisches Angebot offenbar erst so langsam in den Fokus der Bevölkerung rückte (ja man... mehr lesen
4.0 stars -
"Es muss nicht immer Rostbraten sein..." MinitarTübingen taugt für vieles: für Sightseeing mit nationalem und internationalem Besuch, für Shopping-Touren, für Bildungsbürgerausflüge und Krankenhaustermine. Da Hunger und Durst meine ständigen Begleiter sind, bin ich permanent auf der Suche nach gastronomischen Angeboten – gerne auch mal abseits der hier üblichen bodenständig-schwäbischen Küche (auch wenn Maultaschen, Spätzle, Rostbraten zu meinen favourites gehören).
Das Tübinger Ibis Styles habe ich bereits Anfang des Jahres entdeckt, wobei deren lukullisches Angebot offenbar erst so langsam in den Fokus der Bevölkerung rückte (ja man
Besucht am 21.10.2017Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 37 EUR
Die Reichsstadt Worms ist gerade jetzt im aktuellen Lutherjahr gut besucht von Reisegruppen und Bildungsbürgern. Ende Oktober ebbt der Touristenstrom glücklicherweise etwas ab, so dass man wieder gemächlich durch die Straßen und Gassen flanieren kann. Bei meinem Besuch an einem regnerischen Samstag Ende Oktober war ein relativ frühes Mittagessen angesagt, am besten in der Innenstadt, am besten unweit von Dom und Rheinpromenade. Das ursprünglich angedachte Brauhaus schied wegen einer akuten Saumagen-Allergie meiner Begleiterinnen aus, schnelles Fastfood kam wiederum mir nicht gelegen – also entschieden wir uns für einen Griechen mit Mittagstisch!
Das Dimitra liegt unweit des Ludwigplatzes in der leider zu dieser Jahreszeit etwas düsteren Kämmererstraße. Dennoch: welch Überraschung bei der Namensgebung, nach unzähligen griechischen Lokalen namens Akropolis oder Delphi! Zweite Überraschung: es gibt keinen Ruhetag! Dritte Überraschung: die sehr umfangreichen und gut sortierten Mittagstischangebote gelten von Montag bis Samstag. Sehr kundenorientiert, denn ich habe das Gefühl, dass auch viele Einheimische nach dem Samstagseinkauf hierher zum Mittagessen kommen.
Das Lokal verfügt über einen einzigen Gastraum und ist bodenständig tavernenmäßig möbliert (Holzstühle, weiße Tischdecken, eine zentrale Theke mit stilisiertem Parthenon-Überbau, weiß getünchte Wände, glücklicherweise kaum schmückender Tinnef). Beim Eintreten waren wir noch die einzigen Gäste, wurde jedoch von einem agilen Ober und einem freundlich lächelnden Patron sofort sehr nett begrüßt. Zu dritt wählten wir einen Viererpatz direkt am Fenster, mit gepolsterter Sitzbank. Die Speisekarte ist außergewöhnlich umfangreich (Vorspeisen, Suppen und Salate, Griechische Spezialitäten, Platten für mehrere Personen und Desserts, Gerichte aus dem Backofen, Grillspezialitäten etc.) Die Karte weist tatsächlich 145 Positionen auf! Parallel dazu wird ein kostengünstiger Mittagstisch ab 5,90 Euro angeboten, mit noch mal gut 15 verschiedenen Gerichten. Wer hier nichts Passendes findet, sollte zuhause bleiben…
Wir Drei wählen: 1x Pikilia Vorspeisenplatte (8,50 Euro) und 2x Lachsfilet vom Grill (mit 9,50 Euro das teuerste Gericht von der Mittagskarte). Überraschenderweise müssen wir bei noch fast leerem Lokal relativ lange auf unser Essen waren – aber vielleicht muss erst noch der Grill angeworfen werden? Egal, wir haben Zeit und das Warten hat sich gelohnt. Die (kalte) Vorspeisenplatte besteht aus Kugeln von Auberginensalat, Schafskäsecreme und Fischrogencreme, hübsch garniert mit grünen Peperoni. Dazu gibt es genügend Weissbrot in einem Körbchen. Als sensationell und überaus reichhaltig erweist sich das Lachsfilet (2 aromatisch gegrillte Stücke, außen knusprig, innen nicht zu trocken, kein bisschen fettig) mit einer großen, sehr heißen Ofenkartoffel, gemischtem Gemüse und einem extra Beilagensalat. Alles in allem fast nicht zu schaffen. Die Softgetränke sind günstig und prickelnd frisch, werden allerdings ziemlich kalt serviert. 0,4 Liter Apfelsaftschorle, Mineralwasser oder Cola sind jeweils unter 3 Euro zu bekommen. Noch günstiger ist der Kaffee hinterher, die Tasse für ganze 1,60 Euro. An den Nebentischen sichten wir übrigens üppige Pfännchen mit Fleischgerichten, wobei besonders die begleitende Metaxa-Sauce sehr gelobt wird.
Obwohl sich das Lokal nach und nach füllt, bleibt der Service aufmerksam und zugewandt. Da wir auf Nachfrage das Essen loben, wird uns sogleich eine Stempelkarte für den Mittagstisch angeboten (6 Essen bezahlen, das 7. Ist dann gratis). Wir müssen leider ablehnen! Auch die Weinkarte findet heute keine Aufmerksamkeit. Allerdings ist noch gut zu wissen, dass sämtliche Speisen auch zum Mitnehmen angeboten werden.
Bleibt noch zu erwähnen, dass beim Toilettengang Vorsicht geboten ist. Die Toiletten befinden sich zwei Stufen oberhalb des Gastraumes, wobei die zweite Stufe höher als gewohnt ist und zum Stolpern verleitet. Wie gut, dass wir heute keinen Alkohol getrunken haben!
Die Reichsstadt Worms ist gerade jetzt im aktuellen Lutherjahr gut besucht von Reisegruppen und Bildungsbürgern. Ende Oktober ebbt der Touristenstrom glücklicherweise etwas ab, so dass man wieder gemächlich durch die Straßen und Gassen flanieren kann. Bei meinem Besuch an einem regnerischen Samstag Ende Oktober war ein relativ frühes Mittagessen angesagt, am besten in der Innenstadt, am besten unweit von Dom und Rheinpromenade. Das ursprünglich angedachte Brauhaus schied wegen einer akuten Saumagen-Allergie meiner Begleiterinnen aus, schnelles Fastfood kam wiederum mir nicht... mehr lesen
3.5 stars -
"Jenseits von Delphi" MinitarDie Reichsstadt Worms ist gerade jetzt im aktuellen Lutherjahr gut besucht von Reisegruppen und Bildungsbürgern. Ende Oktober ebbt der Touristenstrom glücklicherweise etwas ab, so dass man wieder gemächlich durch die Straßen und Gassen flanieren kann. Bei meinem Besuch an einem regnerischen Samstag Ende Oktober war ein relativ frühes Mittagessen angesagt, am besten in der Innenstadt, am besten unweit von Dom und Rheinpromenade. Das ursprünglich angedachte Brauhaus schied wegen einer akuten Saumagen-Allergie meiner Begleiterinnen aus, schnelles Fastfood kam wiederum mir nicht
Wann immer Gäste aus In- und Ausland zu Besuch sind, steht ein Tagesausflug nach Tübingen auf dem Programm. Nach einem herzhaften, regional inspirierten Mittagessen (gerne mit Maultaschen, Spätzle, Rostbraten) in einem der bodenständigen Lokale der Stadt, die hier schon hinreichend besprochen wurden, wird am Nachmittag gerne noch ein Café zum Eisessen oder Kaffee und Kuchen aufgesucht, am liebsten mit beeindruckendem Ausblick oder gar im Grünen…
An einem dieser herrlich goldenen Oktobertage waren wir Mitte Oktober einmal wieder im Eiscafé La Dolce Vita zu Besuch. Es ist in einem der malerischen Häuser untergebracht, die zwischen Neckar und Neckargasse wie an den Hang geklebt sind und (Sensation!) über einen kleinen Balkon verfügen, der wie über dem Neckar schwebt. In den Sommermonaten ist es schlichtweg ausgeschlossen, hier einen Platz zu ergattern. Aber jetzt, in der Nebensaison, hatten wir tatsächlich Glück und fanden sofort einen freien Tisch, an den sich tatsächlich noch ein paar Sonnenstrahlen verirrten. Ansonsten ist es relativ mühsam, sich durch das enge Lokal und die Schlange vor der berühmten Eistheke zu schlängeln, um über eine schmale Treppe eine Etage tiefer zu gelangen und dort bis zum Balkon vorzudringen. Übergewichtig oder überdimensioniert darf man hier nicht sein, kleine Kinder oder mobilitätseingeschränkte Personen dürften auch immense Schwierigkeiten haben – und mehr als ein Handtäschchen kann man auch kaum mit sich tragen, ohne nicht permanent anzuecken. Wer mit Kinderwagen oder Rollator unterwegs ist, sollte sich möglichst gleich ein anderes Lokal suchen. Der Balkon ist eng möbliert, mit Metalltischen und winzigen Stühlchen, auf denen jedoch gnädigerweise runde Polster liegen. Von diesem Logenplatz aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Neckar, die Platanenallee gegenüber und manchmal sogar auf vorbeistaksende Stocherkähne.
Das Dolce Vita ist für sein tolles Eisangebot bekannt. Vorne zur Neckargasse hin liegt die großzügige Theke – hier kann man schon mal einen Vorgeschmack bekommen oder sich ein Eis mitnehmen. Meist bilden sich vor den Vitrinen lange Schlangen, die bis auf die Fussgängerzone hinaus reichen. Aber keine Sorge: hier wird man zügig und zuverlässig bedient. Auch der Ober im Lokal und auf der Terrasse ist flink, wendig, geübt. Trotz des schwäbisch bis international angehauchten Publikums bewahrt er sich seinen italienischen Charme. Um Fremdsprachenkenntnisse ist er nicht bemüht. Zum Zeitpunkt meines letzten Besuches war der Balkon fast durchgehend von französischen Touristen belegt (vielleicht von einem Reisebus??), doch der Ober sprach lächelnd italienisch. Für unsere Bestellung war er rasch zur Stelle und tischte auch schnell auf. Nur als ich bezahlen wollte, war lange Zeit niemand mehr zu sehen. Ich habe die Rechnung letztendlich oben an der Theke beglichen. Eine ausgedruckte Quittung lag schon bereit und ich musste nicht extra darum bitten, wie in vielen anderen Locations.
Neben einem reichhaltigen Angebot an Eisbechern (in bunten Pokalen und Glasschalen serviert, dazu kreativ verziert und höchst appetitlich anzuschauen) gibt es Crepes in allen möglichen Geschmacksrichtungen (neben vielen süßen Belägen z.B. auch die pikante Variante Caprese mit Tomate und Mozzarella), getoastete Panini, Kaffee und Kaffeespezialitäten und natürlich viele Kaltgetränke. Mein Cappuccino italiano (2,50 Euro) wurde wieder mit einem feinen, leichten, soften Milchschaum serviert, der wie ein Wattebausch auf der Tasse lag – man kann jedoch auf Wunsch auch Cappuccino mit Sahne bekommen. Gern wird auf der Terrasse auch Roséwein oder Sekt bestellt – liegt wahrscheinlich am romantischen Ausblick und dem ständigen Sommer-Feeling, das einen hier packt…
Die Toiletten liegen – ebenfalls wie der Zugang zur Terrasse – auf der unteren Etage. Hier geht es ebenfalls eng, aber durchweg sauber und proper zu. Die Räume sind relativ frisch gestrichen worden.
Alles in allem war mein Besuch sehr angetan von diesem Café, genoss den Ausblick und schoss jede Menge Fotos. Die Saison ist jetzt zwar beendet, aber nächstes Jahr kommen wir sicherlich wieder!
Wann immer Gäste aus In- und Ausland zu Besuch sind, steht ein Tagesausflug nach Tübingen auf dem Programm. Nach einem herzhaften, regional inspirierten Mittagessen (gerne mit Maultaschen, Spätzle, Rostbraten) in einem der bodenständigen Lokale der Stadt, die hier schon hinreichend besprochen wurden, wird am Nachmittag gerne noch ein Café zum Eisessen oder Kaffee und Kuchen aufgesucht, am liebsten mit beeindruckendem Ausblick oder gar im Grünen…
An einem dieser herrlich goldenen Oktobertage waren wir Mitte Oktober einmal wieder im Eiscafé La Dolce... mehr lesen
La Dolce Vita
La Dolce Vita€-€€€Bar, Cafe, Eiscafe0707122214Neckargasse 8, 72070 Tübingen
4.5 stars -
"Logenplatz über dem Neckar" MinitarWann immer Gäste aus In- und Ausland zu Besuch sind, steht ein Tagesausflug nach Tübingen auf dem Programm. Nach einem herzhaften, regional inspirierten Mittagessen (gerne mit Maultaschen, Spätzle, Rostbraten) in einem der bodenständigen Lokale der Stadt, die hier schon hinreichend besprochen wurden, wird am Nachmittag gerne noch ein Café zum Eisessen oder Kaffee und Kuchen aufgesucht, am liebsten mit beeindruckendem Ausblick oder gar im Grünen…
An einem dieser herrlich goldenen Oktobertage waren wir Mitte Oktober einmal wieder im Eiscafé La Dolce
Besucht am 08.09.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Gut, eine Überraschung ist es inzwischen nicht mehr: die Mainausicht zählt schon zu den heimlichen Pilgerorten für Fischesser am Bodensee. Dass sich dieses kulinarische Kleinod mit unverständlicher Bescheidenheit „Kiosk“ nennt und eine fast verschwindend unauffällige Webpräsenz hat, mag man als staunender Gast kaum nachvollziehen. Keine Hochstapelei, keine Werbeversprechen, einfach nur gute und frische Küche.
Zugegebenermaßen war ich Anfang September zum ersten Mal hier zu Besuch. Zuvor wurde mir schon mehrfach davon vorgeschwärmt. Freunde vom anderen Bodenseeufer setzten häufig mit ihrem Boot über, mussten allerdings weiter draußen ankern und wurden dann vom hauseigenen Bootstransfer abgeholt. Nach dem Fischessen wieder retour. Welch Service! Bequemer ist es trotzdem, vom Land her zu kommen. Der Mainaublick liegt etwas ausserhalb des sonst trubeligen und oft überfüllten Ortes Uhldingen und, wie der Name schon sagt, gerade gegenüber der beliebten Blumeninsel Mainau. Wenn man Glück hat, hier abends einen Tisch zu ergattern, ist man geradewegs gerührt vom Sonnenuntergang und der malerischen Aussicht. Dazu noch einen Schoppen Grauburgunder aus Meersburg – und man zerfließt vor Glückseligkeit.
Doch vorher muss erst ein Tisch ergattert werden. Im zum See hin verglasten Innenraum sitzt man eng, aber gemütlich beisammen, eher rustikal auf Plastikstühlen. Hier kann man schon noch den ursprünglichen Holzkiosk erahnen, um den herum wohl alles entstanden ist. Doch das richtige Feeling hat man erst auf der Terrasse, unter Bäumen und Sonnenschirmen, teilweise an etwas wackligen Tischen und Stühlen, natürlich mit besagtem Blick auf den See. Reservierung ist offenbar angesagt. Mein persönlich vorausgeschickter Begleiter wurde zwar anfänglich eher etwas unwirsch abgewiesen, aber 2 Stunden später hatten wir uns auch mit dem dominanten Umgangston versöhnt. Ein solch direktes, keine Widerrede geltendes „Gell“ wie hier, kommt einem selten unter – kann aber auch einfach unter Lokalkolorit und örtlichen Gepflogenheiten verbucht werden. Dafür drehte der aparte Juniorkellner geradewegs Pirouetten und überschlägt sich schon mal fast vor Höflichkeiten.
Nun aber zum Essen. Auf der Karte finden sich etliche Fisch-Tellergerichte (Felchen, Zander, Lachsforelle), fast alle mit Beilagenkartoffeln und allesamt so um 14, 15 Euro herum. Salat kann man sich selbst an der Theke holen, eine kleine Portion für 3,90, eine große für 4,90 Euro. Ein paar Fleischgerichte gibt es auch, ebenso kleinere Vesper. Trinken sollte man unbedingt einen Weisswein vom See. Meersburg liegt gleich ums Eck, Hagnau auch – beste Destinationen. Wir wählten ein Lachsforellen- und ein Zanderfilet. Beides waren opulente Portionen, die auf ovalen Vorlegeplatten serviert wurden und ganz allerliebst mit Zitrone, rohen Gurken, Rettich- und Karottenscheiben garniert waren, dazu etwas gestiftelte Rote Bete. Kartoffeln hätte ich unter keinen Umständen mehr dazu essen können – auf unseren Wunsch hin durften wir uns dagegen einen Beilagensalat vom Büffet holen (mit 1 Euro Aufpreis für die kleine und 2 Euro Aufpreis für die große Portion). Der Fisch war butterweich, ohne spürbare Gräten, zerging auf der Zunge und schmeckte zum Hinknien köstlich. Wo andernorts schon mal zu viel Öl im Spiel ist, geht man hier noch sparsamer mit Fett um. Trotzdem ist ein Hochprozentiger zum Abschluss ratsam: in unserem Falle ein kräftig aromatischer Willi für 2,40 Euro. Den Grauburgunder aus Meersburg bekommt man für 2,20 Euro (0,1 Liter) oder 4,00 Euro (ein Viertele). Juhu, hier werden noch echte Viertele ausgeschenkt und nicht knickrige 0,2-Liter-Varianten wie in anderen Teilen der Republik. Die resolute Bedienung weiss nichts von neuen EU-Verordnungen und schenkt wie eh und je aus. Uns ist es recht. Auch das Weinschorle (2,50 Euro) darf noch im traditionellen Vierteles-Henkelglas genossen werden. Höchst sympathisch.
Serviert wurden die frisch zubereiteten Speisen erstaunlich schnell, von überlangen Wartezeiten kann wirklich nicht die Rede sein. Vom Salatbüffet schmeckte mir der knackige und rezente Rettichsalat am besten, die Tomaten mussten leider etwas nachgewürzt werden. Mein Begleiter fand den Karottensalat langweilig, schwelgte jedoch in den grünen Blattsalaten.
Aufgrund der Enge zwängten wir uns zu Feriengästen aus NRW an den Tisch, die zuerst nicht sehr erfreut waren, dann aber sichtlich auftauten, als wir Ausflugstipps und gastronomische Empfehlungen austauschten. Zur Sauberkeit können wir nicht viel sagen, da wir vom Sonnenuntergang und vom Grauburgunder geblendet waren. Zum Abschluss winkten wir in Gedanken den Freunden auf der anderen Seeseite zu, denen wir diese Empfehlung zu verdanken haben. Am nächsten Tag setzten Regen und Sturmböen ein. Welch grandioses Finale!
Gut, eine Überraschung ist es inzwischen nicht mehr: die Mainausicht zählt schon zu den heimlichen Pilgerorten für Fischesser am Bodensee. Dass sich dieses kulinarische Kleinod mit unverständlicher Bescheidenheit „Kiosk“ nennt und eine fast verschwindend unauffällige Webpräsenz hat, mag man als staunender Gast kaum nachvollziehen. Keine Hochstapelei, keine Werbeversprechen, einfach nur gute und frische Küche.
Zugegebenermaßen war ich Anfang September zum ersten Mal hier zu Besuch. Zuvor wurde mir schon mehrfach davon vorgeschwärmt. Freunde vom anderen Bodenseeufer setzten häufig mit... mehr lesen
4.5 stars -
"Pilgerort für Fischliebhaber" MinitarGut, eine Überraschung ist es inzwischen nicht mehr: die Mainausicht zählt schon zu den heimlichen Pilgerorten für Fischesser am Bodensee. Dass sich dieses kulinarische Kleinod mit unverständlicher Bescheidenheit „Kiosk“ nennt und eine fast verschwindend unauffällige Webpräsenz hat, mag man als staunender Gast kaum nachvollziehen. Keine Hochstapelei, keine Werbeversprechen, einfach nur gute und frische Küche.
Zugegebenermaßen war ich Anfang September zum ersten Mal hier zu Besuch. Zuvor wurde mir schon mehrfach davon vorgeschwärmt. Freunde vom anderen Bodenseeufer setzten häufig mit
Besucht am 08.09.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Es ist schon unglaublich, wieviel Fisch man an einem verlängerten Wochenende am Bodensee vertilgen kann – und das auch noch mit Genuss! Über die weiträumige Verbreitung des Namens Knoblauch im Fischereiressort haben wir schon gesprochen. Besonders in Uhldingen-Mühlhofen und Überlingen scheint diese (gefühlte) Familiendynastie vor allem auf Fisch abonniert zu sein.
In der Uhldinger Poststrasse findet man gleich zwei Knoblauchs in der Postrasse – und das gerade gegenüber. Vis a vis der schon sehr lobend besprochenen „Uhldinger Fischtheke“ liegt der Fischimbiss von Ulrike Knoblauch. Dass man sich von der Bezeichnung „Imbiss“ nicht abschrecken lassen sollte, dürfte inzwischen bekannt sein. Zuweilen findet sich gerade hier hochwertige, absolut frische Ware in einem netten, familiären, ungezwungenen Umfeld, in dem man nah beisammen sitzt und schon mal super Bekanntschaften schließen kann.
So haben wir uns auch gleich nach der Ankunft an einem frühen Freitagnachmittag Anfang September erst mal in diesen Fischimbiss gesetzt. In einer maritim gestalteten, sechseckigen Hütte im Fachwerklook wird der Fisch gebrutzelt, der Salat angerichtet. Vor einer Luke gibt man seinen Bestellungen auf (es herrscht Selbstbedienung), an einer anderen können die Speisen abgeholt werden. Die Wartezeiten variieren, aber eilig hat es hier niemand. Es ist sowieso ratsam, erst mal einen Sitzplatz zu suchen – und das ist zuweilen gar nicht so einfach. Wir haben gegen 14:00 Glück gehabt, weil gerade vor uns ein Paar aufstand und wir sofort nachrückten. Man sitzt rustikal auf Balkonmöbeln oder Holzbänken, meist mit fremden Menschen am Tisch, die man aber sofort kennenlernt. Zur Straße hin befinden sich hohe Glasfronten, zur Seite hin viel florales Grün. Ein Glasdach mit Markise schützt gleichermaßen vor Regen wie vor Sonne.
Das Angebot ist sympathisch und überzeugend günstig. Für 8,50 Euro bekommt man ein frisch gebratenes Fischfilet (z.B. Felchen, Zander, Lachsforelle) mit einer Beilage nach Wahl. Zur Auswahl stehen: gemischter Salat (grüner Blattsalat, Tomate, Mais, Karotten in einem leichten sahnigen Dressing) / hausgemachter Kartoffelsalat / Bandnudeln / Spinatnudeln / Reis. Sehr beliebt ist auch der Salat „halb und halb“ (gemischter Salat und Kartoffelsalat). Wir waren gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu Gast und können fast alle Variationen nur loben! Feinste, frische Ware, butterzart, keine sichtbaren Gräten. Allerdings wurde mit Fett nicht gespart; was fast ein nachfolgendes Schnäpsle notwendig gemacht hätte. Der Kartoffelsalat ist würzig und sämig und schlonzig nach bester schwäbischer Manier, fast wie bei meiner Mutter. Am ersten Tag unseres Besuches wurde auch Fisch in einer Panade aus Ei und Käse angeboten – sensationell! Schmeckt leicht und fluffig. Die Größe der Fischstücke variiert, hier ist nichts vorgefertigt. Als Besonderheit kann man noch die hiesige Fischlasagne anpreisen (8,00 Euro) – mit einer wirklich leckeren, hauskreierten Sauce! Bei Getränken kann man zwischen Bier, Softdrinks, Wasser und natürlich lokalem Wein aus der Bodenseeregion auswählen. Hatte zum Abschluss auch eine Tasse Kaffee (um die 2,00 Euro).
Die Parkplätze (immer eine wichtige Frage in diesem Ort) befinden sich hinten im Hof, auch die Toiletten sind dort in einem extra Häuschen untergebracht. Die meisten Gäste kommen jedoch zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hier findet man sowohl Single-Esser, als auch Paare jeden Alters, viele Familien (gerne mit Kindern) und vor allem Freundeskreise und Wandergruppen. Der Service ist überaus freundlich und offenbar stressresistent. Die Preise werden auf einem Abreissblock notiert und zum Kassieren aufaddiert. Unserem Wunsch nach einer extra Rechnung wurde aber sofort und ohne zu murren nachgegangen.
Da ich keine weiteren Gasträume oder Innenräume finden konnte, nehme ich an, dass dieser Fischimbiss nur in den wärmeren Monaten geöffnet hat. Schade! Bei unserer Abreise nach diesem Wochenende stürmte und regnete es – vermutlich das verfrühte Ende der Saison?
Es ist schon unglaublich, wieviel Fisch man an einem verlängerten Wochenende am Bodensee vertilgen kann – und das auch noch mit Genuss! Über die weiträumige Verbreitung des Namens Knoblauch im Fischereiressort haben wir schon gesprochen. Besonders in Uhldingen-Mühlhofen und Überlingen scheint diese (gefühlte) Familiendynastie vor allem auf Fisch abonniert zu sein.
In der Uhldinger Poststrasse findet man gleich zwei Knoblauchs in der Postrasse – und das gerade gegenüber. Vis a vis der schon sehr lobend besprochenen „Uhldinger Fischtheke“ liegt der... mehr lesen
4.0 stars -
"Spezialität: Fischlasagne" MinitarEs ist schon unglaublich, wieviel Fisch man an einem verlängerten Wochenende am Bodensee vertilgen kann – und das auch noch mit Genuss! Über die weiträumige Verbreitung des Namens Knoblauch im Fischereiressort haben wir schon gesprochen. Besonders in Uhldingen-Mühlhofen und Überlingen scheint diese (gefühlte) Familiendynastie vor allem auf Fisch abonniert zu sein.
In der Uhldinger Poststrasse findet man gleich zwei Knoblauchs in der Postrasse – und das gerade gegenüber. Vis a vis der schon sehr lobend besprochenen „Uhldinger Fischtheke“ liegt der
Ich war im Hotel Knaus am Hafen von 08.09. bis zum 11.09. zu Gast, kann manches loben und manches bemängeln – letzteres jedoch eindeutig nicht in Sachen Service, für den ich hier eine Lanze brechen möchte. Wobei ich den vorhergehenden Beitrag gut verstehen und nachvollziehen kann. Möglicherweise relativiert sich manches, wenn der hochsommerliche Stress abgefallen ist.
Das Knaus am Hafen liegt an sich wirklich schön am Hafen von Unteruhldingen, wenngleich so ein bisschen in zweiter Reihe (in Hotelprospekten wird so was gerne als „seitlicher Meerblick“ deklariert). Das Haus bietet diverse Zimmerkategorien zur Übernachtung, ein Restaurant, eine großzügige, ausladende Aussenterrasse, sowie eine Sky Bar, die gerne besucht wird. Parkplätze gibt es direkt vor und auf einem größeren Parkplatz gleich hinter dem Haus – und Parkplätze sind hier wirklich Gold wert. Allerdings darf man als Hausgast, der hier eh schon einiges an Geld liegen lässt, auch noch 6,00 Euro pro Tag hinlegen. Nicht besonders fein, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Aufgrund des großen kulinarischen Angebots dieses Ortes habe ich dieses Mal leider nicht im Restaurant des Hotels Knaus gegessen, dafür aber täglich das reichhaltige und sehr gut bestückte Frühstücksbüffet des Hauses genutzt. Interessehalber habe ich natürlich ausgiebig die Speisekarte des Restaurants studiert und hätte mich sicherlich für eines der Fischgerichte oder Salatplatten entschieden. Die bequem zu erreichende und mit hohen Koniferen ganz ansprechend begrünte Terrasse ist an sonnigen Tagen bestimmt gut besucht; wir hatten jedoch fast durchgehend Regenwetter und konnte von unserem Balkon aus auf einen verwaisten Gastgarten blicken. Das Mobiliar wirkte auch nicht mehr ganz taufrisch und schon etwas abgestossen (wie auch andere Teile der Inneneinrichtung – das Haus ist einfach schon etwas in die Jahre gekommen, man bemüht sich aber sehr um Auffrischung und Aktualisierung).
Das Frühstücksbüffet war erstklassig, sehr frisch und vielseitig, ständig wurde nachgelegt. Nur Gutes berichten kann ich vom frischen Obstsalat mit Äpfeln, Orangen, Nektarinen und Trauben (wirklich nichts aus der Dose, wie andernorts), dem großen Müsliangebot, dem zarten und sämigen Rührei (ist auf anderen Büffets oft total trocken), dem leckeren, wenngleich etwas salzigen Räucherlachs, dem herzhaften Käseangebot, den feinen Brötchen und Gebäck, den pflaumweich gekochten Frühstückseiern. Kaffeespezialitäten kann man sich selbst am Vollautomaten zapfen: Cappuccino, Cafe creme, Latte macchiato, Espresso etc. Daneben gibt es auch noch Filterkaffee und eine große Teeauswahl. Ganz prima und praktikabel: sowohl kleine Tassen, als auch große Henkelgläser, die man je nach Gusto oder Verwendungszweck einsetzen kann. Auch für die frischen Säfte gibt es zweierlei Gläser. Das Geschirr ist ausnahmslos tadellos und gepflegt.
Selten habe ich solch aufmerksamen und zurückhaltend agierenden Service erlebt. Ständig standen 2-3 junge Servicedamen im Hintergrund, griffen auf Wunsch helfend ein und bestückten von 7 bis 10 Uhr ständig das Büffet neu. Sie verständigten sich untereinander leise aber effizient. Sobald einer der Tischmülleimer voll erschien, wurde er sofort geleert. Die Tischdecken wurden zwischendrin abgeputzt und wieder frisch gemacht, die Stühle herangerückt. Und das mit der stillen, unauffälligen Manier von Heinzelmännchen. Auch in anderen Bereichen das Hauses agierte der Service sehr kundenorientiert, rasch und mit großer Freundlichkeit.
Die Toiletten sind sehr gut gepflegt. Hier funktioniert endlich mal alles anstandslos und problemlos: Seifenspender, Handtuchspender, Armaturen, Toilettenpapierspender (der wirft das Papier schon portioniert aus). Im Vorraum befindet sich ein „virtueller Concierge“, ein Bildschirm mit Touchscreen und Internetzugang. Hier können auch zusätzliche Informationen wie Ausflugstipps abgerufen werden. Alles in allem ist hier sehr viel Bemühen und Engagement spürbar, allerdings habe ich als Hausgast auch das unterschwellige Gefühl gehabt, insgeheim abgezockt zu werden und durch Zusatzkosten das ganze Gehabe mitfinanzieren zu müssen. Aber das ist hier auch eher off-topic und sollte seinen Niederschlag in einem anderen Portal finden. Meine vage Empfehlung wäre fast schon: Im Hotel Knaus am Hafen speisen, aber woanders übernachten? Bin gespannt, was andere Gäste noch berichten werden!
Ich war im Hotel Knaus am Hafen von 08.09. bis zum 11.09. zu Gast, kann manches loben und manches bemängeln – letzteres jedoch eindeutig nicht in Sachen Service, für den ich hier eine Lanze brechen möchte. Wobei ich den vorhergehenden Beitrag gut verstehen und nachvollziehen kann. Möglicherweise relativiert sich manches, wenn der hochsommerliche Stress abgefallen ist.
Das Knaus am Hafen liegt an sich wirklich schön am Hafen von Unteruhldingen, wenngleich so ein bisschen in zweiter Reihe (in Hotelprospekten wird... mehr lesen
Hotel Knaus am Hafen
Hotel Knaus am Hafen€-€€€Restaurant, Bar, Hotel, Konditorei, Sky Sportsbar075568008Seestr. 1, 88690 Uhldingen-Mühlhofen
4.0 stars -
"Zentrale Lage, große Terrasse" MinitarIch war im Hotel Knaus am Hafen von 08.09. bis zum 11.09. zu Gast, kann manches loben und manches bemängeln – letzteres jedoch eindeutig nicht in Sachen Service, für den ich hier eine Lanze brechen möchte. Wobei ich den vorhergehenden Beitrag gut verstehen und nachvollziehen kann. Möglicherweise relativiert sich manches, wenn der hochsommerliche Stress abgefallen ist.
Das Knaus am Hafen liegt an sich wirklich schön am Hafen von Unteruhldingen, wenngleich so ein bisschen in zweiter Reihe (in Hotelprospekten wird
Dass sich in Uhldingen-Mühlhofen viele Orte mit hochwertigem Speisenangebot in falscher Bescheidenheit und unverständlichem Understatement lediglich „Kiosk“ oder „Fischtheke“ nennen, wurde schon erwähnt. Andererseits verdient in meinen Augen der hiesige „Seegarten“ nicht mehr als das Label „Kiosk“. Strategisch günstig und vollkommen zentral gelegen, werden hier ebenso Skipper vom nahen Hafen wie auch Besucher der nahe gelegenen Pfahlbauten bedient. Natürlich auch flanierende Spaziergänger, Radfahrer auf Bodenseeumrundung, Familien mit quengelnden Kleinkindern und Sonnenanbeter.
Das Flachdachgebäude liegt sehr schön inmitten einer gepflegten städtischen Grünanlage, mit tollem Blick auf den See. Ebenfalls hier untergebracht sind die öffentlichen Toilettenanlagen, davor eine kleine Bücherbörse (vermutlich improvisiert), sowie Andenken- und Postkartenauslagen. Souvenirs und Karten kann man an der gleichen Kasse bezahlen, wie die Getränke und Speisen des Seegartens. Zum Zeitpunkt meines Besuchs (Anfang September) war der „Gastraum“ mit raumhohen Glaswänden umsäumt, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass die im Sommer auch weggenommen werden können. Man sitzt eher rustikal auf langen Holzbänken und -stühlen, zudem ist Selbstbedienung angesagt. Kulinarische Höhepunkte kann man hier nicht erwarten, eher das, was der anspruchslose Schwabe ein Vesper nennen würde: Wienerle, Wurstsalat und Landjäger, ausserdem Chicken Nuggets und Kartoffelpuffer (vermutlich alles aus der Fritteuse), dazu diverse Getränke. Ist sicherlich angenehm für ein kurzes Stop-Over nach einer Wanderung oder Radtour, für eine Stärkung auf einem Familienausflug. Hier findet jeder was – und allzu teuer ist es auch nicht. Auf die Essensausgabe muss man nicht lang warten.
Essen wollten wir hier allerdings doch nicht. Auch das Ambiente missbehagte mir eher. Offenbar darf hier geraucht werden, was am Nachbartisch ausgiebig zelebriert wurde, zusammen mit laut grölerischer Proll-Unterhaltung. Da half nur Wegsetzen (meinerseits). Das als Apero getrunkene Weissweinschorle war jedoch prickelnd-frisch, wurde in einem Stielglas gereicht und war eine gute Einstimmung auf den weiteren Abend.
Dass sich in Uhldingen-Mühlhofen viele Orte mit hochwertigem Speisenangebot in falscher Bescheidenheit und unverständlichem Understatement lediglich „Kiosk“ oder „Fischtheke“ nennen, wurde schon erwähnt. Andererseits verdient in meinen Augen der hiesige „Seegarten“ nicht mehr als das Label „Kiosk“. Strategisch günstig und vollkommen zentral gelegen, werden hier ebenso Skipper vom nahen Hafen wie auch Besucher der nahe gelegenen Pfahlbauten bedient. Natürlich auch flanierende Spaziergänger, Radfahrer auf Bodenseeumrundung, Familien mit quengelnden Kleinkindern und Sonnenanbeter.
Das Flachdachgebäude liegt sehr schön inmitten einer gepflegten... mehr lesen
3.0 stars -
"Gut zum Vespern und Postkartenschreiben" MinitarDass sich in Uhldingen-Mühlhofen viele Orte mit hochwertigem Speisenangebot in falscher Bescheidenheit und unverständlichem Understatement lediglich „Kiosk“ oder „Fischtheke“ nennen, wurde schon erwähnt. Andererseits verdient in meinen Augen der hiesige „Seegarten“ nicht mehr als das Label „Kiosk“. Strategisch günstig und vollkommen zentral gelegen, werden hier ebenso Skipper vom nahen Hafen wie auch Besucher der nahe gelegenen Pfahlbauten bedient. Natürlich auch flanierende Spaziergänger, Radfahrer auf Bodenseeumrundung, Familien mit quengelnden Kleinkindern und Sonnenanbeter.
Das Flachdachgebäude liegt sehr schön inmitten einer gepflegten
Ein Aufenthalt am Bodensee bedeutet auch immer ein gastronomisches Highlight in Sachen Fisch. Inzwischen habe ich mir an etlichen Orten rund um den See einige Lokale markiert, zu denen ich immer wieder pilgere, wenn ich mich auch nur annähernd in deren Nähe befinde. Natürlich sind dort nicht nur Bodenseefische im Angebot, aber man kann meist auf ein sehr hochwertiges und vielseitiges und rundherum ansprechendes Angebot hoffen.
In Unteruhldingen scheint eine ganze Fischerdynastie namens Knoblauch am Werk zu sein. Eine große Firma mit verschiedenen Dependancen? Möglicherweise rivalisierende Familienmitglieder? Eine nur zufällige Namensgleichweit? Ich habe es zugegebenermaßen bis zum heutigen Tage noch nicht ganz erfasst. Für die bescheiden deklarierte „Uhldinger Fischtheke“ zeigen sich zumindest Stefan und Heidi Knoblauch verantwortlich. Apropos Bescheidenheit: Auf Sylt oder anderorts würde man ein Angebot dieser Güte und dieser Qualität lauthals herausschreien – hier am Bodensee benennt man ein wundervolles Fischlokal mit hervorragendem Angebot und bestem Service einfach nur schlicht „Fischtheke“.
Den ersten, aber wirklich wichtigen und leider nicht zu vernachlässigenden Punkt gleich vorneweg: In Uhldingen-Mühlhofen sind Parkplätze sehr rar und daher absolut goldwert. Wer nicht zufällig mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß unterwegs ist (oder mit dem Schiff von Konstanz oder von Meersburg oder Friedrichshafen angereist ist), wird sich sehr schwer tun, am Ort einen Parkplatz für seinen fahrbaren Untersatz zu finden. Okay, die meisten gastronomischen Betriebe und Hotels bieten für die eigenen Gäste eine stark begrenzte Anzahl von Parkmöglichkeiten an. Bei der Uhldinger Fischtheke sind das exakt drei. Uff, wir haben einen davon ergattert! Ein seltenes Glück, das wir ausdauernd bejubeln und sofort an der Theke kulinarisch umsetzen!
Das lokale Konzept der Uhldinger Fischtheke lässt sich wohl am ehesten als Bistro oder Gartenwirtschaft bezeichnen. Das Gebäude befindet sich inmitten eines gemütlichen Wohngebietes, wobei ich vermute, dass sich hinter jedem Haus eine Ansammlung von Ferienwohnungen oder Air B&B-Locations verbergen. Solange es das Wetter zulässt, sitzt man ganz kommod auf der sehr gepflegten und zweckmäßig möblierten Terrasse mit Blick auf einen akkurat gestutzten Rasen und sehr viel vorbeimarschierendes Touristenvolk. Wir waren während unseres letzten Aufenthaltes Anfang September gleich zwei Mal hier vor Ort und haben immer ein volles Haus und sichtlich zufriedene Gäste angetroffen. Zu Mittagessenszeiten ist es zuweilen nicht einfach, einen Sitzplatz zu ergattern. Manchmal hilft noch ein kleiner Spaziergang um den Block. Oder man nimmt sich die ersehnte Fischportion einfach mit. An der Selbstbedienungstheke kann man aus dem ausliegenden Fischangebot ganz nach Gusto auswählen, dazu gibt es guten Wein aus der Gegend, Gewürze, Aufstriche, nettes Drumherum, Geschenkutensilien (wie Küchentücher mit Fischmotiven) und ein frisches Salatbüffet (z.B. mit gestifteltem Rettich, Tomaten, Möhre, Kartoffelsalat und und und). Vor Ort gibt es täglich megafrischen Fisch vom See (z.B. Felchen oder Zander) und ständig wechselnde, überraschend günstige Tellergerichte (unter 10 Euro!), je nach Fang. Die Atmosphäre ist familiär und man kommt sich auch mit anderen Gästen sehr schnell nahe. Ein bisschen fühlt es sich hier immer an, als ob man bei entfernten Verwandten zu Besuch ist. Ich vermute allerdings, dass in den Wintermonaten dieses Lokal geschlossen ist oder man zumindest nur ein stark reduziertes Angebot erwarten kann. Das werde ich aber spätestens im Dezember diesen Jahres checken, wenn ich wieder am Bodensee verweile.
Zuletzt haben wir hier Stremel-Lachs (jaja, natürlich stammt nicht alles vom Bodensee) aus eigener Räucherei erstanden. Er war superzart und aromatisch, zerging geradezu auf der Zunge. Insgesamt ist der Fisch hier überraschend günstig und von ausnehmend guter Qualität. Wir wurden bislang immer gut beraten und aufgeklärt. Die Fischerfamilie Knoblauch bietet übrigens in Uhldingen auch moderne und ruhige Ferienwohnungen an – und ihre Waren werden auch auf den Wochenmärkten in der ganzen Gegend angeboten, bis hin nach Tettnang.
Ein Aufenthalt am Bodensee bedeutet auch immer ein gastronomisches Highlight in Sachen Fisch. Inzwischen habe ich mir an etlichen Orten rund um den See einige Lokale markiert, zu denen ich immer wieder pilgere, wenn ich mich auch nur annähernd in deren Nähe befinde. Natürlich sind dort nicht nur Bodenseefische im Angebot, aber man kann meist auf ein sehr hochwertiges und vielseitiges und rundherum ansprechendes Angebot hoffen.
In Unteruhldingen scheint eine ganze Fischerdynastie namens Knoblauch am Werk zu sein. Eine... mehr lesen
4.0 stars -
"Hier heißen alle Knoblauch!" MinitarEin Aufenthalt am Bodensee bedeutet auch immer ein gastronomisches Highlight in Sachen Fisch. Inzwischen habe ich mir an etlichen Orten rund um den See einige Lokale markiert, zu denen ich immer wieder pilgere, wenn ich mich auch nur annähernd in deren Nähe befinde. Natürlich sind dort nicht nur Bodenseefische im Angebot, aber man kann meist auf ein sehr hochwertiges und vielseitiges und rundherum ansprechendes Angebot hoffen.
In Unteruhldingen scheint eine ganze Fischerdynastie namens Knoblauch am Werk zu sein. Eine
Besucht am 08.09.20171 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Und noch einmal Bodensee zum Saisonausklang! Noch steppt der Bär in Uhldingen-Mühlhofen – vor allem bekannt durch das UNESCO Weltkulturerbe in Unteruhldingen, den Pfahlbauten aus der Bronzezeit – doch man ahnt schon den baldigen Wetterumschwung. Am Vorabend vor dem großen Regen sind alle noch mal auf den Beinen; man kann sogar den Anschein bekommen, halb Deutschland macht hier grad Urlaub (ein paar Dänen, Franzosen, Asiaten sind natürlich auch darunter).
Der Ort selbst versucht, so gut wie möglich die Autos draußen zu lassen, was die zentrale Seefelder Straße zu einem Flanierboulevard macht – und zu einem Radschnellweg. Wer nicht bei Drei auf einer Biergartenbank oder einem Caféhausstuhl sitzt, wird gnadenlos angefahren von einem renitenten Mountainbiker, Pedelecfahrer oder Frühpensionär auf Bodenseeumrundung. Da ich bei meinem letzten Besuch Anfang September ausnahmsweise noch etwas fußkrank war, habe ich größtenteils auf das Flanieren verzichtet und mich möglichst schnell in ein nahes Café gerettet.
Das Al Gusto liegt ganz zentral, gerade gegenüber des Yachthafens. Am späten Nachmittag scheint hier die Sonne noch angenehm warm, zudem ist es hier komplett windstill. Die Plätze auf der Sonnenterrasse sind fast alle belegt, aber ich vermute fast, dass dies zu allen Tageszeiten der Fall ist. Glücklicherweise ergattere ich noch einen Katzentisch in der ersten Reihe, mit allerbestem Blick auf den See, den Hafen und den kleinen Stadtpark. Das Al Gusto firmiert gleichermaßen als Café, Bar und Bistro – und natürlich als Eissalon. Eine Speise- oder Getränkekarte suche ich vergeblich auf dem Tisch, obwohl überall um mich herum getrunken, gegessen und Eis geschlotzt wird. Bestellt man hier einfach ins Blinde hinein?
Ziemlich rasch tritt ein Kellner in mein Blickfeld, der mit opernhaftem Italienischauftritt ein frohgemutes „Buon Giorno“ trällert und so geschäftstüchtig seine Dienste anbietet, dass es mir fast etwas zu aufdringlich erscheint. Wirkt alles sehr inszeniert und künstlich aufgesetzt. Aber vielleicht erwartet das hiesige Publikum solche Arien? Mich dimmt das eher etwas runter und ich beschließe, nur einen Kaffee zu bestellen. Einen ganz schlichten. Nein, keinen Cappuccino, keine Latte Macchiato, auch nichts zum Essen dazu, auch kein Szenegetränk… Sichtlich enttäuscht tritt der Kellner ab und zeigt sich auch nicht mehr bei mir. Die Tasse Kaffee wird also von einem Mitarbeiter aus der Kategorie Fußvolk ausgeliefert. Der darf wiederum nicht kassieren und verweist an die Chefin. Die winke ich mir am Ende mühsam herbei. Sie agiert dann auch ausgesprochen freundlich, routiniert und höchst professionell. Naja, so lerne ich wenigstens die ganze Belegschaft kennen ….
Das in der Rechnung als Schümli-Kaffee (2,50 Euro) ausgewiesene Heißgetränk wird mit einem kleinen verpackten Keks serviert und erweist sich als außergewöhnlich säurebetont. Mir wird noch eine zusätzlich angeforderte Kaffeesahne-Portion gewährt; dennoch kriege ich nicht alles runter. Ich genieße noch etwas die langsam untergehende Sonne und suche dann im Inneren des Lokals die Toiletten auf. Schon an der Eingangstür klebt ein Schild: „Toilette 1 Euro“. Gilt wahrscheinlich für Nicht-Gäste. Wie überall am See muss man sich vor auch hier vor ungehobelten Eindringlingen schützen (dabei sind großzügige öffentliche Toilettenanlagen nur wenige Schritte von hier entfernt bis abends um 23 Uhr zugänglich).
Während die Terrasse noch modern und ansprechend ausgestattet und möbliert war, regiert im Innenbereich des Lokals der Charme der 1950er und 1960er Jahre. Ob noch alles original aus der Zeit stammt oder nur nachempfunden ist, konnte ich nicht ermitteln. Wirkt aber eher etwas steif und furnierholzmäßig. Hier säße ich dann doch nicht so gerne … Beim Rausgehen entdecke ich die Blisterverpackung einer Tablette auf dem Boden und hebe sie automatisch auf. „Die ist von der Mamma!“ erfahre ich von der Chefin. Tja, so lerne ich indirekt auch noch die halbe Verwandtschaft kennen. Ist irgendwie nett und sympathisch, auch wenn mir der Kaffee nicht schmeckte. Vielleicht sollte ich beim nächsten Besuch doch einen der beeindruckenden Eisbecher bestellen, die ich am Nachbartisch bestaunen konnte?
Und noch einmal Bodensee zum Saisonausklang! Noch steppt der Bär in Uhldingen-Mühlhofen – vor allem bekannt durch das UNESCO Weltkulturerbe in Unteruhldingen, den Pfahlbauten aus der Bronzezeit – doch man ahnt schon den baldigen Wetterumschwung. Am Vorabend vor dem großen Regen sind alle noch mal auf den Beinen; man kann sogar den Anschein bekommen, halb Deutschland macht hier grad Urlaub (ein paar Dänen, Franzosen, Asiaten sind natürlich auch darunter).
Der Ort selbst versucht, so gut wie möglich die Autos draußen... mehr lesen
Al Gusto
Al Gusto€-€€€Restaurant, EiscafeSeefelder Str. 20, 88690 Uhldingen-Mühlhofen
3.0 stars -
"Buon Giorno!" MinitarUnd noch einmal Bodensee zum Saisonausklang! Noch steppt der Bär in Uhldingen-Mühlhofen – vor allem bekannt durch das UNESCO Weltkulturerbe in Unteruhldingen, den Pfahlbauten aus der Bronzezeit – doch man ahnt schon den baldigen Wetterumschwung. Am Vorabend vor dem großen Regen sind alle noch mal auf den Beinen; man kann sogar den Anschein bekommen, halb Deutschland macht hier grad Urlaub (ein paar Dänen, Franzosen, Asiaten sind natürlich auch darunter).
Der Ort selbst versucht, so gut wie möglich die Autos draußen
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Der mehrfach umgebaute, modernisierte und erweiterte Landgasthof liegt (vorne raus) direkt an der Bundesstrasse B 463 zwischen Nagold und Wildberg – und (hinten raus) sehr malerisch an dem rauschenden Flüsschen Nagold. Wer es gerne rustikal und holzlastig mag, ist hier richtig! Eine Einkehr mit den Schwiegereltern sorgt also mit Sicherheit für anerkennende Pluspunkte! Mehrere hochwertige Hotelzimmer, ein gemütlicher Biergarten, die Bar „Neckers“, helle Konferenzräume und einige andere Annehmlichkeiten komplettieren den Campus, der – architektonisch gesehen – nicht unbedingt ein homogenes Arrangement darstellt, aber offenbar bei vielen Gästen gut ankommt.
Obwohl unser Tisch an einem Samstagmittag für 13 Uhr reserviert war, war es kein Problem, dass wir schon eine Stunde früher eintrafen. Rasch und unkompliziert wurden wir an unsere Plätze geleitet. Wir saßen in der Mühlenstube, die durch dicke Deckenholzbalken leider niedriger und gedrungener wirkt, als sie es eigentlich ist. Durch helle Tischdecken und silberfarbene Unterteller versucht man jedoch, diesen Eindruck etwas aufzuhellen.
Die Speisekarte weist ein sympathisches Angebot von bodenständig schwäbischen und regionalen Gerichten, einigen vegetarischen und veganen Speisen, sowie dem hiesigen Klassiker auf: Brathähnchen mit diversen Beilagen. Offenbar begründet sich der legendäre Ruf des Landgasthofes auf die knusprigen Hähnchen, mit denen die Erfolgsgeschichte des Hauses im letzten Jahrhundert begann – und natürlich auf die vier Sterne, die die Pfrondorfer Mühle später erlangte.
Keine Überraschungen bei der Aperitivkarte: hier setzt man auf Altbewährtes, wobei uns die Auswahl nicht schwer fiel. Sowohl der rote Portwein (3,60 Euro), als auch der Campari Orange (5,50 Euro) und der Pecher Mignon (4,50) waren tadellos und wurden in jeweils passenden Gläsern serviert. Zum Essen wählten wir einen frischen, knackigen, leicht mineralischen Grauburgunder (sehr angemessene 5,50 Euro für das Viertele), beziehungsweise Schorle vom Riesling und Lemberger (jeweils günstige 3,50 Euro für das Viertele). Um jetzt gleich mal den Digestiv vorweg zu nehmen: mein Schlehengeist von Scheibel (4,00 Euro) verfügte über das geliebte marzipanige Mandelaroma und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Doch der hiesige Hit ist der sogenannte Mühlengeist (3,30 Euro), der angezündet und mit einem passenden Gedicht auf den Tisch kommt – wenn man Glück hat, rezitiert der Service den Mühlengeist-Spruch selbst!
Zurück zu den Speisen. Auf einen Gruß aus der Küche warteten wir leider vergeblich. Hätte aber zum Stil des Hauses gepasst… Egal: die aromatische, würzige Festtagssuppe (6,30 Euro) imponierte durch feine Grießklößchen und Markklößchen und sättigte schon mal leicht. Die Kürbisgnocchi (14,80 Euro) aus der vegetarischen Karte wurden auf einem lauwarmen Gemüse- /Salatebett serviert und waren somit eher der leichten Küche zugeordnet. Nicht so der zarte Sauerbraten (16,80 Euro) und das feine Kalbsmedaillon (24,80), die jeweils mit hausgemachten Spätzle serviert wurden, die mit ihrem leicht buttrigen Unterton ganz unseren Geschmack trafen. Hiervon wurde man mehr als satt! Auch die Kässpätzle-Portion (9,00 Euro) war reichlich und geschmacklich einwandfrei. Bei den geschmelzten, würzigen Zwiebeln hat uns das leicht marmeladige Aroma gut gefallen. Auf ein Dessert mussten wir allerdings verzichten… Hätte beim besten Willen nicht mehr reingepasst…
Die Pfrondorfer Mühle ist für Familienfeiern, Geburtstage und Jubiläen jederzeit zu empfehlen – hierfür steht ein großer, freundlicher Nebenraum zur Verfügung. Das Restaurant hat täglich geöffnet! Wie mir gute Freunde erzählt haben, die hier ihren Honeymoon verbracht haben, sind die freundlichen Hotelzimmer in den Obergeschossen großzügig gestaltet und verfügen teilweise über Balkons mit Blick auf das Flüsschen Nagold. Alles in allem kann ich diesen Landgasthof mit gutem Gewissen empfehlen. Nur Menschen mit Einschränkungen dürften mit den Treppen zum Restaurant eventuell Probleme haben (einen Aufzug habe ich nicht entdeckt).