Besucht am 08.03.20183 Personen
Rechnungsbetrag: 12 EUR
Wenn man schon mal an einem Ort weilt, der für sich den „Wanderhimmel“ beansprucht, lohnt sich eine Recherche für den nächsten Betriebsausflug. Da wird gerne ansprechende Kulinarik mit reizvollem Lokalkolorit verbunden, am besten noch mit Übernachtungsmöglichkeit. Der „Rundblick“ scheint alle Anforderungen zu vereinen: er firmiert als Hotel Garni, Bäckerei und Café, lockt nicht nur mit legendären Brezeln (die schon Horst Lichter lobte), sondern mit einer tollen Aussichtslage und schönem Weitblick.
Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen. Unzählige steile Treppenstufen führen vom Bahnhof Baiersbronn hinauf auf die Höhenlage des „Rundblick“. Wenn nicht grad Glatteis herrscht, kann man auch die noch steilere Anwohnerstraße begehen. Motorisierte Gäste finden natürlich neben dem Haus genügend Parkplätze – selbst wer ohne Auto ankommt, kann vielleicht noch bei einem Oldtimer landen (dazu später mehr).
Wir backen ofenfrisch seit 1840, versichert die Inhaberfamlie Klumpp, 7 Tage die Woche! Seit der Gründung konnte der Betrieb stetig expandieren. Inzwischen umfasst das Team rund 50 Mitarbeiter, wie uns die herrlich unkomplizierte, red- und leutselige Junior-Chefin Petra Klumpp mitteilt. Die anderen Standorte kennen wir nicht, aber das Hotel Garni / Cafe Rundblick liegt recht malerisch auf einer Anhöhe über Baiersbronn, ist mehrfach erweitert und modernisiert worden, verfügt heutzutage über gut 40 Betten, mehrere Gasträume und einer schönen Aussichtsterrasse, die bei gutem Wetter sicherlich höchst beliebt ist. Anfang März zieht es uns allerdings eher nach drinnen.
Das Café ist noch (oder wieder?) leer, doch im Verkaufsraum steppt der Bär. Die halbe Gemeinde scheint sich hier mit Gebäck, Brot, Kuchen, Torten einzudecken. Dauernd klingelt die Ladenglocke. Fragen werden geduldig beantwortet. Obwohl wir geraume Zeit zu warten haben, wird es uns so nicht langweilig. In der Auslage der Bäckerei können wir ausserdem schon mal unseren Kuchen auswählen. Alles sieht absolut frisch, propper und appetitlich aus. Der Kuchen schmeckt so grossartig, wie er aussieht: die Haselnuss-Eierlikörtorte überrascht mit schaumig-sahnigem Überbau auf einer nussigen Grundlage mit Röstaromen. Für meinen Geschmack recht süss. Dezenter ist der fruchtige, mit Mandelsplittern verzierte Heidelbeerkuchen, richtig resch und herzhaft die perfekt geschlungene Brezel, die nach dem Rezept des Ur-Ur-Großvaters gebacken wird. Dazu ein großer Kaffee und ein cremiger Cappuccino – alles ziemlich rasch serviert, nachdem wir erst mal die Bestellung aufgeben konnten.
Beim Servieren hat Petra Klumpp, die bei dem Andrang eigentlich gestresst sein müsste, immer noch nette Worte und Gespräche parat und gibt einem das Gefühl, dass sie ganz für einen präsent ist. Eine sehr gemütliche, familiäre Atmosphäre. Ganz selbstverständlich werden mir 3 Schlüssel ausgehändigt, damit ich mir selbst unverbindlich einfach mal 3 Zimmer anschauen kann – die sind im großzügigen Gebäude über mehrere Etagen verteilt, sind allesamt modernisiert und verfügen über einen Sonnenbalkon mit Ausblick. Sicherlich gleichermaßen ein guter Ort für Gruppen oder Familien, wie für Alleinreisende. Die Zimmer sind zweckmäßig und freundlich eingerichtet. Der Seniorpatron Klumpp hat übrigens ein Faible für Oldtimer, so dass etliche seiner historischen Fahrzeuge auch ausgeliehen werden können.
Am Ende nehmen wir noch etwas Backwerk für daheim mit. Auf der handgeschriebenen Rechnung lässt sich nicht mehr jeder Posten nachvollziehen, ich vermute jedoch, dass uns die Brötchen und Brezeln für unterwegs einfach kostenlos obendrauf gegeben wurden. Sehr sympathisch. Wir kommen sehr gerne wieder, bestimmt in der Gruppe, bestimmt mit Übernachtung(en). Das morgendliche Frühstück verspricht sehr gut und vielseitig zu sein!
Wenn man schon mal an einem Ort weilt, der für sich den „Wanderhimmel“ beansprucht, lohnt sich eine Recherche für den nächsten Betriebsausflug. Da wird gerne ansprechende Kulinarik mit reizvollem Lokalkolorit verbunden, am besten noch mit Übernachtungsmöglichkeit. Der „Rundblick“ scheint alle Anforderungen zu vereinen: er firmiert als Hotel Garni, Bäckerei und Café, lockt nicht nur mit legendären Brezeln (die schon Horst Lichter lobte), sondern mit einer tollen Aussichtslage und schönem Weitblick.
Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen.... mehr lesen
Café im Hotel Rundblick
Café im Hotel Rundblick€-€€€Cafe, Hotel074423587Oberdorfstraße 37, 72270 Baiersbronn
4.0 stars -
"Cafe mit Ausblick und Oldtimer" MinitarWenn man schon mal an einem Ort weilt, der für sich den „Wanderhimmel“ beansprucht, lohnt sich eine Recherche für den nächsten Betriebsausflug. Da wird gerne ansprechende Kulinarik mit reizvollem Lokalkolorit verbunden, am besten noch mit Übernachtungsmöglichkeit. Der „Rundblick“ scheint alle Anforderungen zu vereinen: er firmiert als Hotel Garni, Bäckerei und Café, lockt nicht nur mit legendären Brezeln (die schon Horst Lichter lobte), sondern mit einer tollen Aussichtslage und schönem Weitblick.
Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen.
Besucht am 08.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 170 EUR
Besondere Anlässe rechtfertigen aussergewöhnliche Destinationen. Nein, es ist nicht der heutige Internationale Frauentag, sondern der runde Geburtstag eines Freundes, der uns in die kulinarisch hochdekorierte Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn führt. Vorzugsweise mit Bahn und Bus, damit wir nicht bei Mineralwasser dahindümpeln müssen. Kein Problem: die Traube Tonbach liegt zwar am Ende eines langgezogenen Tales einer der Teilgemeinden Baiersbronns, der Bus Nr. 22 hält jedoch direkt vor der Haustüre (und wird von einem dermaßen gutgelaunten Busfahrer gelenkt, dass man schon auf der Hinfahrt zu schunkeln beginnt).
Müßig, über die zahlreichen Dekorationen und Auszeichnungen der Traube Tonbach zu berichten. Alle paar Schaltjahre bin ich zu Besuch, mal in der Schwarzwaldstube, mal in der Köhlerstube. Heute jedoch haben wir in der rustikalen Bauernstube reserviert, denn der Freund fremdelt ein bisschen mit steifer Haubengastronomie. Die gerade mal 36qm grosse Bauernstube ist kaum größer als das Wohnzimmer mancher Gäste und vermittelt mit gedämpftem Licht, urwüchsigem Interieur und alten Fotos an den Wänden das Gefühl, glattwegs in die Vergangenheit zurückgebeamt zu werden. Der überaus dezent agierende Service verwöhnt einen unauffällig und ohne grosses Trara, aber mit Wertschätzung, Wohlwollen und Aufmerksamkeit. Hier muss man sich einfach wohlfühlen!
Reservierung ist aufgrund des begrenzten Platzangebotes ratsam. Während wir für den Vortag keinen einzigen Tisch mehr ergattern konnten, bleiben wir an diesem Donnerstagmittag neben einer mehrköpfigen Businessgruppe (die allerdings nur einen überraschend schnellen Lunch einnimmt) die einzigen Gäste in der Bauernstube. Sehr angenehm, da ruhig, ohne Musikbeschallung oder Hintergrundgeräusche. Wir sitzen auf rustikalen, aber mit kuschligen Kissen ausgestatteten Bänken einander gegenüber, auf den blanken Holztischen scheint die Geschichte von Jahrzehnten verewigt zu sein. Keine Tischdecke, jedoch frischer Blumenschmuck und ein Porzellantäfelchen, auf dem kunstvoll von Hand unsere Reservierung hinkalligraphiert wurde. Schweres Besteck, schlichtes, aber qualitätsvolles weißes Geschirr und Gläser, die gut in der Hand liegen.
Die jugendliche Servicedame umsorgt uns durchgehend von der Begrüßung bis zur Rechnung – und ist stets unaufdringlich zur Stelle, wenn man auch nur den Gedanken eines Wunsches hat. Gerne nehmen wir ihre Empfehlung des Hausaperitifs an: Sekt mit feinem Himbeerlikör (13,00 Euro), prickelnd-erfrischend, aber gottseidank nicht zu kalt und auch nicht übermässig süss. Die Weinkarte verführt zu verzücktem Aufstöhnen, doch als Piemont-Fan bleiben wir bei einem Dolcetto D´Alba vom Weingut Roagna aus dem Ort Barbaresco (überraschend günstige 32,00 Euro für die Flasche). Den Schwarzwaldsprudel aus Peterstal-Griesbach (6,50 Euro die Flasche) trinke ich ausnahmsweise gerne medium, obwohl ichs sonst lieber kohlensäuriger mag.
Die Speisekarte der Bauernstube ist übersichtlich und an regionaler Küche orientiert: 2 kräftige Suppen, 3 Vesper, 7 Hauptgerichte zwischen rustikalem Linseneintopf und badischen Hechtnocken mit grünem Spargel, 3 raffinierte Desserts. Konkrete Wünsche über die Karte hinaus dürfen durchaus geäussert werden und werden nach Möglichkeit sogar erfüllt. Als Gruß aus der Küche erhalten wir sehr rasch frisches dunkles Bauernbrot mit fluffig-sahnigem Kräuterquark und herzhaftem Griebenschmalz (beides in kleinen Gläschen mit Bügelverschluss serviert), sowie zwei würzige Mini-Quiches.
Die schwäbische Hochzeitssuppe (8,50 Euro) ist eine Sensation: in der kräftigen Brühe schwimmen softe Flädle, ein auf der Zunge zergehendes Grießklößchen, Maultäschle und feines Gemüse. Meine Großmutter hätte es nicht besser gekonnt. Das Kalbsrahmgulasch mit Karottengemüse (24,50) ist butterzart, auch wenn die Stückchen noch leichte Fettstreifen erahnen lassen. Dazu werden Scheiben von kleinen Serviettenknödeln serviert, die die Sauce wundervoll aufnehmen. Großartig auch der Zwiebelrostbraten (25,50 Euro) – ein sehr hohes Stück, gut medium gebraten, mit handgeschabten Spätzle auf einem Bett von knackigen grünen Bohnen serviert. Sauce gibt es reichlich und sie wird auf Wunsch genau dahin platziert, wo man sie gerne hat. Nachschlag jederzeit.
Zum Espresso werden allerliebste kleine Küchlein und Konfekt auf Schieferplatten serviert. Eine Digestif-Karte gibt es leider nicht, der Service kann jedoch kenntnisreich aus dem Bestand plaudern und bringt gerne eine kleine Auswahl je nach eigenen Vorlieben vorbei. Wir wählen den Zibärtle-Brand von Scheibel (mit feinem Bittermandelaroma im Hintergrund), der in ganz speziellen Gläsern ausgeschenkt wird (die niedere Seite zum Schnuppern, die hohe, gewölbte Seite zum Trinken).
Zu den Toiletten im Untergeschoss führt eine großzügig geschwungene, plüschig ausgelegte Showtreppe. Die gut ausgeleuchteten, blitzeblanken, komfortablen Toilettenräume laden fast schon zu längerem Verweilen ein. Aber nein: die aufmerksame Servicedame darf für uns noch die Rückfahrtzeiten recherchieren. Natürlich wären im mondänen Hotel über der Straße noch genügend Zimmer frei, doch diese Option halten wir uns für andere Gelegenheiten offen.
Besondere Anlässe rechtfertigen aussergewöhnliche Destinationen. Nein, es ist nicht der heutige Internationale Frauentag, sondern der runde Geburtstag eines Freundes, der uns in die kulinarisch hochdekorierte Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn führt. Vorzugsweise mit Bahn und Bus, damit wir nicht bei Mineralwasser dahindümpeln müssen. Kein Problem: die Traube Tonbach liegt zwar am Ende eines langgezogenen Tales einer der Teilgemeinden Baiersbronns, der Bus Nr. 22 hält jedoch direkt vor der Haustüre (und wird von einem dermaßen gutgelaunten Busfahrer gelenkt, dass man schon auf der Hinfahrt... mehr lesen
Bauernstube · Hotel Traube Tonbach
Bauernstube · Hotel Traube Tonbach€-€€€Restaurant, Ausflugsziel07442492665Tonbachstr. 237, 72270 Baiersbronn
5.0 stars -
"Man muss die Feste feiern, wie sie fallen" MinitarBesondere Anlässe rechtfertigen aussergewöhnliche Destinationen. Nein, es ist nicht der heutige Internationale Frauentag, sondern der runde Geburtstag eines Freundes, der uns in die kulinarisch hochdekorierte Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn führt. Vorzugsweise mit Bahn und Bus, damit wir nicht bei Mineralwasser dahindümpeln müssen. Kein Problem: die Traube Tonbach liegt zwar am Ende eines langgezogenen Tales einer der Teilgemeinden Baiersbronns, der Bus Nr. 22 hält jedoch direkt vor der Haustüre (und wird von einem dermaßen gutgelaunten Busfahrer gelenkt, dass man schon auf der Hinfahrt
Besucht am 05.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 9 EUR
Manchmal bleibt zwischen Arbeit, Besorgungen und Abendprogramm nicht mehr viel Zeit für ein genussvolles Essen. Dann muss es einfach ruckzuck gehen. So auch dieser Tage, als ich gleich nach dem Einkauf in einem Stuttgarter Warenhaus praktischerweise im selben Gebäude noch einen schnellen Imbiss einnehmen wollte. Das Dinea liegt auf dem obersten Stockwerk von Galeria Kaufhof in der Eberhardstrasse und bietet reizvolle Ausblicke auf die Stuttgarter Innenstadt (= Dauerbaustelle). Bei gutem Wetter lohnt es sich, die einzigartige Dachterrasse zu besuchen. Aufgrund der Selbstbedienung und des begrenzten Angebotes erhoffe ich mir eine schnelle Abwicklung. Gegen 18 Uhr ist das Lokal nur sehr sporadisch besetzt – ein Platz am Fenster ist mir also gesichert! Allerdings haben vor mir wohl die Hottentotten hier gewütet, denn unterm Tisch (und teilweise auch noch darauf) liegen ein gefühltes halbes Kilo Kartoffel Wedges. Die Möblierung ist zweckmäßig und robust – und das ist gut so! Nett gemeint: einige Tische zieren Metalltöpfchen mit verschiedenen Kräutern.
Das Speisenangebot in Büffetform bietet folgendes: tägliches Frühstück, wechselnder günstiger Mittagstisch (Gericht plus Softdrink für 7,95 Euro – z.B. Seelachsfilet mit Beilagen, Schweinefilet mit Beilagen, Spaghetti Carbonara, Spätzlepfanne…), schwäbische Spezialitäten, Salatbüffet etc. Manche Gerichte und Beilagen dümpeln am frühen Abend allerdings auf Warmhalteplatten so reizlos dahin, dass man fast keinen Hunger mehr verspürt. Ich entscheide mich daher fürs Salatbüffet und rette die letzten Reste Ackersalat, Mozzarella, Schafskäse, Sprossen und Oliven, garniert mit reichlich Kürbiskernen (lecker) und Mandelstiften. Das Büffet an sich sieht nicht mehr so ganz taufrisch aus, so dass ich auf Sahnesaucen, Dressings, sowie bereits angemachte Salate verzichte. Bei der Getränkeauswahl tue ich mich dann doch etwas schwer und suche Hilfe bei einer Fachkraft. Da niemand zu finden ist, muss ich leider die Kassiererin bemühen, die allerdings auch nicht mein Wunschgetränk finden kann. Beim Stöbern durch das restliche Angebot finde ich jede Menge Viertelliterfläschchen Wein, an denen das Etikett schon so abgegrabbelt und unleserlich ist, dass ich weder Weinsorte noch Herkunft ermitteln kann. Das Arrangement wirkt wie aus dem letzten Jahrhundert. Naja, dann trinke ich halt (vollkommen unüblich) mal ein Piccolöchen.
Überraschung beim Bezahlen. Während das DINEA Restaurant bei Galeria Kaufhof in der Königstrasse die Salate nach Gewicht berechnet, wird hier pauschal nach Tellergröße entschieden. Pech, wenn man einen grossen Teller mit wenig leichtem Material drapiert. Ich habe glücklicherweise intuitiv zur mittleren Größe gegriffen, finde den Preis von 7,50 Euro für die hiesige Qualität und die Menge (für die ich allerdings selbst verantwortlich bin!) kaum gerechtfertigt. Der Piccolo (3,60 Euro für 0,2 Liter) ist unspektakulär, aber immerhin erfrischend. Ich trinke ihn gleich aus der Flasche, weil ich keine Sektgläser finden konnte (auch selber schuld).
Gegen 18 Uhr 30 findet um mich herum Großreinemachen in beträchtlichem Stile statt. Überall wird demonstrativ gewischt, gerubbelt, gesprüht, geschrubbt. Selbst auf dem Abräumband stehen zwei Flaschen mit Reinigungsmitteln. Wahrscheinlich geht jetzt grad die Putzkolonne rum. Ein Genuss war dieses schnelle Abendessen nicht, weder von den Speisen und Getränken, noch vom Ambiente. Aber immerhin muss ich jetzt nicht mit vollkommen leeren Magen zu meiner Abendveranstaltung. Die (schon etwas in die Jahre gekommene, aber regelmäßig gepflegte) Toilette kann ich hier oben auch noch schnell benutzen. Und ein Aufzug fährt mich bequem und schnell vom 5. Stock wieder ins Erdgeschoss. Vermutlich werde ich dieses Lokal so schnell nicht wieder beehren.
Manchmal bleibt zwischen Arbeit, Besorgungen und Abendprogramm nicht mehr viel Zeit für ein genussvolles Essen. Dann muss es einfach ruckzuck gehen. So auch dieser Tage, als ich gleich nach dem Einkauf in einem Stuttgarter Warenhaus praktischerweise im selben Gebäude noch einen schnellen Imbiss einnehmen wollte. Das Dinea liegt auf dem obersten Stockwerk von Galeria Kaufhof in der Eberhardstrasse und bietet reizvolle Ausblicke auf die Stuttgarter Innenstadt (= Dauerbaustelle). Bei gutem Wetter lohnt es sich, die einzigartige Dachterrasse zu besuchen. Aufgrund... mehr lesen
2.0 stars -
"Selber schuld..." MinitarManchmal bleibt zwischen Arbeit, Besorgungen und Abendprogramm nicht mehr viel Zeit für ein genussvolles Essen. Dann muss es einfach ruckzuck gehen. So auch dieser Tage, als ich gleich nach dem Einkauf in einem Stuttgarter Warenhaus praktischerweise im selben Gebäude noch einen schnellen Imbiss einnehmen wollte. Das Dinea liegt auf dem obersten Stockwerk von Galeria Kaufhof in der Eberhardstrasse und bietet reizvolle Ausblicke auf die Stuttgarter Innenstadt (= Dauerbaustelle). Bei gutem Wetter lohnt es sich, die einzigartige Dachterrasse zu besuchen. Aufgrund
Besucht am 22.02.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 53 EUR
Momentan häufen sich (leider krankheitsbedingt) meine Besuche in der Universitäts- und Klinikstadt Tübingen. Halb so schlimm, wenn man sich nur jeden unangenehmen Termin zu versüßen weiß. Heute steht mir bei fiesen Minusgraden und einem beißenden Eiswind der Sinn nach tropischer Wärme – sprich: nach den Gewächshäusern des Botanischen Gartens im Stadtteil Waldhäuser Ost. Das (etwas späte) Mittagessen soll auch dort oben stattfinden, am liebsten ruhig, am liebsten hochwertig, am liebsten wohl umsorgt.
Welch Glück, den Waldhäuser Hof entdeckt zu haben! Der Weiler Waldhausen umfasste noch Ende des 19. Jahrhunderts fünf wohlhabende Bauernfamilien, woran sich bis zum heutigen Tag wohl wenig geändert hat. Das mehrfach umgebaute, erweiterte, veränderte Gebäude des Lokals liegt inmitten eines ländlichen Ambientes: Pferdekoppeln, Misthaufen, umherstreunende Kätzchen, Hofläden, ein Milchautomat zum Selbstzapfen. Am Wochenende ist die Hochebene Auslaufareal der akademischen Tübinger Bürgerschaft und man kann sich gut vorstellen, dass das Restaurant dann proppevoll ist. An einem schnöden Donnerstag gegen 14 Uhr sind wir die fast die einzigen Gäste. Draußen lockt eine überdachte Pergola mit schöner Außenterrasse sicherlich sommers zur schattigen Einkehr ein. Drinnen ist mit viel Grün und rustikalen Holztischen und gepflegten Accessoires und reinweiß getünchten Wänden ein einladendes Interieur geschaffen worden.
Nach einigen unangenehmen Erfahrungen mit dem Service anderer Lokale in den vergangenen Wochen, klappt es hier wirklich wie am Schnürchen: hier ist sofort ein freundlicher, aufmerksamer, unaufgeregter und entspannter Kellner mit der Karte zur Stelle, nimmt die Getränkebestellung auf und zeigt auf angenehme Weise, dass wir willkommen sind. Wir wählen erst mal 0,4 Liter Apfelschorle von den hiesigen Streuobstwiesen (4,00 Euro) – spritzig, erfrischend, fruchtig. Die 0,33-Liter-Flasche Cola (2,50 Euro) wird auf Wunsch gut temperiert geliefert, man muss sie sich nicht mal selbst stauchen. Obwohl ein überaus günstiger Mittagstisch lockt (heute: Linsen, Spätze, Saitenwürstel für 9,00 Euro / Kräuter-Kürbis-Risotto für 7,00 Euro) halten wir uns lieber an die Hauptkarte, respektive „Vesperkarte“. Wir wählen Wiener Schnitzel aus dem Rose-Kalbsrücken / Pommes Frites aus frischen Kartoffeln / Beilagensalat für stolze 23,80 Euro, sowie Überbackene Käserahmspätzle / Röstzwiebeln / Beilagensalat für sehr angemessene 11,50 Euro. Das Schnitzel ist megadünn und fein, in leichter Ei-Panade, dazu grandiose, vollmundige Fritten und ein sensationell frischer Beilagensalat, dessen Bestandteile garantiert nicht aus dem Eimer stammen. Hier schmeckt noch alles genauso, wie es soll: erdige, moderat süssliche Möhren, knackig-frische Gurken, leichter Friseesalat und latent scharfe Kresse, dazu ein hervorragendes Hausdressing. Nur schwäbischen Kartoffelsalat vermissen wir. Die Käserahmspätzle mit würzigen Röstzwiebeln wurden vermutlich unterm Salamander oder in der Backröhre kurz gebräunt und überbacken, was der sonst sahnigen Speise gute Knackigkeit und angenehme Röstaromen beschert.
Bei dem jetzt notwendigen Digestif werden wir ausführlich und detailliert beraten. Sicherlich wundervoll wären die Brände aus dem Hause Anhalt gewesen. Der Destilleur aus Kusterdingen (offenbar ein gelernter Jurist) hat von seinen Eltern das Brennrecht geerbt und kreiert nun superhochwertige Birnen-Digestife, in stylischen Flacons dargeboten, die ein edles Parfum dahinter vermuten ließen. Wunderschön anzusehen und allein das Hineinschnuppern macht uns schon selig – aber es war nicht geplant, heute ein kleines Vermögen fürs Mittagsmahl zu investieren. Daher wählen wir sehr bodenständig den bewähren Haselnussbrand von Theurer aus Unterjesingen (5,60 Euro). Schöne Nougataromen, fast ein bisschen süßlich, aber in der Harmonie sehr gut passend zum Espresso, den wir uns nun wirklich zum Abschluss bestellen.
Vom Service werden wir ganz herausragend und mit selbstverständlicher Aufmerksamkeit bedacht. Alle Fragen werden detailliert und mit Freude beantwortet. Hier scheint man jede Zutat, jedes verarbeitete Bestandteil einer Speise noch persönlich zu kennen. Bei manchen Gerichten hat das durchaus seinen (berechtigten) Preis. Der Waldhäuser Hof ist also kein Ort zum schnellen Schnabulieren, eher ein Lokal mit Anspruch und Genuss. Wie die Homepage verrät, finden hier auch Kochkurse, Weinproben und andere Events statt. Der Patron Bernd Genzel hat eine interessante Vita mit Stationen wie das hochdekorierte „Kerns Pastetchen“ in Stuttgart oder Jörg Minks „Schloss Solitude“. Bleibt zu hoffen, dass das eher bäuerliche, ländliche Umfeld der Tübinger Hochebene den entsprechenden Rahmen für zukünftige Erfolge bietet.
Noch ein ungewöhnliches Lob ganz zum Schluss: dieses Restaurant hat uns mit absoluter Ruhe beglückt: keine Musikkonserve vom Band, kein Radiogedudel, keine Nonstop-Gebrabbel vom Nebentisch. Was für eine Erholung!
Momentan häufen sich (leider krankheitsbedingt) meine Besuche in der Universitäts- und Klinikstadt Tübingen. Halb so schlimm, wenn man sich nur jeden unangenehmen Termin zu versüßen weiß. Heute steht mir bei fiesen Minusgraden und einem beißenden Eiswind der Sinn nach tropischer Wärme – sprich: nach den Gewächshäusern des Botanischen Gartens im Stadtteil Waldhäuser Ost. Das (etwas späte) Mittagessen soll auch dort oben stattfinden, am liebsten ruhig, am liebsten hochwertig, am liebsten wohl umsorgt.
Welch Glück, den Waldhäuser Hof entdeckt zu haben!... mehr lesen
4.5 stars -
"Die Zwei von der Milchtankstelle" MinitarMomentan häufen sich (leider krankheitsbedingt) meine Besuche in der Universitäts- und Klinikstadt Tübingen. Halb so schlimm, wenn man sich nur jeden unangenehmen Termin zu versüßen weiß. Heute steht mir bei fiesen Minusgraden und einem beißenden Eiswind der Sinn nach tropischer Wärme – sprich: nach den Gewächshäusern des Botanischen Gartens im Stadtteil Waldhäuser Ost. Das (etwas späte) Mittagessen soll auch dort oben stattfinden, am liebsten ruhig, am liebsten hochwertig, am liebsten wohl umsorgt.
Welch Glück, den Waldhäuser Hof entdeckt zu haben!
Besucht am 18.02.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 17 EUR
Nach dem üppigen, gestrigen, bajuwarischen Abendessen, steht mir heute der Sinn eher nach etwas Leichterem, vielleicht sogar Mediterranem? An der Braceria sind wir gestern abend schon vorbeigekommen, doch was eine Braceria sein soll, muss ich zuhause erst mal googeln. Offenbar so was wie ein Grillhaus oder Steakhaus?? Die Inneneinrichtung suggeriert es auf jeden Fall schon mal erfolgreich visuell: warme Farben, viel dunkel gebeiztes Holz, Schieferböden, großflächige Fotografien und Bilder. In den riesigen Hallen könnte man sich fast verirren, doch innenarchitektonisch hat man überall gemütliche Nischen gezaubert und viele Tische direkt ans Fenster gestellt. Das ist gleich doppelt reizvoll: die Gäste können dem Treiben draussen entspannt zuschauen – und die Passanten werden von dem warmen Ambiente förmlich angezogen. Im Lokal ganz hinten erspäht man durch ein grosses Fenster übrigens die Arbeit in der hellen, weiss gekachelten Küche. Hier wirbelt und knetet der Koch formvollendet an Pizzen, die einen Teil der Speisekarte ausmachen. Aber auch Fisch- und Fleischgerichte, diverse Bruschetta-Varianten, etliche Salate, einige Pastagerichte und natürlich Dolci (alles zu angenehmen, nicht überzogenen Preisen) sind im Angebot zu finden.
Gegen 18 Uhr ist das Lokal noch relativ leer. Ich wähle einen rustikalen Tisch am Fenster, recht nahe beim üppigen, überaus attraktiven Büffet (dazu später mehr). Am Tisch brennt schon einladend ein Teelicht in einem ausgehöhlten Baumstamm. In einem Korb stehen Olivenöl, Weinessig, Balsamico-Creme, Ketchup- und Mayonnaise-Portiönchen bereit. Alles sehr adrett und einladend.
Bedient werde ich von einem ganzen Team, in dem jeder eine einzelne Aufgabe hat. Der komplett schwarz gekleidete „Eintänzer“ mit exquisiten Manieren und ebensolchem Wortschatz erläutert mir das Angebot, lässt einige wertschätzende Bemerkungen fallen und lobt meinen außergewöhnlichen Geschmack. Dabei fühle ich mich nur vom wirklich beachtlich arrangierten Büffet angezogen. Man verspricht mir gerne eine Auswahl davon – die richtet allerdings nicht der Schwarzgekleidete, sondern ein extra herbeigerufener Kellner im weißen Hemd an. Auf Wunsch vegetarisch oder mit Fleisch, warm oder kalt. Ich nehme die warme Variante, die mir schließlich auf einem tiefroten Keramikteller, überbacken mit kräftigem Käse und Knoblauch und noch mehr Olivenöl serviert wird. Fast zu viel Öl… Aber habe ich nicht mittags während der Führung durch die Sizilien-Ausstellung im LVR-Landesmuseum gelernt: das ganze römische Reich roch schon immer nach Olive (okay, auch nach Garum, aber das wollen wir eher nicht vertiefen). Serviert wird mir die Büffet-Auswahl dann von einer Dame, die dazu schon im Vorfeld einen Brotkorb mit Baguettescheiben und Fladenbrot, sowie einen flachen Teller mit Olivenöl (siehe oben) und Balsamico-Creme reicht. Apart!
Auf meinem tiefroten Teller befinden sich, köstlich überbacken und gewürzt: knackige grüne Bohnen, nicht zu lätschige, dafür sehr knofelige Auberginenscheiben, aromatischer und bissfester Fenchel, Broccoli im Al-dente-Zustand, gedünstete rote und gelbe Paprikascheiben, gegrillte Champignons und so manches mehr. Was eigentlich nur mal eine Vorspeise sein sollte, sättigt mich dann allerdings so nachhaltig, dass ich auf ein Hauptgericht verzichten muss. Dabei hatte ich schon von der ganzen Dorade, überbacken mit Oliven, Kapern, frischen Tomaten und Knoblauch-Spinat (13,90) aus der Sonderkarte geliebäugelt. Für das prickelnd-frische, leicht gekühlt servierte Rotweinschorle (3,50 Euro) braucht man hier übrigens nicht extra einen Barkeeper. Der vom Schwarzgekleideten empfohlene, kräftige Montepulciano (den ich sonst nie trinke) war tatsächlich die richtige Wahl. Zum Abschluss brauche ich doch noch einen Averna (4,50 Euro). Er wird mir – großzügig eingegossen und entschuldigend in einem Ramazotti-Glas serviert – wieder von der Servicedame gebracht.
Rechtzeitig zum Tatort erreiche ich wieder mein Hotelzimmer. Obwohl ich nur vom Vorspeisenbüffet gegessen habe (Antipasti Vetrina, 9,90 Euro) fühle ich mich wundervoll satt und zufrieden. Vielleicht ist die ganze Braceria nur eine wohlwollende, künstliche Inszenierung, das gut einstudierte Team ein gut arrangiertes Theaterstück? Egal, ich wurde zuverlässig und überaus aufmerksam bedient, das Ambiente war gemütlich und einladend, das Essen hochwertig und geschmackvoll. Und: ausnahmsweise hat mich die musikalische Untermalung köstlich unterhalten. Fast hätte ich zu Paolo Conte und Adriano Celentano ausgelassen mitgesungen!
Nach dem üppigen, gestrigen, bajuwarischen Abendessen, steht mir heute der Sinn eher nach etwas Leichterem, vielleicht sogar Mediterranem? An der Braceria sind wir gestern abend schon vorbeigekommen, doch was eine Braceria sein soll, muss ich zuhause erst mal googeln. Offenbar so was wie ein Grillhaus oder Steakhaus?? Die Inneneinrichtung suggeriert es auf jeden Fall schon mal erfolgreich visuell: warme Farben, viel dunkel gebeiztes Holz, Schieferböden, großflächige Fotografien und Bilder. In den riesigen Hallen könnte man sich fast verirren, doch innenarchitektonisch... mehr lesen
4.5 stars -
"Azzzzurrrooo!!" MinitarNach dem üppigen, gestrigen, bajuwarischen Abendessen, steht mir heute der Sinn eher nach etwas Leichterem, vielleicht sogar Mediterranem? An der Braceria sind wir gestern abend schon vorbeigekommen, doch was eine Braceria sein soll, muss ich zuhause erst mal googeln. Offenbar so was wie ein Grillhaus oder Steakhaus?? Die Inneneinrichtung suggeriert es auf jeden Fall schon mal erfolgreich visuell: warme Farben, viel dunkel gebeiztes Holz, Schieferböden, großflächige Fotografien und Bilder. In den riesigen Hallen könnte man sich fast verirren, doch innenarchitektonisch
Geschrieben am 20.02.2018 2018-02-20| Aktualisiert am
20.02.2018
Besucht am 17.02.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 15 EUR
Okay, okay, mitten im Rheinland ein bayrisches Wirtshaus Salvator zu besuchen, ist vielleicht nicht die allerbeste Idee. Aber mein Kollege steht auf das leicht malzige Salvator Starkbier und kann mich von einem Besuch überzeugen. Zudem liegt das Lokal unweit unseres Hotels und ist auch an einem eisigen Februarabend relativ unbeschadet zu erreichen.
Unser erster Fehler: da uns am Eingang niemand wahrnimmt, wählen wir selbst einen freien Tisch (von denen es genau noch zwei gibt). Der Sechspersonentisch im hinteren Bereich des weitläufigen Lokals wirkt ausladend und großzügig, mit genügend Platz für unsere warmen Winterjacken, Mützen und Rucksäcke. Zwar werden wir ultraschnell mit einer Ladung Speisekarten versorgt, doch dann lange Zeit hartnäckig ignoriert. So haben wir Muße genug, um die kunstvolle Lüftlmalerei, die rustikale Holzvertäfelung und das zünftige Ambiente zu studieren. Ein Lob dem Innenarchitekten!
Als wir endlich eine (etwas unwirsche) Bedienung zu fassen kriegen, werden wir ganz schnell an den zweiten freien Tisch des Lokals zwangsversetzt: das ist ein kleines Zweiertischlein, gerade so hineingepresst in eine Reihe weiterer enger Katzentische und zudem von den Nachbarn links und rechts schon zum Teile okkupiert. Egal: hier ist ein anderes Servicemädel zuständig und mit ihr haben wir sensationelles Glück. Auf der Rechnung steht nachher „Aushilfe“ – ich vermute mal eine agile, mehrsprachige Sportstudentin im höheren Semester. Super! Das Starkbier schwappt sofort heran, beim angefragten Rotweinschorle sauer (auf der Karte ist tatsächlich nur „Roséwein + Orangenlimonade“ zu finden) muss allerdings erstmal der Barkeeper befragt werden. Große Güte: in Bayern wäre einem problemlos schon vom Azubi im ersten Lehrjahr ein Halbliterhumpen hingestellt worden…
Das Essen gestaltet sich weniger problematisch. Die Schweinshaxe (würzig, knusprig, mächtig) wird mit 1a Serviettenknödeln, einer aromatischen Biersauce und reichlich Sauerkraut serviert (15,50 Euro). Auf Wunsch kann dazu noch der Haussenf im schmucken Steinguttopf geordert werden. Die Allgäuer Kässpätzle (9,50 Euro) entpuppen sich als riesige Portion in einem tiefen Teller – nicht zu wenig Bergkäse und Emmentaler sorgen für kräftigen Geschmack, leider wurde auch mit der Sahne nicht gegeizt, was das Ganze etwas zu suppig schmecken lässt. Auch der Beilagensalat (Blattsalat, Möhre, Tomate, Mais) wird leider in einem Sahnedressing ertränkt. Soll vermutlich den Bierkonsum erhöhen! Die sympathische Speisekarte weist noch etliche andere Schmankerln auf, denen ich durchaus nicht abgeneigt wäre, z.B. ein Brotzeitbrettl mit Leberkäs, Fleischpflanzerl, Schweinsbraten (SHL*) Emmentaler, Obatzda, Kräuterquark, Essiggurkerl, Radieserl, Senf, Butter, Brezn und Brot für 12,90 €. SHL steht übrigens für Schwäbisch-Hällisches Landschwein, das noch in zig anderen attraktiven Variationen angeboten wird. Alle Portionen sind immens und könnten garantiert jeden Holzhauer satt machen. Die Dame rechts von mir schafft es jedoch erfolgreich, nur eine kleine Bulette ohne Brot zu bestellen (schließlich befinden wir uns in der Fastenzeit!). Vielversprechend und unglaublich günstig scheint der wechselnde Mittagstisch zu sein. Für ganze 5 Euro wird z.B. angeboten: Himmel und Äd mit Püree und Zwiebeln / Balkangeschnetzeltes mit Reis / Frikadelle mit Möhrengemüse und Kartoffeln.
Wer kann, sollte unbedingt der urigen, höchst kommunikativen Toilettenfrau – samt akribisch gepflegter Anlage – einen Besuch abstatten. In einer Art gut bestücktem „Bauchladen“ werden u.a. Salzletten (offen und einzeln), bunte Klümpschen, diverse Drogerieartikel und Erste-Hilfe-Produkte angeboten. Ein kleines Zubrot? Von den Besuchern zurückgelassene Fundstücke? Eine rheinische Besonderheit? Keine Ahnung, aber sehr skurril.
Das Wirtshaus Salvator liegt inmitten der Bonner Fussgängerzone, nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof und vom Busbahnhof entfernt. Doch Vorsicht: derzeit wird das sogenannte „Bonner Loch“ großartig umgebaut und umgestaltet, so dass die Wegeführung teilweise einem Hindernislauf gleicht. Ob dadurch die Problemzonen beseitigt werden, ist fraglich. Wir wurden auf dem Heimweg auf jeden Fall mehrfach von Bettlern umlagert – ein Glück, dass wir nicht allzu sehr dem Alkohol zugesprochen haben. Parkplätze dürfte das Salvator auch keine haben und das ist gut so.
Mein abschließendes Lob gilt der sportlichen Aushilfsbedienung: freundlich, bemüht, konzentriert, korrekt und gedanklich gut sortiert. Das restliche (sichtbare) Personal scheint offen zur Schau gestellte Schnoddrigkeit und Unhöflichkeit mit originellem bayrischem Habitus zu verwechseln. Weit gefehlt!
Okay, okay, mitten im Rheinland ein bayrisches Wirtshaus Salvator zu besuchen, ist vielleicht nicht die allerbeste Idee. Aber mein Kollege steht auf das leicht malzige Salvator Starkbier und kann mich von einem Besuch überzeugen. Zudem liegt das Lokal unweit unseres Hotels und ist auch an einem eisigen Februarabend relativ unbeschadet zu erreichen.
Unser erster Fehler: da uns am Eingang niemand wahrnimmt, wählen wir selbst einen freien Tisch (von denen es genau noch zwei gibt). Der Sechspersonentisch im hinteren Bereich des weitläufigen... mehr lesen
4.0 stars -
"Bayrisches Brauhaus in Bonn" MinitarOkay, okay, mitten im Rheinland ein bayrisches Wirtshaus Salvator zu besuchen, ist vielleicht nicht die allerbeste Idee. Aber mein Kollege steht auf das leicht malzige Salvator Starkbier und kann mich von einem Besuch überzeugen. Zudem liegt das Lokal unweit unseres Hotels und ist auch an einem eisigen Februarabend relativ unbeschadet zu erreichen.
Unser erster Fehler: da uns am Eingang niemand wahrnimmt, wählen wir selbst einen freien Tisch (von denen es genau noch zwei gibt). Der Sechspersonentisch im hinteren Bereich des weitläufigen
Besucht am 15.02.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Nach Tübingen führen mich – ähnlich wie meinen Vorredner – regelmässige Klinikbesuche, die ich gerne, falls es sich zeitlich ausgeht, mit einem nachfolgenden Restaurantbesuch in der Innenstadt kröne. Am liebsten so gelegen, dass man von den Klinikhöhen bequem zu Fuss hinabsteigen kann und die lästige, meist unerspriessliche, oft geradezu unmögliche Parkplatzsuche entfällt.
Auf Reservierungen verzichte ich allerdings ganz, lasse mich eher treiben und von meinen jeweiligen Gelüsten leiten. Das Restaurant Museum hätte tatsächlich über eigene Parkplätze verfügt, was ich mir auf jeden Fall fürs nächste Mal merke. Falls es überhaupt ein nächstes Mal geben sollte…
Das imposante, hellgrün getünchte Gebäude liegt unübersehbar und absolut zentral an der Wilhelmstrasse, im selben Gebäude wie ein Kino. Durch einen kleinen griechischen Säulenportikus gelangt man zum Eingang. Das Speiserestaurant liegt im Erdgeschoss, die ausgewiesenen Säle und Nebenräume vermute ich im Obergeschoss. Man versteht sich als gehobenes Lokal mit vornehmlich regionaler Küche, schwäbischen Spezialitäten (z.B. Saure Nierle oder Gaisburger Marsch oder Kutteln), aber auch internationalen Speisen (von Rostbraten über Indisches Curry zum Winterskrei). Das täglich wechselnde Bussiness-Lunch-Angebot ist hochbeliebt und wird gerne bestellt; doch dazu später mehr.
Das Restaurant im EG verfügt über zwei helle, hohe, weiträumige Gasträume von solider Gediegenheit: blauer Teppichboden, viel dunkles Edelholz, Holzdecken, moderne Beleuchtung, gemütliche Sitznischen und bequeme Bestuhlung (respektive Sitzbänke). Als ich kurz nach 12 Uhr das Lokal betrete, checke ich schnell: viele Reservierungen, erstaunlich viele Plätze schon belegt – da bleibt mir nur noch ein Katzentisch, leider nicht am Fenster, leider nicht optimal ausgeleuchtet, aber (wie alle Tische) mit feinen, gestärkten, blütenweissen Tischdecken und Überdecke, sowie schwerem, klassischem Besteck. Am Nebentisch entdecke ich ausserdem schon ausladende Teller im XXL-Gehabe und schöne Weingläser. Ein weiterer Vorteil: mein Tisch liegt in einer Einfallschneise der sehr geschäftigen, sehr umtriebigen Servicedame. Die schafft es trotzdem erfolgreich, mich mindestens 10 Minuten lang zu ignorieren. Die Klientel: sehr viel Stammkundschaft, etliche international besetzte Akademikergruppen und Nadelstreifen-Business-Typen, dazu einige Emeriti mit abgeschabten Aktenmäpple und diverse ältliche Dämchen, die ihre Nichten und Grossneffen generös zum Mittagsmahl einladen. Reservierung ist fast Pflicht, obwohl mir das Lokal gross und weiträumig vorkommt.
Dass ich mir nach einer Viertelstunde Wartezeit endlich Gehör verschaffe, liegt an meinem glücklicherweise lauten Organ und einem leicht unhöflichen bis anklagenden Unterton. Die in operativer Hektik verfallene Servicedame dienert sich entschuldigend heran – und ich habe gewonnen: fortan liegt sie mir zu Füssen, fragt alle 5 Minuten, ob es mir schmeckt und alles okay ist und überschlägt sich fast vor Freundlichkeit und devoter Grundhaltung. Die kalt servierte Cola darf ich mehr selbst „stauchen“, nach vorsichtiger Rückfrage wird mir auch die Konsultation des Salatbüffets erlaubt und meine bald danach erschienene Begleitung wird sofort umworben. Heureka!
Zum Essen wählen wir a) das heutige Gericht von der Business-Lunch-Karte: Rindersteak vom Grill, Barbeque-Mango-Dip, Sweet potato fries und Eisbergsalat für 9,90 – offenbar allseits beliebt, weil es rund um uns herum quasi an jedem Tisch bestellt wird. Die dazu servierte Tagessuppe ist eine eher unspektakuläre Tomatensuppe, die hauptsächlich dazu dient, den Magen zu beruhigen und zu füllen. Geschmacklich ist sie eher überflüssig. Das Rindersteak ist etwas zäh, jedoch von feinem, dunklem Bratenjus umhüllt und von allerliebst orangen leuchtenden Süsskartoffelfritten begleitet. Wohlschmeckend! Nur die winzige Eisbergsalatportion wirkt wie ein Witz… Unsere zweite Wahl von der Hauptkarte: b) Käsespätzle mit Allgäuer Emmentaler und Bergkäse (der ideale Mix!), geschmelzten Zwiebeln und knackigem Salat vom Buffet für 12,50 Euro. Die geschmelzten Zwiebeln entpuppen sich als ungeschmelzte Frühlingszwiebelröllchen – die Portion an sich ist eher was für den hohlen Zahn, doch der Salat vom Büffet reisst es heraus. Ich greife mächtig zu und bin sehr angetan. Der schwäbische Kartoffelsalat ist ganz comme il faut: noch lauwarm und lätschig, herrlich!!! Dazu frische Blattsalate, getrocknete aromatische Tomaten, scharfer Rettichsalat, ganz fein gehobelte Gurkenscheiben, ein fruchtiger Krautsalat und..und..und… Dass nach langer anfänglicher Wartezeit die Kässpätzle nur 5 Minuten nach meiner Bestellung auf meinem Tisch landen, überrascht dann doch etwas. Sollte ich an frische Zubereitung glauben??
Die Getränke werden vornehmlich eiskalt serviert (bei Aussentemperaturen um den Gefrierpunkt), nur das unspektakuläre Rotweinschorle (4,50 Euro) bei Zimmertemperatur. Leider habe ich vergessen, meine seltene Trollingerallergie zu erwähnen… Egal. Die kleine Tasse Kaffee (2,70 Euro) ist stark genug und wird mit einer leckeren schokolierten Kaffeebohne serviert. Die Toiletten sind gottseidank gross und unmissverständlich ausgewiesen und entpuppen sich als sehr sauber. Auch in der ausliegenden Tagespresse schmökere ich zu meinem Kaffee gerne etwas.
Alles in allem bleibt ein ambivalentes Gefühl zurück. Wer nicht Stammgast ist, muss sich offenbar die blosse Beachtung erst erkämpfen. Lange Wartezeiten sorgen für Unmut. Die normalen Portionen könnten größer sein. Da ist noch Luft nach oben…
Nach Tübingen führen mich – ähnlich wie meinen Vorredner – regelmässige Klinikbesuche, die ich gerne, falls es sich zeitlich ausgeht, mit einem nachfolgenden Restaurantbesuch in der Innenstadt kröne. Am liebsten so gelegen, dass man von den Klinikhöhen bequem zu Fuss hinabsteigen kann und die lästige, meist unerspriessliche, oft geradezu unmögliche Parkplatzsuche entfällt.
Auf Reservierungen verzichte ich allerdings ganz, lasse mich eher treiben und von meinen jeweiligen Gelüsten leiten. Das Restaurant Museum hätte tatsächlich über eigene Parkplätze verfügt, was ich... mehr lesen
3.0 stars -
"Wer nicht Stammgast ist, muss sich die blosse Beachtung hart erkämpfen" MinitarNach Tübingen führen mich – ähnlich wie meinen Vorredner – regelmässige Klinikbesuche, die ich gerne, falls es sich zeitlich ausgeht, mit einem nachfolgenden Restaurantbesuch in der Innenstadt kröne. Am liebsten so gelegen, dass man von den Klinikhöhen bequem zu Fuss hinabsteigen kann und die lästige, meist unerspriessliche, oft geradezu unmögliche Parkplatzsuche entfällt.
Auf Reservierungen verzichte ich allerdings ganz, lasse mich eher treiben und von meinen jeweiligen Gelüsten leiten. Das Restaurant Museum hätte tatsächlich über eigene Parkplätze verfügt, was ich
Besucht am 10.12.20173 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
An einem Adventswochenende steppt in Deidesheim in der Pfalz förmlich der Bär. Der stimmungsvolle und großzügige Weihnachtsmarkt lockt über die Grenzen hinaus die Gäste an. Leider ist am Tag meines Besuches das Wetter nicht das beste, so dass ich mir sehr früh schon warme, gemütliche Orte zum Einkehren suche. Klar, denn die Gegend ist natürlich auch für herzhafte Küche und tolle Weine bekannt.
Nach einem frühen Mittagessen in den Deidesheimer Stuben und einigen frösteligen Runden über den Weihnachtsmarkt steht mir der Sinn sehr schnell nach Aufwärmen, zumal ich mich mit meinen Freunden am frühen Nachmittag an einem zentralen Ort verabredet habe. Das „Dieden´s“ ist geradezu ideal dafür, befindet es sich doch im Gebäude der Stadthalle, das auf zweierlei Weise für Anziehung sorgt: zum einen lockt hier in der Adventszeit eine (leider kostenpflichtige) Miniatureisenbahn, zum anderen befinden sich im Untergeschoss die (ebenfalls leider kostenpflichtigen) Toiletten, die angesichts der Kälte und des schon obligatorischen Glühweinkonsums dringend notwendig sind.
Mein großes Lob gleich vorneweg: unendliche Geduld, Nervenstärke, Kraft und Ausdauer beweist die wundervolle Servicekraft, die den gesamten Adventssamstag hinweg, ohne sichtliche Ermüdungserscheinung und fast ganz alleine, die beiden Gasträume zuvorkommend bedient und alles wuppt. Sie sieht immer unveränderlich frisch aus, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und begegnet allen Gästen mit gleichbleibender Freundlichkeit. Ich selbst wäre fast ausfällig geworden, weil ich ziemlich genau 20 Minuten warten muss, bis ich überhaupt meine Bestellung loswerden kann. Glücklicherweise habe ich schon meinen gröbsten Hunger andernorts gestillt, aber der Durst plagt mich doch nachhaltig. Immerhin habe ich es geschafft, 4 Plätze zu belegen. Die beiden Gasträume sind bunt möbliert, mit neuem und altem Mobiliar, alles ganz gescheckt und zusammengewürfelt. An etlichen Stühlen hängt ein Preisschild. Aber wer würde hier schon einen Stuhl oder einen Sessel kaufen wollen, wenn man auch ganz schnöde ganz nebenbei für ein paar Stunden drauf sitzen kann??
Die Karte weist viele kalte und warme Getränke auf, die Speisen sind allerdings recht übersichtlich. Neben diversen Frühstücksarrangements (bis 14 Uhr erhältlich), kann man als Hungriger eigentlich nur auf frisch belegte Flammkuchen (fleisch- bzw. fischlastig oder vegetarisch) zurückgreifen. Ich habe mir jedoch sagen lassen, dass hier zuweilen auch Muscheln und Austern im Angebot sind. Das sehr ansprechende Kuchen- und Tortenangebot ist gleich beim Eingang in einer gläsernen Vitrine zu bestaunen und dann auch gleich an den Tisch mitzunehmen. Mein Kumpel wählt ein fluffiges Stück Orangentorte mit unterschwelligem Alkoholspiegel. Seine Frau ein supergünstiges, frisch perlendes Rieslingschorle für generöse 2 Euro – und das in einem imposanten hohen Stielglas serviert und eher 0,3 Liter als die berechneten 0,2 Liter umfassend. Laut Karte stammt der Riesling aus dem Hause Bassermann-Jordan, so wie alle hier kredenzten Weine aus Deidesheim oder der nahen Umgebung stammen. Und Vorsicht: wer hier ein grosses Schorle bestellt, erhält unweigerlich einen halben Liter!
Um mich für kommende Glühweine zu wappnen, wähle ich hier sicherheitshalber einen Flammkuchen El Greco (9,00 Euro) mit Sauerrahm, Schafskäse und reichlich grünen Peperoni. Üppig, reichhaltig, würzig – ein paar Häppchen dürfen hier auch mal die Freunde versuchen. Alle sind sehr angetan. Das schmeckt gleichermaßen zum Wein, zum Bier und zum Erfrischungsgetränk. Als letzteres wähle ich (für mich sehr untypisch) ein Rhabarberschorle für 4,50 Euro für den halben Liter. Wird glücklicherweise nicht eiskalt serviert, erinnert aber geschmacklich an den Frühling. Später gibt’s noch einen Kaffee, der hier von der Privatrösterei Mohrbacher stammt. Und noch viel später quasi einen Absacker, der gar nicht auf der Karte steht: für 2,50 Euro wird hier im Trockenen und Warmen wahlweise roter oder weisser Glühwein serviert – zum gleichen Preis wie auf dem Weihnachtsmarkt und in denselben farbenfrohen Tassen, die sicherlich schon Sammlerstatus haben.
Trotz meines durchweg positiven Eindrucks muss ich noch auf zwei kleine Ärgernisse hinweisen. Das Lokal ist rundherum verglast und weist etliche Türen auf. Leider ist nicht gekennzeichnet, welche offen und welche verschlossen sind, so dass zahlreiche Gäste regelmässig an geschlossenen Türen rütteln. Ausserdem muss man auch als zahlender Lokalgast 50 Cent pro Toilettengang berappen. Der Weg über eine Wendeltreppe ins UG ist feucht und rutschig, die Warteschlangen dort unten sensationell. Aber das lässt sich an einem Adventssonntag wohl einfach nicht anders regeln.
An einem Adventswochenende steppt in Deidesheim in der Pfalz förmlich der Bär. Der stimmungsvolle und großzügige Weihnachtsmarkt lockt über die Grenzen hinaus die Gäste an. Leider ist am Tag meines Besuches das Wetter nicht das beste, so dass ich mir sehr früh schon warme, gemütliche Orte zum Einkehren suche. Klar, denn die Gegend ist natürlich auch für herzhafte Küche und tolle Weine bekannt.
Nach einem frühen Mittagessen in den Deidesheimer Stuben und einigen frösteligen Runden über den Weihnachtsmarkt steht mir... mehr lesen
4.5 stars -
"Gemütliches Ambiente, feine Weine, leckerer Flammkuchen" MinitarAn einem Adventswochenende steppt in Deidesheim in der Pfalz förmlich der Bär. Der stimmungsvolle und großzügige Weihnachtsmarkt lockt über die Grenzen hinaus die Gäste an. Leider ist am Tag meines Besuches das Wetter nicht das beste, so dass ich mir sehr früh schon warme, gemütliche Orte zum Einkehren suche. Klar, denn die Gegend ist natürlich auch für herzhafte Küche und tolle Weine bekannt.
Nach einem frühen Mittagessen in den Deidesheimer Stuben und einigen frösteligen Runden über den Weihnachtsmarkt steht mir
Besucht am 10.12.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Der Deidesheimer Weihnachtsmarkt gehört zu den grossen Advents-Highlights in der Pfalz und lockt viele (Tages-)Touristen an. So ließ ich mich ausnahmsweise mal von Freunden trotz eisiger Kälte zu einem Wochenendausflug verleiten, obwohl zuckersüßer Glühwein und ungemütlich im Stehen verdrückte Würste (samt Senfflecken auf der neuen Steppjacke) nicht so zu meinen erstrebenswerten vorweihnachtlichen Genüssen gehören.
Zur Erinnerung: Deidesheim liegt malerisch an der Deutschen Weinstraße und glänzt mit einer historischen Innenstadt. Nur 20 Autominuten von Oggersheim entfernt, reüssierte der Deidesheimer Hof zu Helmut Kohls zweitem Wohnzimmer. Manch einem soll dieser Umstand zu späten Wallfahrten verleiten – mich jedoch eher nicht. Ostentativ wende ich mich daher eher für ein frühes Mittagessen den Deidesheimer Stuben zu, die recht zentral am Stadtplatz gelegen sind, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt, mit der Stadthalle und dem wirklich prächtigen Weihnachtsmarkt gleich ums Eck. Sommers verbreitet diese Ecke sicherlich einen mediterranen Flair, winters freut man sich eher über die wohlige Wärme in den Gasträumen. Das helle, freundliche Gebäude neueren Baujahrs strahlt eine angenehm heimelige Atmosphäre aus. Mir persönlich gefiel die rustikale, aber nicht anbiedernde Einrichtung tatsächlich mal ganz gut: reines Weiß, warmes Rot und dicke Holzpaneelen dominieren das Ambiente, die schmiedeeisernen Gitter zur Abtrennung der Sitzbereiche nehmen zwar traditionelle Bezüge auf, wirken aber nicht altbacken. Auch mit der jahreszeitgemäßen Deko geht man behutsam um, übertreibt nichts. Sehr angenehm!
Bei einem frühen Mittagessen an einem Adventssamstag ist man noch überraschend allein im Gastraum. Vermutlich stapfen die Massen erst mal durch den Weihnachtsmarkt. Der weibliche Service ist überaus freundlich, herzlich, offen und zugewandt. Sehr sympathisch finde ich sowohl die Wein- als auch die Speisekarte. Bei den Weinen kann man aus dem Angebot von acht Weingütern rund um Deidesheim wählen, die Gerichte orientieren sich an regionalen und saisonalen Speisen, wobei zu Erwartendes wie Saumagen oder Ochsenbacken nicht fehlen dürfen, aber auch eher Überraschendes angeboten wird: bei einem weiteren Besuch würde ich schrecklich gerne als Vorspeise das Rote-Bete-Carpaccio mit Ziegenkäse und Pinienkernen probieren oder mal das sogenannte Geißbockbrett antesten (das Angebot einmal quer Beet durch die Vesperkarte, und das für 2 Personen). Heute brauche ich aber erst mal ein richtiges Mittagessen, ehe ich mich im Laufe des Nachmittages noch auf andere Leckereien einlassen werde.
Meine Wahl fällt auf die Rinderzunge in Madeira-Sauce mit Nudeln und Salat, was freundlicherweise auch als kleine Portion angeboten wird. Glücklicherweise kennt dieses Lokal nicht den verabscheuungswürdigen Begriff „Seniorenteller“. So rasch, wie hier die Bestellung aufgenommen wird, so zuverlässig werden auch die Speisen serviert (was vermutlich bei vollem Haus dann doch etwas länger dauernd wird). Als Gruß aus der Küche kommt ein Töpfchen Gänseschmalz samt Brot. Sehr schmackhaft, wäre jedoch nicht nötig gewesen. Die kleine Portion Rinderzunge (10,50 Euro) reicht nämlich vollkommen aus: drei überraschend zarte Scheiben Rinderzunge, die das feine Aroma des Madeira tragen; ausreichend Nudeln, die aber eher Spaghettis nachempfunden sind als den angekündigten breiten Nudeln; ein frischer und würzig angemachter Beilagensalat, der hervorragend als Begleiter mit der Hauptspeise harmoniert. Von der umfangreichen Weinkarte wähle ich zu diesem herzhaften Gericht einen feinen Spätburgunder mit Schmelz vom Weingut Zimmermann zu sehr angemessenen 4 Euro für das Glas. Die Lage Ruppertsberg kannte ich noch nicht, davon würde ich jedoch gerne mehr probieren.
Erwähnenswert finde ich noch die gepflegte Tischkultur, mit gestärkten Decken, hochwertigem Geschirr, schwerem Besteck und hochstieligen Gläsern, dazu farblich abgehobenen Servietten. Ob man im Hause auch übernachten kann, habe ich jetzt leider nicht erfragt. Bei der hochinteressanten Weinkarte stellt sich die Frage jedoch zwangsläufig… Glücklicherweise nicht für mich, denn ich werde heute gefahren. Wiederkehren möchte ich dennoch, denn ich habe mich ein kleines bisschen in diesen Ort verkuckt…
Der Deidesheimer Weihnachtsmarkt gehört zu den grossen Advents-Highlights in der Pfalz und lockt viele (Tages-)Touristen an. So ließ ich mich ausnahmsweise mal von Freunden trotz eisiger Kälte zu einem Wochenendausflug verleiten, obwohl zuckersüßer Glühwein und ungemütlich im Stehen verdrückte Würste (samt Senfflecken auf der neuen Steppjacke) nicht so zu meinen erstrebenswerten vorweihnachtlichen Genüssen gehören.
Zur Erinnerung: Deidesheim liegt malerisch an der Deutschen Weinstraße und glänzt mit einer historischen Innenstadt. Nur 20 Autominuten von Oggersheim entfernt, reüssierte der Deidesheimer Hof... mehr lesen
4.5 stars -
"Das zergeht mir auf der Zunge" MinitarDer Deidesheimer Weihnachtsmarkt gehört zu den grossen Advents-Highlights in der Pfalz und lockt viele (Tages-)Touristen an. So ließ ich mich ausnahmsweise mal von Freunden trotz eisiger Kälte zu einem Wochenendausflug verleiten, obwohl zuckersüßer Glühwein und ungemütlich im Stehen verdrückte Würste (samt Senfflecken auf der neuen Steppjacke) nicht so zu meinen erstrebenswerten vorweihnachtlichen Genüssen gehören.
Zur Erinnerung: Deidesheim liegt malerisch an der Deutschen Weinstraße und glänzt mit einer historischen Innenstadt. Nur 20 Autominuten von Oggersheim entfernt, reüssierte der Deidesheimer Hof
Besucht am 11.11.20174 Personen
Rechnungsbetrag: 166 EUR
Die IBIS Hotels versprechen weltweit einen gemeinsamen, definierten Standard – auch was Gastronomie, Bar und Bistro angeht. Besonders smart und kreativ sind die IBIS Styles Häuser konzipiert, mit individuellem Ambiente und überraschenden Highlights. Nachdem ich erst kürzlich recht begeistert „Mike´s Urban Pub“ im Tübinger IBIS Styles besprochen habe, habe ich am vergangenen Wochenende den Nagolder Standort besucht. Hier war ich besonders angetan von dem unwahrscheinlich freundlichen und stressresistenten Service, von der erstklassigen Lage und dem multifunktionalen Gastraum.
Schon 2012, während der Landesgartenschau, habe ich den Bau des Gebäudes bestaunt: mitten in der Innenstadt, direkt am Flüsschen Waldach, direkt am zentralen Busbahnhof und unweit des Stadtparks Kleb gelegen. Der lichte, helle, halbtransparent wirkende Quader ist ein optischer Hingucker und macht neugierig mit seiner eleganten Architektur. Ende 2012 wurde das Haus eröffnet. Die Eingangsebene befindet sich nicht ebenerdig, so dass man zuerst nur ein offenes Treppenhaus und einen Vorraum wahrnimmt.
Eine Etage höher betritt man einen schicken, großzügigen Gastraum, der viele Funktionen wahrnimmt: Speisesaal, Frühstückszimmer, Lounge, Bar, Bistro, Aufenthaltsraum, Meeting Point, Lesezimmer, Café. Während unseres Aufenthaltes am vergangenen Wochenende haben wir sowohl das ausgezeichnete Frühstücksbüffet als auch das ausgewählte Getränkeangebot der Bar und das etwas eingeschränkte Speisenangebot ausprobieren können.
Mein ganz besonderes Lob gilt dem Service, der viele Aufgaben gleichzeitig innehat: Rezeptionist, Barkeeper, Koch, Mädchen für alles, erster Anlaufpunkt. Die Herren, die wir erlebt haben, erwiesen sich allesamt als absolut nervenstark, gut gelaunt, tatkräftig, höflich, freundlich und hilfsbereit. Der oben erwähnte Multifunktionsraum ist das Herzstück des Hauses, hier kann man im Prinzip stundenlang sitzen, die ausliegenden Tageszeitungen und Magazine lesen, das Internet-Terminal benutzen und als Hotelgast bis abends um 22 Uhr kostenlos mit Edelsteinen aromatisiertes Wasser oder Mineralwasser trinken, sich Kaffeespezialitäten, Kakao oder Tee zapfen. Sogar eine heisse Zitrone habe ich mir hier zusammengebraut. Der Kaffee stammt nicht aus Thermoskannen (wie oft andernorts schon erlebt), sondern wird frisch vom Kaffeevollautomaten ausgeworfen. Auch noch an dieser Stelle erwähnenswert: am Wochenende erhalten Hotelgäste bis 11 Uhr kostenlosen Prosecco. Und: es gibt eine kleine Terrasse und Freisitz, die in den Sommermonaten sicherlich gut besucht sind.
Im Angebot der sehr ansprechenden Bar befinden sich diverse Hochprozentige, Aperitive, Digestive, eine kleine, feine, internationale Weinauswahl, Sekt, Bier. Da wir ausserhalb unserer Übernachtung eingeladen wurden, kann ich leider zu den Preisen wenig sagen. Mein spanischer Rotwein war dunkel, kräftig, mit vollmundigen Beerenaromen (vermutlich ein Crianza), der passend in einem bauchigen Rotweinglas serviert wurde. Von den drei angebotenen Pizze, wählten wir eine einfache Margherita, die sicherlich aus der Kühlung kam und in der Küche nur mal kurz aufgebacken wurde. Für den Zwischendurch-Hunger reichts, kulinarisch ist es eher nicht erwähnenswert. Das Frühstücksbüffet glänzte durch superfrischen Obstsalat, frischen Broten und Gebäck, sowie einem herrlich fluffigen Rührei. Ständig wurde unauffällig Neues nachgelegt oder benutztes Geschirr abgetragen. Als ich einmal nur kurz auf der Toilette war (die übrigens überaus proper und gut gepflegt ist), fand ich bei meiner Rückkehr meinen Platz komplett aufgeräumt, entkrümelt und gereinigt. Der lauwarme Kaffee war entsorgt, meine Zeitungslektüre wieder aufgeräumt.
Das gesamte Haus überzeugt durch überraschende Architektur, elegante Details, farbenfrohe Eye-Catcher, durchdachtes Design und einem hochwertigen Ambiente. Hier hat man sich auf regionale Hersteller besonnen, die Sitzmöbel von Rolf Benz gewählt, die Beschläge von Häfele (beides örtliche Firmen). Das Interieur ist familiengerecht; sogar extra Besteck gibt es für die Kleinen. Auf Sauberkeit wird höchsten Wert gelegt. Alles blitzblank, ansprechend arrangiert, aufgeräumt. Fast vermutet man versteckte Heinzelmännchen?!
Das Publikum spiegelt alle Altersklassen wieder. Gerne kommt man mit der ganzen Familie, quer durch mehrere Generationen hier her. Hausgäste können bequem in der eigenen Garage für 5 Euro täglich parken. Alle Räume erschienen mir barrierefrei und bequem erreichbar, nur der Aufzug macht zuweilen Zicken, vor allem zu Stoßzeiten… Wer ein Faible für moderne Architektur hat, sollte allein schon deswegen diesen Ort besuchen.
Die IBIS Hotels versprechen weltweit einen gemeinsamen, definierten Standard – auch was Gastronomie, Bar und Bistro angeht. Besonders smart und kreativ sind die IBIS Styles Häuser konzipiert, mit individuellem Ambiente und überraschenden Highlights. Nachdem ich erst kürzlich recht begeistert „Mike´s Urban Pub“ im Tübinger IBIS Styles besprochen habe, habe ich am vergangenen Wochenende den Nagolder Standort besucht. Hier war ich besonders angetan von dem unwahrscheinlich freundlichen und stressresistenten Service, von der erstklassigen Lage und dem multifunktionalen Gastraum.
Schon 2012,... mehr lesen
Hotel Ibis Styles Nagold
Hotel Ibis Styles Nagold€-€€€Restaurant, Bar, Hotel, Loungebar07452896690Inselstr. 14, 72202 Nagold
4.0 stars -
"Smartes Interieur, nervenstarker Service" MinitarDie IBIS Hotels versprechen weltweit einen gemeinsamen, definierten Standard – auch was Gastronomie, Bar und Bistro angeht. Besonders smart und kreativ sind die IBIS Styles Häuser konzipiert, mit individuellem Ambiente und überraschenden Highlights. Nachdem ich erst kürzlich recht begeistert „Mike´s Urban Pub“ im Tübinger IBIS Styles besprochen habe, habe ich am vergangenen Wochenende den Nagolder Standort besucht. Hier war ich besonders angetan von dem unwahrscheinlich freundlichen und stressresistenten Service, von der erstklassigen Lage und dem multifunktionalen Gastraum.
Schon 2012,
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Das muss man sich allerdings erst mal hart erkämpfen. Unzählige steile Treppenstufen führen vom Bahnhof Baiersbronn hinauf auf die Höhenlage des „Rundblick“. Wenn nicht grad Glatteis herrscht, kann man auch die noch steilere Anwohnerstraße begehen. Motorisierte Gäste finden natürlich neben dem Haus genügend Parkplätze – selbst wer ohne Auto ankommt, kann vielleicht noch bei einem Oldtimer landen (dazu später mehr).
Wir backen ofenfrisch seit 1840, versichert die Inhaberfamlie Klumpp, 7 Tage die Woche! Seit der Gründung konnte der Betrieb stetig expandieren. Inzwischen umfasst das Team rund 50 Mitarbeiter, wie uns die herrlich unkomplizierte, red- und leutselige Junior-Chefin Petra Klumpp mitteilt. Die anderen Standorte kennen wir nicht, aber das Hotel Garni / Cafe Rundblick liegt recht malerisch auf einer Anhöhe über Baiersbronn, ist mehrfach erweitert und modernisiert worden, verfügt heutzutage über gut 40 Betten, mehrere Gasträume und einer schönen Aussichtsterrasse, die bei gutem Wetter sicherlich höchst beliebt ist. Anfang März zieht es uns allerdings eher nach drinnen.
Das Café ist noch (oder wieder?) leer, doch im Verkaufsraum steppt der Bär. Die halbe Gemeinde scheint sich hier mit Gebäck, Brot, Kuchen, Torten einzudecken. Dauernd klingelt die Ladenglocke. Fragen werden geduldig beantwortet. Obwohl wir geraume Zeit zu warten haben, wird es uns so nicht langweilig. In der Auslage der Bäckerei können wir ausserdem schon mal unseren Kuchen auswählen. Alles sieht absolut frisch, propper und appetitlich aus. Der Kuchen schmeckt so grossartig, wie er aussieht: die Haselnuss-Eierlikörtorte überrascht mit schaumig-sahnigem Überbau auf einer nussigen Grundlage mit Röstaromen. Für meinen Geschmack recht süss. Dezenter ist der fruchtige, mit Mandelsplittern verzierte Heidelbeerkuchen, richtig resch und herzhaft die perfekt geschlungene Brezel, die nach dem Rezept des Ur-Ur-Großvaters gebacken wird. Dazu ein großer Kaffee und ein cremiger Cappuccino – alles ziemlich rasch serviert, nachdem wir erst mal die Bestellung aufgeben konnten.
Beim Servieren hat Petra Klumpp, die bei dem Andrang eigentlich gestresst sein müsste, immer noch nette Worte und Gespräche parat und gibt einem das Gefühl, dass sie ganz für einen präsent ist. Eine sehr gemütliche, familiäre Atmosphäre. Ganz selbstverständlich werden mir 3 Schlüssel ausgehändigt, damit ich mir selbst unverbindlich einfach mal 3 Zimmer anschauen kann – die sind im großzügigen Gebäude über mehrere Etagen verteilt, sind allesamt modernisiert und verfügen über einen Sonnenbalkon mit Ausblick. Sicherlich gleichermaßen ein guter Ort für Gruppen oder Familien, wie für Alleinreisende. Die Zimmer sind zweckmäßig und freundlich eingerichtet. Der Seniorpatron Klumpp hat übrigens ein Faible für Oldtimer, so dass etliche seiner historischen Fahrzeuge auch ausgeliehen werden können.
Am Ende nehmen wir noch etwas Backwerk für daheim mit. Auf der handgeschriebenen Rechnung lässt sich nicht mehr jeder Posten nachvollziehen, ich vermute jedoch, dass uns die Brötchen und Brezeln für unterwegs einfach kostenlos obendrauf gegeben wurden. Sehr sympathisch. Wir kommen sehr gerne wieder, bestimmt in der Gruppe, bestimmt mit Übernachtung(en). Das morgendliche Frühstück verspricht sehr gut und vielseitig zu sein!