Besucht am 20.04.20191 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Zum gastronomischen Angebot der kürzlich eröffneten Bundesgartenschau in Heilbronn möchte ich doch noch einige Eindrücke anbringen. Beim Vergabeverfahren im Vorfeld hat sich die „Fantastic Gartenschau Catering“ aus Leipzig sicherlich gut positionieren können. Dass dabei regionale Produkte und Speisen angefordert wurden, halte ich für selbstverständlich. Ob dies ein Leipziger Unternehmen leisten kann, muss jeder Besucher selbst ausloten und ausprobieren. Ich habe am österlichen Eröffnungswochenende mit Erstaunen die Speisekarte studiert, mich aber erst mal auf einen Kaffee beschränkt.
Zunächst ein paar Worte zur Lage. Vom hochtrabenden Begriff „Hafenlounge“ sollte man sich nicht blenden lassen. Die nüchterne, langgezogene Halle hat das triste Ambiente eines Versorgungszeltes des Deutschen Roten Kreuzes. Doch die Vorteile liegen auf der Hand: sowohl der BUGA-Eingang Wohlgelegen mit Bus- und PKW-Parkplätzen, als auch der Landeplatz des Shuttle-Schiffs liegen quasi vor der Haustüre. Etwas Hafen-Feeling kann hier also durchaus aufkommen, vor allem mit Blick auf den Neckar. Zwischen Hafenlounge und Wasser liegt ein langsam abfallendes Rasengelände mit vielen, zum Neckar ausgerichteten Liegenstühlen. Hier kann man sich herrlich dem Sonnenbaden und Chillen hingeben. Dass man einen Coffee to go oder ein Getränk hierher mitnehmen könnte, dafür war man an Ostern zumindest noch nicht konzeptionell vorbereitet. Aber kann ja noch werden…
In der Hafenlounge herrscht Selbstbedienung. Die Präsentation und das Arrangement von Speisen und Getränken ist noch etwas irritierend und irreführend. Die Besuchermassen werden also erst mal noch etwas umherirren. Aber abschreckender finde ich die Preisgestaltung. Und wenn man hier auf Bustouristik und familientaugliche Angebote setzt, sollte man doch das Speisenangebot noch mal überdenken. Eine Soljanka für 8,50 Euro und Calamari für 18,90 Euro halte ich bei dieser Massenabfertigung und dem schmucklosen Interieur doch für unhaltbar. Und wer mag in dieser abtörnenden, unterkühlten Hallenumgebung schon so was Abgehobenes wie Teriyaki vom Thunfisch in Sesampanade mit glutenfreier Pasta (für 20,00 Euro) verspeisen? Ich hoffe, mit der Zeit werden noch publikumsfreudigere Anpassungen erfolgen.
Egal, mein Pott Kaffee für 3,50 Euro passt. Oder eben halt nicht so. Da ich bemerke, dass schon die Gäste vor mir einen Teil ihres Kaffees in den Ausguss schütten und auch ich meine Tasse vorschnell wegziehe, bitte ich eine vollkommen erstaunte Dame an der Kasse darum, noch mal die Füllhöhe am Kaffeeautomaten neu zu justieren. Offenbar hat noch keiner der Mitarbeiter im Vorfeld bemerkt, dass bei dieser Kaffeemenge keine Milch mehr in den Pott passt. Naja, ist nur eine unbedeutende Marginalie, aber vielleicht symptomatisch für die „Kinderkrankheiten“ dieses Unternehmens. Die Mitarbeiter erscheinen mir zumindest noch guten Willens zu sein, wenngleich nicht optimal gebrieft und auch noch etwas desorientiert.
Mit zwei Einschränkungen sollte man auch noch rechnen: die Toilettenanlagen befinden sich ausserhalb des Lokals in extra Containern. Dafür zeichnet vermutlich ein anderer Subunternehmer verantwortlich. Ein Teller mit Münzen weist darauf hin, dass man auch diese Bediensteten mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedenken sollte. Und: ich habe im Umfeld der Hafenlounge jegliche Mülleimer und Papierkörbe vermisst. Dafür gibt es einen Trinkwasserbrunnen. Immerhin eine nette Alternative zum loungigen Mineralwasserangebot von 2,90 Euro für 0,25 Liter. Wer hier an einem heissen Tag unterwegs ist und in der Hafenlounge einkehrt, kann sich arm trinken. Und da nicht alle Gäste artig ihr Tablett selbst abräumen, sondern einfach an einem x-beliebigen Tisch stehen lassen, kann es schnell mal unaufgeräumt aussehen. Aber, wie gesagt: mein Eindruck stammt vom Eröffnungswochenende und es kann, es wird sicherlich noch nachgebessert werden. Das hoffe ich zumindest. Auch wenn ich in Zukunft in der Hafenlounge bestimmt nicht mehr als ein Getränk konsumieren werde. Zum Essen werden sich stimmungsvollere Alternativen finden.
Zum gastronomischen Angebot der kürzlich eröffneten Bundesgartenschau in Heilbronn möchte ich doch noch einige Eindrücke anbringen. Beim Vergabeverfahren im Vorfeld hat sich die „Fantastic Gartenschau Catering“ aus Leipzig sicherlich gut positionieren können. Dass dabei regionale Produkte und Speisen angefordert wurden, halte ich für selbstverständlich. Ob dies ein Leipziger Unternehmen leisten kann, muss jeder Besucher selbst ausloten und ausprobieren. Ich habe am österlichen Eröffnungswochenende mit Erstaunen die Speisekarte studiert, mich aber erst mal auf einen Kaffee beschränkt.
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Hafenlounge auf der Bundesgartenschau
Hafenlounge auf der Bundesgartenschau€-€€€Restaurant, Ausflugsziel0341 - 98441-14Im Zukunftspark 22, 74076 Heilbronn
2.0 stars -
"Soljanka mit Neckarblick" MinitarZum gastronomischen Angebot der kürzlich eröffneten Bundesgartenschau in Heilbronn möchte ich doch noch einige Eindrücke anbringen. Beim Vergabeverfahren im Vorfeld hat sich die „Fantastic Gartenschau Catering“ aus Leipzig sicherlich gut positionieren können. Dass dabei regionale Produkte und Speisen angefordert wurden, halte ich für selbstverständlich. Ob dies ein Leipziger Unternehmen leisten kann, muss jeder Besucher selbst ausloten und ausprobieren. Ich habe am österlichen Eröffnungswochenende mit Erstaunen die Speisekarte studiert, mich aber erst mal auf einen Kaffee beschränkt.
Zunächst ein paar
Besucht am 15.04.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Die Schönbuchgemeinde Schönaich ist mit gastronomischen Angeboten nicht unbedingt reich gesegnet. Lediglich in der Bahnhofstrasse reihen sich in unmittelbarer Nähe einige Lokalitäten eng aufeinander, so als ob hier die Einfallsschneise sämtlicher Handwerker und Aussendienstmitarbeiter auf der Suche nach einem Mittagssnack wäre. Nach einem Arztbesuch beim nahen Orthopäden liegen unsere Nerven und auch der Blutzuckerspiegel im gefühlten Minusbereich. Also eine prima Gelegenheit, endlich mal Mo´s Esszimmer anzutesten – das einige Zeit lang für seinen Mittagstisch geworben hat. Die Angebote gelten immer noch, wie sich bald herausstellt. Nur die Gäste scheinen auszubleiben.
Mo´s Esszimmer liegt im Erdgeschoss einer architektonisch interessanten Anlage mit Mischnutzung: unten Geschäfte und Lokale, darüber Arztpraxen und Wohnungen. Über den Lokalnamen haben wir lange gerätselt. Steht Mo für die Mom des Besitzers? Für Montags geöffnet? Für das schwäbische „Mole“ (= Männchen)? Wir wissen es immer noch nicht… Nicht ganz falsch: Montags geöffnet. Denn das Esszimmer kennt keinen Ruhetag. Ein glücklicher Umstand, denn wir testen das Lokal just an einem Montag. Da kein Licht brennt, keine Gäste zu sehen sind und das Ambiente sehr nach Dornröschenschlaf aussieht, verharren wir für einen zögernden Moment am Eingang. Doch da kommt schon sehr dienstfertig ein jugendlicher Servicemitarbeiter herbeigeeilt, fast devot und übermässig bemüht. Okay, zu spät für einen unauffälligen Rückzug…
Das gastronomische Angebot wagt einen weiten Spagat zwischen amerikanischem Barbecue, gefälligem Fastfood und Speisen mit schwäbischem und mediterranem Touch, ohne dass sich eine Spezialisierung herauskristallisieren würde. Das wochentags gültige Mittagstischangebot offeriert für günstige 8,80 Euro inklusive einem kleinen Softgetränk (0,2 Liter) zum Beispiel: Ofenkartoffel mit Kräutersauerrahm und Putenstreifen / Käsespätzle mit kleinem Salat / Schnitzel Wiener Art mit Pommes und Salat / Gemüse mit Fetakäse / Putensteak in Rahmsauce mit Spätzle. Wir wählen die Käsespätzle und das Wiener Schnitzel. Dazu für einen kleinen Aufpreis von je 1 Euro jeweils ein grosses Softgetränk von 0,4 Liter.
Ähnlich bunt gemischt wie das Speisenangebot zeigt sich auch das Interieur, das irgendwo zwischen Haushaltsauflösung, Mudejar-Stil und Glitzerklamotten changiert. Wir hocken uns intuitiv in die Glitzerecke und nehmen mit wohligem Schaudern wahr, dass sich unter der hölzernen Sitzbank Heizkörper befinden. Da man bei der Beleuchtung gespart hat, ist die Heizung zumindest voll aufgedreht. Sehr angenehm an diesem kühlen Apriltag. Die Getränke landen umgehend auf unserem Tisch, die Speisen nach kaum einer Viertelstunde. Erster Eindruck: mächtige Portionen, hübsch aufgehäufelt. Das Schnitzel ist dünn, aber ausladend und von einer beeindruckenden Panade überzogen. Die Fritten dazu voluminös, eher wie Kartoffelecken. Die vermutlich kaum selbstgeschabten Käsespätzle werden von kurz angeschmelzten Zwiebelringen gekrönt und von einer Salatdeko aus Blattsalaten, Karottenstreifen und einem Tomatenachtel begleitet. Darüber eine rosarote Cocktailsauce, die sich sicherlich gut zu den Scampis macht, aber hier eher für einen Farbtupfer sorgt. Beides scheint ein gelungener Mix aus Convenience-Schnippseln und Eigenkreation zu sein. Macht satt bis in den späten Abend hinein, wird aber keinen gastronomischen Preis erringen. Doch das Bemühen ist sichtlich zu erkennen.
Während der ganzen Stunde unseres Besuches sind wir die einzigen Gäste. Der jugendliche Servicemitarbeiter dienert sich regelmässig heran und fragt artig, ob es uns schmeckt. Insgeheim blicken wir an die Decke und suchen die versteckte Kamera. Ist dies alles nur eine verschworene Inszenierung? Das Lokal nur ein Abschreibeobjekt? Etwas scheint faul zu sein, doch ich komme nicht darauf, was? Vielleicht sollte man dem Esszimmer eine zweite Chance geben. Das nächste Mal komme ich mit meinen etwas rustikaler und hemdsärmeliger ausgerichteten Freunden wieder. Vielleicht fällt denen auch eine Auflösung zum Lokalnamen ein.
Die Schönbuchgemeinde Schönaich ist mit gastronomischen Angeboten nicht unbedingt reich gesegnet. Lediglich in der Bahnhofstrasse reihen sich in unmittelbarer Nähe einige Lokalitäten eng aufeinander, so als ob hier die Einfallsschneise sämtlicher Handwerker und Aussendienstmitarbeiter auf der Suche nach einem Mittagssnack wäre. Nach einem Arztbesuch beim nahen Orthopäden liegen unsere Nerven und auch der Blutzuckerspiegel im gefühlten Minusbereich. Also eine prima Gelegenheit, endlich mal Mo´s Esszimmer anzutesten – das einige Zeit lang für seinen Mittagstisch geworben hat. Die Angebote gelten immer... mehr lesen
3.0 stars -
"Montags geöffnet" MinitarDie Schönbuchgemeinde Schönaich ist mit gastronomischen Angeboten nicht unbedingt reich gesegnet. Lediglich in der Bahnhofstrasse reihen sich in unmittelbarer Nähe einige Lokalitäten eng aufeinander, so als ob hier die Einfallsschneise sämtlicher Handwerker und Aussendienstmitarbeiter auf der Suche nach einem Mittagssnack wäre. Nach einem Arztbesuch beim nahen Orthopäden liegen unsere Nerven und auch der Blutzuckerspiegel im gefühlten Minusbereich. Also eine prima Gelegenheit, endlich mal Mo´s Esszimmer anzutesten – das einige Zeit lang für seinen Mittagstisch geworben hat. Die Angebote gelten immer
Besucht am 09.03.20191 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Rehorik hat Tradition, Rehorik ist Kult in Regensburg. Vielleicht so ähnlich wie Trześniewski in Wien. Und klingt Rehorik nicht auch ein bisschen nach den Weiten der k+k-Monarchie? Vielleicht sind die Vorfahren einst aus Linz über die Donau hergereist? Ich hab versucht, es nachzulesen und möchte gerne zitieren: „Urgroßvater Hugo gründet in der prunkvollen Altstadt von Karlsbad (Karlovy Vary) ein Geschäft für Delikatessen und Kolonialwaren mit eigener Kaffeerösterei. Nach dem Krieg vertrieben, baute Hugo mit seiner Familie das Unternehmen 1948 in Regensburg wieder auf.“ Inzwischen ist schon die vierte Generation am Start – nach dem Motto: von Hugo bis Heiko. Und was sie in Regensburg anbieten, wird jeden Genussmenschen hoch erfreuen: hauptsächlich Kaffee, Wein und Spirituosen, dazu Barista-Seminare, Weinproben, Gin- und Whisky-Tastings, eine eigene Kaffeerösterei, ein Café, einen Käseladen mit 130 verschiedenen Käsesorten, einen Weinkeller…. Man entschuldige, wenn ich noch etwas vergessen haben sollte…
Da ich nur kurz in Regensburg zu Gast bin, muss ein Besuch des Haupthauses am Brixener Hof genügen. Das sienarot getünchte historische Gebäude geht auf die Bischöfe von Brixen zurück. Heutzutage kann man zwischen den herben Kaffeedüften der Rösterei und den würzigen Aromen des Käseladens schwelgen. Mir wird schon leicht schwindlig, da ich am frühen Nachmittag eh schon etwas unterzuckert und unterkoffeinisiert bin. Das Café „190 Grad“ scheint exakt der richtige Ort für eine Stärkung zu sein (bei dieser Temperatur beginnt der First Crack beim Rösten der Bohnen). Das Café ist ein langer, vollgepfropfter Schlauch mit weiss getünchten Wänden, dunklem Holzmobiliar, drückender Enge und gaaaaaanz vielen Menschen, dazu grosse Hitze und ein unduchsichtiges Gewimmel. Intuitiv lasse ich mich auf einen freien Hocker fallen und hoffe, dass hier nicht Selbstbedienung herrscht. Eine jugendliche Bedienung schlängelt sich heran, hauptsächlich um mich darauf hinzuweisen, dass dieser Tisch reserviert ist. Also muss es schnell gehen. Essen schminke ich mir daher ab (es gäbe Kuchen, Salate, belegte Sauerteigbrote, etliche Frühstücksvariationen, diverse Pasta, Käse- und Wurstspezialitäten), nicht jedoch einen Kaffee. Oh, weh, hier ist wieder klug fundierte Kaffee-Expertise gefragt. So schnell wie in letzter Zeit allerorten Röstereien aus dem Boden geschossen sind, so sehr hat sich auch die Klientel gewandelt. Wer früher nur einen Cappuccino aus dem Vollautomaten oder einen Espresso aus der Siebträgermaschine getrunken hat, hockt jetzt vor seinem tröpfelnden Filterkaffee oder der angesagten Chemex-Karaffe und schwadroniert oberklug über Anbaugebiete und Aromen. Um mir langwierige Diskussionen zu ersparen, bestelle ich einfach den Kaffee des Tages in einem Haferl (für 2,80 Euro). Der kommt recht schnell, die gleichzeitig georderte Milch erst Minuten später nach dringender Erinnerung, die gleichzeitig georderte Rechnung erst, als der nächste Gast schon fast auf meinem Schoss sitzt. Der Kaffee ist mild und hell, ich tippe auf einen brasilianischen La Passeio Estate, aber hahaha, es kann auch ganz ein anderer sein…
Im Café herrscht trubelige Enge, die Gäste kauern mehr auf ihren Sitzen als dass sie aufrecht sässen, das Publikum ist bunt gemischt, es wird kreuz und quer und ganz durcheinander geredet, überall liegen Taschen, Mäntel, Einkäufe. Auf dem Weg zu den Toiletten im hinteren Bereich des Lokals werde ich der hinter raumhohen Scheiben befindlichen Rösterei ansichtig. Sehr spannend, hier steckt man wirklich mittendrin! Die Toiletten sind erstaunlich gut in Schuss und so gross, dass man hier nach dem Gedränge des Lokals gerade mal erleichtert aufatmet. Keine Ahnung, wie die Bedienung bei diesen Zuständen ihre Ruhe, Nervenstärke und natürliche Freundlichkeit bewahren kann. Alle Achtung!
Das Café „190 Grad“ hat an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Meine Empfehlung: dringend einen Platz reservieren und/oder früh kommen. Im direkt angrenzenden Laden (offenbar der ehemaligen Kapelle) kann man feine Schoko- und Kaffeespezialitäten erwerben – wunderbare Mitbringsel übrigens. Eine Parkmöglichkeit befindet sich direkt vor dem Laden – auf dem Gehsteig.
Rehorik hat Tradition, Rehorik ist Kult in Regensburg. Vielleicht so ähnlich wie Trześniewski in Wien. Und klingt Rehorik nicht auch ein bisschen nach den Weiten der k+k-Monarchie? Vielleicht sind die Vorfahren einst aus Linz über die Donau hergereist? Ich hab versucht, es nachzulesen und möchte gerne zitieren: „Urgroßvater Hugo gründet in der prunkvollen Altstadt von Karlsbad (Karlovy Vary) ein Geschäft für Delikatessen und Kolonialwaren mit eigener Kaffeerösterei. Nach dem Krieg vertrieben, baute Hugo mit seiner Familie das Unternehmen 1948 in Regensburg... mehr lesen
4.5 stars -
"Hotspot in Regensburg" MinitarRehorik hat Tradition, Rehorik ist Kult in Regensburg. Vielleicht so ähnlich wie Trześniewski in Wien. Und klingt Rehorik nicht auch ein bisschen nach den Weiten der k+k-Monarchie? Vielleicht sind die Vorfahren einst aus Linz über die Donau hergereist? Ich hab versucht, es nachzulesen und möchte gerne zitieren: „Urgroßvater Hugo gründet in der prunkvollen Altstadt von Karlsbad (Karlovy Vary) ein Geschäft für Delikatessen und Kolonialwaren mit eigener Kaffeerösterei. Nach dem Krieg vertrieben, baute Hugo mit seiner Familie das Unternehmen 1948 in Regensburg
Besucht am 08.03.20192 Personen
Rechnungsbetrag: 18 EUR
Wenn man eine Weile nicht in Nürnberg war, wird man sich verwundert die Augen reiben und erkennt manche Strassenzüge schlichtweg nicht wieder. So wie die Luitpoldstrasse, die immer einen zwielichtigen Eindruck gemacht hat und eher dem Rotlichtdistrikt zuzuschreiben war. Übern Winter hinweg scheint man das Quartier einmal auf links gedreht und neu aufgemöbelt zu haben. So geriet mein Besuch im März des Jahres zu einer grossen Überraschungstour.
Ich könnte wetten, auf dem Areal des jetzigen „Bruderherz“ befand sich bislang ein einschlägiges Etablissement. Vielleicht habe ich aber auch nur geträumt. Das schicke, stylishe Gebäude beherbergt nun auf jeden Fall: Stadthotel, Restaurant und Brauwerkstatt – hier finden Tagungen statt, Biertastings, Sonntagbrunch mit Musik. Das alles sehr grossstädtisch, mit internationalem Flair, aber leicht provinzieller Pose (das Logo kokettiert mit einem kleinen Bauernbub). Restaurant und Bar haben täglich von 8:00 bis 0:00 geöffnet, das Hotel eh rund um die Uhr. Während das Restaurant ebenerdig zu erreichen ist und sich mit einer einladenden Glasfront zur Strasse hin öffnet (die sich übrigens zur ruhigen Fussgängerzone gemausert hat), findet man den Eingang zum Hotel etwas versteckt zurückversetzt, wie in einem Berliner Hinterhof. Das Hotel ist es auch, das uns ins Bruderherz gelockt hat. Zu Messezeiten sind fast alle gängigen Hotels ausgebucht – doch das Bruderherz, das erst seit Oktober 2018 geöffnet hat, lockt noch mit moderaten Preisen und attraktiver Bahnhofsnähe. Wer abends noch Hunger hat, findet im Restaurant Herzhaftes wie Zwiebelrostbraten, Wildragout, Schäufele, rustikale Brotzeiten wie Wurstsalat oder Obazda, aber auch Gesund-Vegetarisches. Gerne wüsste ich, wie „Haselnussstempen auf Rauchbierkraut“ aussieht und schmeckt – aber das muss ich auf ein ander Mal vertagen. Und ebenso das Bierseminar.
Nicht jedoch das Frühstück. Hier locken diverse Arrangements, die zu einem grossen Teil ei- und avocadolastig sind. Fällt das hier regelmässig vom Laster? Oder ist das angesagtes Soul Food? Wir wählen 3x Café Americano (der plötzlich allerorten so genannt wird) á 2,50 Euro, dazu das Frühstücksarrangement „Der Nahrhafte“ (Avocado-Brot, Spiegelei und Orangensaft) für 7,50 Euro und noch einmal Spiegelei extra für 2,20 Euro. Die Wartezeiten sind enorm. Das junge, aber sehr liebe und echt bemühte Servicemädel fühlt sich eher zu den aufgeweckten Burschen im anderen Teil des Lokals hinzugezogen und verirrt sich selten in unsere Ecke. Meine Begleitung fragt nach Sojamilch und Dinkelbrot, was es beides nicht gibt. Die aufopferungsvolle Bedienung füllt uns aber heimlich etwas von ihrer eigenen privaten Sojamilch ab – welch wunderbare Geste! „Das Nahrhafte“ hat seinen Namen verdient: die zerquetschte Avocado sehr wohlschmeckend und auf einem knusprigen Bauernbrot angerichtet; das Spiegelei gerade so angebraten, wie ich es mag; dazu als Zugabe etwas Tomate und Mozzarella und eine erfrischende Blutorangenscheibe. Die Gedecke sind bunt zusammengemixt, orientieren sich aber alle an der Kombination Weiss-blau.
Der Mix macht es hier sowieso. Das Interieur vereint rustikales Holz mit lässiger Loft-Attitüde und ganz viel Shabby Chic. Dazwischen lange Ziegelwände, Dielenböden und zusammengewürfeltes Mobiliar. Manches Detail ist allerdings eher Zitat als Realität. Eine Scheunentür ist nur aufgesetzt und führt nirgendwo hin. Dafür hat man im Erdgeschoss interessante Einblicke in die Hausbrauerei. Im Obergeschoss eher Lounge-Atmosphäre und offenliegende schwarze Versorgungsrohre. Darüber die Hotelzimmer, ebenfalls überaus individuell und originell eingerichtet. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr proper, nur ein Missgeschick fällt mir unangenehm auf: im Personenaufzug werden herrenlose, unabgedeckte Schüsseln mit Salaten transportiert – und keiner fühlt sich verantwortlich dafür.
Das Bruderherz besucht man am besten ohne Auto. Der Bahnhof und viele gängige Bus- und Strassenbahnverbindungen sind in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar. In unmittelbarer Nähe befinden sich weitere Lokale und Einkaufsmöglichkeiten. Einige Häuser weiter entdeckt man lustigerweise das Stuttgarter Modelabel „Blutsgeschwister“. Sollten hier ungeahnte Verwandtschaftsbeziehungen bestehen? Urban und International gibt sich die Location sowieso und auch die Klientel richtet sich danach.
Wenn man eine Weile nicht in Nürnberg war, wird man sich verwundert die Augen reiben und erkennt manche Strassenzüge schlichtweg nicht wieder. So wie die Luitpoldstrasse, die immer einen zwielichtigen Eindruck gemacht hat und eher dem Rotlichtdistrikt zuzuschreiben war. Übern Winter hinweg scheint man das Quartier einmal auf links gedreht und neu aufgemöbelt zu haben. So geriet mein Besuch im März des Jahres zu einer grossen Überraschungstour.
Ich könnte wetten, auf dem Areal des jetzigen „Bruderherz“ befand sich... mehr lesen
Bruderherz
Bruderherz€-€€€Restaurant, Bar, Hotel09112165010Luitpoldstr. 15, 90402 Nürnberg
4.5 stars -
"Urbaner Touch" MinitarWenn man eine Weile nicht in Nürnberg war, wird man sich verwundert die Augen reiben und erkennt manche Strassenzüge schlichtweg nicht wieder. So wie die Luitpoldstrasse, die immer einen zwielichtigen Eindruck gemacht hat und eher dem Rotlichtdistrikt zuzuschreiben war. Übern Winter hinweg scheint man das Quartier einmal auf links gedreht und neu aufgemöbelt zu haben. So geriet mein Besuch im März des Jahres zu einer grossen Überraschungstour.
Ich könnte wetten, auf dem Areal des jetzigen „Bruderherz“ befand sich
Besucht am 20.04.20191 Personen
Rechnungsbetrag: 16 EUR
Die diesjährige Bundesgartenschau in Heilbronn ist erst wenige Tage alt, doch jetzt schon möchte ich einen gastronomischen Lieblingsort vermelden. Zumindest, was die Lage angeht – denn zum lukullischen Angebot besteht noch kein breiter Erfahrungsschatz, aber immerhin bereits erste Eindrücke vom gut frequentierten Osterwochenende.
Das lang gezogene Gelände befindet sich direkt am Neckar mit seinen Seitenarmen. Ziemlich mittig im Areal, am Ufer des Alt-Neckars, ist das Restaurant Alte Reederei zu finden. Prominenter, schöner, spektakulärer geht es nicht mehr. Und, der absolute Höhepunkt: das Lokal hat eine eigene Schiffsanlegestelle, die vom Shuttle-Schiff „Willy Schneider“, das zwischen dem Eingang Campuspark und dem Eingang Wohlgelegen verkehrt, regelmässig bedient wird, während der ganzen Öffnungszeiten zwischen 9 Uhr und 19 Uhr täglich. Allein dieser Umstand spült schon enorme Menschenmassen an. Der Rest kommt zu Fuss übers Gelände – oder mit dem Bollerwagen, dem Rollator, dem E-Scooter.
Ich war gleich am Ostersamstag gegen 14 Uhr zu Besuch. Schon vom Schiff aus ist die gut besuchte und herrlich gelegene Aussichtsterrasse zu sehen. Wer zu dieser Uhrzeit einen Sitzplatz ergattern möchte, braucht Geduld und notfalls den Einsatz von Ellenbogen und starken Nerven. So lungern bereits weitere Aspiranten am Geländer oder an den Blumenbeeten herum, um möglichst schnell einen frei werdenden Tisch zu belegen. Nach einem kurzen Schlagabtausch mit zwei Mitbewerbern einigen wir uns und setzen uns gegenüber. Speisekarten liegen bereits auf allen Tischen aus, ebenfalls Besteck und Servietten in Bierkrügen. Am beliebtesten sind die Tische in erster Reihe, mit direktem Blick aufs Wasser und unter schützenden Sonnenschirmen. Aber auch in zweiter Reihe sitzt es sich noch ganz kommod, dafür nicht ganz so schattig.
Die Alte Reederei, ein schmuckes, langgezogenes Klinkergebäude, ist in der ehemaligen Werkstatt der Reederei Schwaben untergebracht, sehr aufgehübscht, saniert und durchgestylt. Alte Elemente wie die Sprossenfenster oder ein alter Schiffskran vereinen sich harmonisch mit neuen Ideen. Bei gutem Wetter locken die beiden Terrasse: eine nach vorne hinaus mit Blick aufs Wasser und den Schiffsanleger, die andere mit Blick auf die Gartenschau und das blühende Grün. Bei den sommerlichen Temperaturen und einer feinen Brise an Ostern kommt durchaus maritimes Feeling auf – und unter den Gästen um mich herum scheinen auch aussergewöhnlich viele Fischköpfe zu sein. Grossfamilien sind keine Seltenheit. Vor mir verteilen sich gut zwei Dutzend Personen eines Clans an drei Tischen. Wenn dann noch öfter die Plätze gewechselt werden und Umbestellungen durchgegeben werden, kommt das Servicepersonal vollends zum Rotieren. Ja, der Service ist wirklich nicht zu beneiden. Der jugendliche, sportliche, oft schon im Dauerlauf rennende Servicemann, der in unserer Ecke die Hauptverantwortung hat, verliert sehr schnell den Überblick, aber nicht die Contenance und den guten Willen. Neben dauernden Entschuldigungen ist er am Stornieren, Abräumen, Rumrennen. Am Ende stehen auf meiner Rechnung auch noch die Getränke meiner Tischnachbarn und ich muss um einen neuen Beleg bitten. Vermutlich dürfte es an diesem Osterwochenende auch etliche Zechpreller gegeben haben.
Die Alte Reederei fühlt sich der schwäbische Küche verpflichtet, wobei ich am frühen Nachmittag an den Nebentischen hauptsächlich Maultaschen und Streuselkuchen gesichtet habe. Aufgrund der brütenden Hitze wähle ich einen Salat mit nicht ganz schwäbischem Fetakäse (12,50 Euro) und eine Pepsi (3,50 Euro). Nach 20 Minuten wird der Salat geliefert: Blattsalate, Paprika, Tomate, Feta. Alles ziemlich geschmacksneutral und eher fade, so dass ich schnell um Pfeffer und Salz bitten muss. Das kommt nach weiteren 5 Minuten. Aus den vier verschiedenen Dressingvarianten wähle ich leider sehr verhängnisvoll das Himbeerdressing, in der Vermutung, es würde sich um eine Vinaigrette mit Himbeeressig handeln. Was dann erscheint, sieht eher nach Dessert oder Beeren-Mousse aus (und schmeckt auch so). Kann man als Nachtisch auslöffeln oder das Baguette darin einditschen. Kulinarisch also nicht so der Hit und vielleicht auch einfach die falsche Wahl. All die dünn gehungerten Damen um mich herum lassen das Essen sowieso ganz bleiben und scheinen sich von Aperol Sprizz zu ernähren. Der läuft hier zumindest wie geschnitten Brot. Die Rechnung muss ich drei Mal erbeten, immer wieder geht mein Wunsch im Chaos unter. Egal, eilig sollte man es hier sowieso nicht haben.
Da die Toiletten auf dem BUGA-Gelände locker verteilt sind, lohnt sich auf jeden Fall noch ein Abstecher in die Reederei-WC-Anlagen. Die sind ganz stimmungsvoll im alten Stile belassen, werden aber eifrig von einer eigens angestellten Toilettenfrau betrieben und regelmässig aufgefrischt. Und Vorsicht mit der Strippe des Wasserklosetts: Please pull carefully!
Die diesjährige Bundesgartenschau in Heilbronn ist erst wenige Tage alt, doch jetzt schon möchte ich einen gastronomischen Lieblingsort vermelden. Zumindest, was die Lage angeht – denn zum lukullischen Angebot besteht noch kein breiter Erfahrungsschatz, aber immerhin bereits erste Eindrücke vom gut frequentierten Osterwochenende.
Das lang gezogene Gelände befindet sich direkt am Neckar mit seinen Seitenarmen. Ziemlich mittig im Areal, am Ufer des Alt-Neckars, ist das Restaurant Alte Reederei zu finden. Prominenter, schöner, spektakulärer geht es nicht mehr. Und, der absolute... mehr lesen
Alte Reederei
Alte Reederei€-€€€Restaurant, Biergarten, Ausflugsziel, Eventlocation071313828040Am Neckaruferpark 20, 74076 Heilbronn
4.0 stars -
"Mit eigener Schiffsanlagestelle" MinitarDie diesjährige Bundesgartenschau in Heilbronn ist erst wenige Tage alt, doch jetzt schon möchte ich einen gastronomischen Lieblingsort vermelden. Zumindest, was die Lage angeht – denn zum lukullischen Angebot besteht noch kein breiter Erfahrungsschatz, aber immerhin bereits erste Eindrücke vom gut frequentierten Osterwochenende.
Das lang gezogene Gelände befindet sich direkt am Neckar mit seinen Seitenarmen. Ziemlich mittig im Areal, am Ufer des Alt-Neckars, ist das Restaurant Alte Reederei zu finden. Prominenter, schöner, spektakulärer geht es nicht mehr. Und, der absolute
Besucht am 10.03.20192 Personen
Rechnungsbetrag: 209 EUR
Wer sich eine Location namens „Luis Stadl“ vorstellt – und das auch noch in Regensburg – mag unweigerlich an zünftige Buam in Krachledernen denken, die in einer rustikalen Wirtsstube randvolle Bierkrüge stemmen. Dazu ein bisschen kitschige Lüftlmalerei und tellerweise fettriefende Würstel mit reichlich süssem Senf. So ähnlich habe ich mir den Ort zumindest ausgemalt.
Naja, die Stadel in Regensburg waren traditionell eher Speicher, vor allem zur Lagerung von Salz. Viele sind inzwischen zu Museen umgewidmet. Und das Luis Stadl hat auch fast musealen Charakter – aber was für einen! Das Gebäude liegt auf einer Donauinsel und ist leider etwas unspektakulär von mehrstöckigen Wohngebäuden umgeben. Wenn man den Haupteingang, der etwas unter dem Strassenniveau liegt, nimmt, steht man mitten im Wohn- und Esszimmer. Und kann ein erstauntes Woww nicht unterdrücken. Hier hat ein begnadeter Innenarchitekt sämtliche Schätze seiner Flohmarkt- und Haushaltsauflösungsfunde mehrerer Jahre bunt zusammengewürfelt und mit eigenen schrägen Vorlieben gemixt. Diese Mischung muss man sich erst mal trauen: gepflegte skandinavische Teakmöbel der 60er Jahre, viele Perserteppiche, gediegene Sofas und Sessel älteren Jahrgangs, an der Wand Tim&Struppi-Illustrationen und die Titelblätter uralter Spiegel-Ausgaben. Dazu leise Loungemusik und eine (naja, sagen wir mal) Rezeptionistin, die vermutlich grad über ihrer Masterarbeit brütet, mich aber allerliebst willkommen heisst, wie eine entfernte Nichte, die ich lange nicht gesehen habe.
Das Luis Stadl ist eigentlich so was wie ein Hotel – aber die Grenzen verwischen. Weiter hinten im Erdgeschoss (und auch im Obergeschoss) liegen herrlich durchgestylte Zimmer mit ganz viel Vintage-Charme. Hier unten im skandinavisch angehauchten Wohn- und Esszimmer kann man nach Bedarf frühstücken (für läppische 10 Euro – dazu gleich mehr), sich mit Freunden treffen, in den ausliegenden Heften schmökern, den Plattenspieler anwerfen, bei einem Getränk und Snacks abhängen oder einfach Zeit und Raum vergessen. Das fühlt sich wie Familie an. Beim Frühstück hatte ich auch das Gefühl, dass nicht alle Gäste hier übernachtet hatten, sondern als Externe mit dazu kamen.
Das Frühstück wird als Büffet präsentiert. Auch hier jede Menge zusammengewürfeltes (aber hochwertiges!) Geschirr aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Ausgeschenkt wird Filterkaffee des örtlichen Platzhirsches Rehorik (dazu ein ander Mal mehr) – eine hocharomatische, kräftige Sorte, die einen augenblicklich in den Wachzustand beamt. Natürlich ist Filterkaffee sehr old school, aber das passt hier wunderbar ins Bild. Dazu eine kleine, feine Auswahl an Käse, Wurst, Lachs, Grünzeug. Nicht zu viel, eher so, wie man es im familiären Kreise handhaben würde. Ausserdem Joghurt, Müsli, Obst, Saft, Marmelade und natürlich frische Brötchen. Wer an Unverträglichkeiten leidet, sollte am Abend vorher seine Sonderwünsche vermelden. Darauf wird gerne eingegangen. Laktosefreie Milch, Sojamilch und Ziegenkäse – kein Problem. Nur mit dem Dinkelgebäck hat es am Wochenende nicht ganz so gut geklappt. Der absolute Hit ist der schwenkbare Waffelautomat, der bitteschön nicht selbst geschwenkt werden sollte. Denn zu seiner Bedienung braucht es mindestens ein mehrsemestriges Studium mit Masterabschluss. Die allerliebste Rezeptionistin vom Vortag agiert heute als Frühstücksdame und bereitet auf Wunsch die riesigen, voluminösen Waffeln für einen zu. Zwischendurch muss sie aber in der Küche verschwinden, um neuen Teig anzurühren. Obwohl Süssspeisen für mich eher ein No go sind, kann ich dem Lockruf der Küchenfee nicht widerstehen und lasse mir eine Waffel zubereiten. Wunderbar: schmeckt nach Kindheit und sättigt glatt bis zum Abend.
Wie gesagt, kann man übern Tag hinweg auch Getränke und Snacks konsumieren. War bei mir allerdings eher eingeschränkt, weil eine agile Gruppe holländischer Youngster fast alle Vorräte vertilgt hatte. Bier war komplett alle, zu beissen gab es auch nichts mehr. Dafür hingen die Burschen den ganzen Abend palavernd im Wohnzimmer ab. Naja, wir waren auch mal jung…
Mit Fotos kann ich dieses Mal nicht dienen. Wer jemals Regensburg besucht, sollte hier unbedingt absteigen. Selten so ein schräges, aber sehr stimmiges Ambiente erlebt. Parkplätze gibt es übrigens kostenlos ums Haus herum. Und vom Bahnhof aus fahren mehrere Buslinien fast bis vors Haus. Wer sich ein bisschen durch die Büsche schlägt, steht mitten an der Donau. Wunderbar zum Spazieren und Joggen und Entdecken. Die riesigen Waffeln müssen schliesslich abgearbeitet werden.
Wer sich eine Location namens „Luis Stadl“ vorstellt – und das auch noch in Regensburg – mag unweigerlich an zünftige Buam in Krachledernen denken, die in einer rustikalen Wirtsstube randvolle Bierkrüge stemmen. Dazu ein bisschen kitschige Lüftlmalerei und tellerweise fettriefende Würstel mit reichlich süssem Senf. So ähnlich habe ich mir den Ort zumindest ausgemalt.
Naja, die Stadel in Regensburg waren traditionell eher Speicher, vor allem zur Lagerung von Salz. Viele sind inzwischen zu Museen umgewidmet. Und das Luis Stadl hat... mehr lesen
Luis Stadl
Luis Stadl€-€€€Hotel094128090868Wöhrdstr. 33, 93059 Regensburg
4.5 stars -
"Very Vintage" MinitarWer sich eine Location namens „Luis Stadl“ vorstellt – und das auch noch in Regensburg – mag unweigerlich an zünftige Buam in Krachledernen denken, die in einer rustikalen Wirtsstube randvolle Bierkrüge stemmen. Dazu ein bisschen kitschige Lüftlmalerei und tellerweise fettriefende Würstel mit reichlich süssem Senf. So ähnlich habe ich mir den Ort zumindest ausgemalt.
Naja, die Stadel in Regensburg waren traditionell eher Speicher, vor allem zur Lagerung von Salz. Viele sind inzwischen zu Museen umgewidmet. Und das Luis Stadl hat
Geschrieben am 18.04.2019 2019-04-18| Aktualisiert am
18.04.2019
Besucht am 30.09.20181 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Gestern wurde die Bundesgartenschau 2019 (inklusive Stadtausstellung) in Heilbronn eröffnet. Für die Dauer von 173 Tagen werden wahre Heerscharen in der Stadt am Neckar erwartet. Das Gartenschaugelände kann zahlreiche gastronomischen Angebote jeglicher Ausrichtung bieten – über eines kann ich schon jetzt berichten.
Das Samocca hat zwar ab sofort für die Gartenschaubesucher geöffnet, hat seinen Betrieb jedoch schon im letzten Jahr aufgenommen und war einer eingeschränkten Klientel bereits zugänglich. So hatte ich schon die Chance, den Ort auszuloten und anzutesten. Ein Teil der BUGA besteht aus einem neuen Quartier mit einer Stadtausstellung und innovativer Architektur. Im Erdgeschoss eines der Modellhäuser befindet sich das Samocca, quasi als Eck-Café. Samocca (unter der Trägerschaft der evangelischen Stiftung Lichtenstern) bietet alternative Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen im Rahmen der beruflichen Rehabilitation und Integration. Neben Heilbronn gibt es zahlreiche weitere Standorte: Aalen, Augsburg, Bayreuth, Fürth, Kleve, Quedlinburg, Schwäbisch Hall, um einige zu nennen. Die Lokale verstehen sich als Cafés, Röstereien, Delis - eine feine Mischung, die, so finde ich, im Trend der Zeit liegt. Und mir gefällt es auch, dass auf der BUGA neben grossgastronomischen Einrichtungen kleinere Betriebe Fuss fassen können. Das Samocca in Heilbronn hat eine überschaubare Grösse, nur einen einzigen Gastraum, sowie einen bespielbaren Aussenbereich.
Das Heilbronner Samocca macht einen gepflegten und durch die Ecklage lichtdurchfluteten, hellen Eindruck. Durch raumhohe Fenster strahlt die Sonne. In klarem Kontrast dazu steht das schwarze Mobiliar mit klaren Linien. Im Bereich der Rösterei fühlt man sich durch die vielen Schubkästen fast an eine Apotheke altmodischen Zuschnitts erinnert. Hinterm Tresen mit einer Auflage aus hellem Buchenholz herrscht tipptopp Ordnung. Als Gast sitzt man auf schwarzen Stühlen mit sehr filigranen Metallbeinen vor schlichten Tischen.
Das Samocca bietet eine grosse Auswahl an Kaffeesspezialitäten aus der ganzen Welt, sowie Erfrischungsgetränken und Snacks. Bei meinem Besuch habe ich zwar die Rösterei bestaunt (mein Favorit wäre der Monsooned Malabar), auch die Cimbali-Maschine als gut befunden, mich jedoch aufgrund der schon späteren Stunde nur zu einer Fritz Cola hinreissen lassen können. Wer hier herkommt, sollte definitiv Zeit und Geduld mitbringen. Das Bestell-, Zahl- und Serviersystem habe ich nicht auf Anhieb begriffen und musste mir tatsächlich von anderen Gästen helfen lassen. Fakt ist, dass es zweierlei Mitarbeiter gibt: solche, die Bestellungen aufnehmen und dann auch servieren – und solche, die finanzielle Transaktionen durchführen dürfen. Das ist erst mal irritierend und gewöhnungsbedürftig. Mal sehen, ob sich das im laufenden Betrieb einspielt… Wunderbar fand ich jedoch das Engagement, die Liebe zum Metier, die Konzentration und die Hingabe, die ich hier erlebt habe. Weit entfernt von der coolen, abgebrühten Professionalität anderer Locations.
Das Lokal hat auf mich einen akribisch gepflegten und höchst properen Eindruck gemacht, geradezu wie geleckt. Die ebenerdig gelegene und barrierefrei erreichbare Toilette war zwar noch nicht als solche ausgewiesen, wurde aber bereits stark frequentiert. Auch hier alles tadellos und absolut sauber. Momentan ist das überbordende Grün der Bundesgartenschau nur wenige Schritte vom Lokal entfernt – und aller Voraussicht nach wird das Samocca auch in Zukunft, nach Beendigung der BUGA, in einem parkähnlichen, floralen Umfeld liegen.
Wie das Samocca und seine Belegschaft auf den sicherlich starken Andrang während der BUGA reagieren wird, steht noch in den Sternen. Stressig und angespannt wird es bestimmt. Wer als Besucher eine schnelle Abfertigung und reibungslose Abwicklung vorzieht, sucht sich lieber ein anderes Lokal. Wer aber nicht unter Zeitdruck steht und sich einer ganz besonderen Atmosphäre hingeben mag, sollte ruhig das Samocca unterstützen. Und im ruhigen, klaren, reduzierten Ambiente entspannen.
Gestern wurde die Bundesgartenschau 2019 (inklusive Stadtausstellung) in Heilbronn eröffnet. Für die Dauer von 173 Tagen werden wahre Heerscharen in der Stadt am Neckar erwartet. Das Gartenschaugelände kann zahlreiche gastronomischen Angebote jeglicher Ausrichtung bieten – über eines kann ich schon jetzt berichten.
Das Samocca hat zwar ab sofort für die Gartenschaubesucher geöffnet, hat seinen Betrieb jedoch schon im letzten Jahr aufgenommen und war einer eingeschränkten Klientel bereits zugänglich. So hatte ich schon die Chance, den Ort auszuloten und anzutesten. Ein Teil... mehr lesen
4.0 stars -
"Ein Kaffeehaus und Deli mit besonderer Ausrichtung" MinitarGestern wurde die Bundesgartenschau 2019 (inklusive Stadtausstellung) in Heilbronn eröffnet. Für die Dauer von 173 Tagen werden wahre Heerscharen in der Stadt am Neckar erwartet. Das Gartenschaugelände kann zahlreiche gastronomischen Angebote jeglicher Ausrichtung bieten – über eines kann ich schon jetzt berichten.
Das Samocca hat zwar ab sofort für die Gartenschaubesucher geöffnet, hat seinen Betrieb jedoch schon im letzten Jahr aufgenommen und war einer eingeschränkten Klientel bereits zugänglich. So hatte ich schon die Chance, den Ort auszuloten und anzutesten. Ein Teil
Das Shoppingcenter Breuningerland in Sindelfingen ist gut von der Autobahn A81 aus zu sehen und lockt regelmässig wahre Heerscharen zum Kaufen, Flanieren, Sehen und Gesehenwerden an. Hier kann man den ganzen Tag zubringen (wenn man nichts anderes zu tun hat). Hunger und Durst muss auch keiner leiden. Die Homepage des Breuningerlandes listet über ein Dutzend gastronomischer Betriebe unterschiedlichster Ausprägung auf.
Obwohl die Shopping Mall seit 1980 besteht, habe ich um die dortige Confiserie immer einen grossen Bogen gemacht, denn äusserst selten steht mir der Sinn nach Süssigkeiten und kleinen Häppchen (eher nach dem Gegenteil). Doch nun stand ein kurzes Treffen mit durchreisender Verwandtschaft an. So sprachen mehrere günstige Umstände für das Breuningerland:
1) beste Erreichbarkeit mit dem Auto
2) kostenlose Parkmöglichkeiten in Hülle und Fülle
3) kostenlose, meist gut gepflegte Toiletten
4) Barrierefreiheit im ganzen Haus, also auch gute Erreichbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen und Eltern mit Kinderwagen
Der Zufall will es, dass gerade Gutscheine für ein Heissgetränk und ein Macaron in der Breuninger Confiserie im Umlauf sind. Also versuche ich mal, über meinen eigenen Schatten zu springen… Die Confiserie liegt ziemlich mittig im EG 2 und macht erst mal einen recht bodenständigen Eindruck inmitten all des glitzernden, flitternden Angebots dieses Einkaufstempels. Hier sitzt man überraschend einfach und spartanisch auf unspektakulärem Holzmobiliar – nicht mal Sitzkissen habe ich entdeckt. Dazwischen prangt eine mehrere Meter lange Theke mit Marmortresen, dahinter als Herzstück eine riesige, beeindruckende Cimbali Espresso- und Capuccinomaschine. Nicht weniger beeindruckend sind die Auslagen der Confiserie – für mich allerdings eher ein Augenschmaus als eine lukullische Herausforderung. Hier kann man eine unglaubliche Vielfalt an Törtchen, Schoko-Arrangements, Osterhasen, Pralinen, Macarons bestaunen. Wo all diese Genüsse produziert werden, ist mir allerdings nicht ganz klar. Irgendwo hinter den Kulissen des Nebengangs? An einem geheimen Ort - und dann erst in die Sindelfinger Shopping Mall expediert?
Am späten Vormittag ist es auf jeden Fall noch ganz ruhig zu. Wir nehmen Platz und harren der Dinge. Eine Bedienung ist erst mal nicht zu sehen, so dass man sich fragt, ob vielleicht Selbstbedienung herrscht? Nach einiger Zeit trifft recht gemütlich eine Servicedame ein, die sehr zurückhaltend agiert. Hektik ist hier zumindest nicht zu befürchten. Mein bestellter Café Creme (aromatisch und kräftig) wird an den Tisch gebracht, ein Macaron darf ich mir an den Auslagen aussuchen. Ohne entsprechenden Erfahrungsschatz wähle ich blindlings das Modell „Schwarzwälder Kirsch“. Ohne Alkohol, steht auf dem Label. Ein bisschen traurig liegt das einzelne Macarönchen dann auf meinem Teller – und entpuppt sich doch als überraschend geschmacksintensives, aber auch ein bisschen künstlich schmeckendes Teil, so als hätte man ein Stück Kuchen massiv zusammenkomprimiert. Kurz zu den Preisen: der Café Creme würde um die 3 Euro kosten, das Macarönchen 1,60 Euro. Eine Tartelette 3,80 Euro, ein Stück Kuchen 3,60 Euro, ein Muffin 1,90 Euro, eine Butterbrezel 1,70 Euro, eine Quiche 4,50 Euro. Also preislich eigentlich alles okay.
Weitere Überraschung: man sitzt hier doch erstaunlich ruhig, ohne grosse Geräuschkulisse, und kann sich ganz entspannt unterhalten. Der Service ist zurückhaltend und kaum präsent. Leider befinden sich die Toiletten (auch eine grosszügige Behindertentoilette) eine Etage tiefer, so dass sich meine Tante mit dem Rollator auf eine längere Exkursion machen muss. Alles in allem war dieser Ort für unser Treffen ganz gut gewählt und ich hatte ein doppeltes Debüt (zum ersten Mal Gast in der Confiserie – und wie ein Macaron schmeckt, weiss ich jetzt auch). Als ausgewiesener Pikant- und Herzhaftesser wird es mich zwar so schnell nicht wieder hier her verschlagen, aber eine neue Erfahrung war es trotzdem. Die Confiserie ist vermutlich die perfekte Kulisse für ein Tete-a-Tete unter Freundinnen – oder für Süssigkeiten-Liebhaber. Beides soll es ja geben.
Das Shoppingcenter Breuningerland in Sindelfingen ist gut von der Autobahn A81 aus zu sehen und lockt regelmässig wahre Heerscharen zum Kaufen, Flanieren, Sehen und Gesehenwerden an. Hier kann man den ganzen Tag zubringen (wenn man nichts anderes zu tun hat). Hunger und Durst muss auch keiner leiden. Die Homepage des Breuningerlandes listet über ein Dutzend gastronomischer Betriebe unterschiedlichster Ausprägung auf.
Obwohl die Shopping Mall seit 1980 besteht, habe ich um die dortige Confiserie immer einen grossen Bogen gemacht, denn... mehr lesen
Breuninger Confiserie im Breuningerland
Breuninger Confiserie im Breuningerland€-€€€Cafe07031/616 24 96Tilsiter Str. 15, 71065 Sindelfingen
3.5 stars -
"Doppeltes Debüt" MinitarDas Shoppingcenter Breuningerland in Sindelfingen ist gut von der Autobahn A81 aus zu sehen und lockt regelmässig wahre Heerscharen zum Kaufen, Flanieren, Sehen und Gesehenwerden an. Hier kann man den ganzen Tag zubringen (wenn man nichts anderes zu tun hat). Hunger und Durst muss auch keiner leiden. Die Homepage des Breuningerlandes listet über ein Dutzend gastronomischer Betriebe unterschiedlichster Ausprägung auf.
Obwohl die Shopping Mall seit 1980 besteht, habe ich um die dortige Confiserie immer einen grossen Bogen gemacht, denn
Besucht am 07.04.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
Zuweilen findet man in der vermeintlichen Provinz mehr Kultur und Genuss als in mancher Metropole. Und zugegeben: ohne den heissen Tipp unseres Tübinger Freundes M. hätten wir uns niemals nach Hohenstein-Meidelstetten verirrt, das irgendwo im älblerischen Bermudadreieck zwischen dem Landesgestüt Marbach, der Bärenhöhle und der Nudelfabrik Alb-Gold liegt. Der Ort selbst ist vollkommen unspektakulär, das uns heiss empfohlene Gasthaus ist nirgendwo ausgeschildert, so dass wir einige Zeit unkoordiniert umherirren, um es dann direkt neben der evangelischen Kirche, also im Zentrum des Ortsgeschehens, entdecken.
Auf der weiss getünchent Häuserfassade prankt ein kunterbunter Adler. Eine steile Treppe führt zum Obergeschoss und somit zum riesigen Gastraum, dem man die ehemalige Dorfwirtschaft noch gut nachempfinden kann: altes Parkett mit den Gebrauchsspuren vergangener Dekaden, gediegenes Holzmobiliar, ein bollernder Holzofen, ganz hinten eine grosszügige Bühne, auf der das ambitionierte Kulturprogramm stattfindet, das den hiesigen Ort bis hin nach Tübingen und Stuttgart bekannt gemacht hat. Früher hätte man so was wohl sozio-kulturelles Zentrum genannt: mit Musikveranstaltungen zwischen Blues und Punk, mit Kabarettabenden, Ausstellungen, Theater. Hier treten Gruppen auf, die sich Ernest & the Hemingways oder Dr. Mablues & the Detail Horns nennen. Und auf den düsteren, etwas zwielichtigen Toiletten kann man noch interessiert nachlesen, wer in wen verknallt ist.
Obwohl wir am Sonntagnachmittag eher zur Kaffee-und-Kuchen-Zeit eintreffen, wird uns sofort die umfangreiche Speisekarte vorgelegt. Die Portionen an den Nachbartischen wirken riesig und deftig, doch das soll einen nicht abschrecken. So lassen wir uns ganz ausserplanmässig noch zu einem späten Mittagessen hinreissen. Das Lokal gehört der „Schmeck-den-Süden“-Initiative an. Alle auf der Karte mit einem Löwen-Logo gekennzeichneten Speisen wurden nachweislich mit Produktion aus der Region hergestellt. Hier sind noch die Lieferanten für Eier, Mehl, Fleisch, Kartoffeln und Backwaren namentlich ausgewiesen, hier trinkt man Zoller-Hof-Bier aus Sigmaringen und kippt Schnäpse von der Brennerei Blank aus Zwiefaltendorf. Für alle Alternativlinge gibt’s Yogitee und Bio-Weine, auch in 1-Liter-Pullen.
Obwohl noch vom Frühstück mächtig satt, wählen wir aus der Karte mit regionalen Köstlichkeiten (Maultaschenvarianten um die 10 Euro, Zwiebelrostbraten mit Beilagen für 18 Euro, Flädlesuppe für 3,90 Euro) eine „kleine“ Portion Käsesepätzle mit Röstzwiebeln und Beilagensalat (9,40 Euro) und einen Wurstsalat „Multikulti“ (7,50 Euro) - letzteres vermutlich in weitläufiger verwandtschaftlicher Beziehung zum hier kürzlich vorgestellten, saarländischen Lyonerigel. Multikulti? Ich tippe auf: Schweizer Käse, schwäbische Schwarzwurst, hochdeutsche Lyoner und ungarische Gewürzgürkchen, mit einer griechischen Olive und einem holländischen Tomatenachtel als Deko. Alles in allem eine gute Portion und kräftig gewürzt. Auch die Spätzleportion ist mächtig, von geschmeidiger Konsistenz und von reichlich knusprigen Röstzwiebeln gekrönt. Geradezu sensationell der Beilagensalat, der optisch erst mal einen harmlosen Eindruck macht. Doch unter einem schlichten Salatblatt mit Tomatenachtel verbergen sich ultrafein geraspelte Streifen und Scheibchen von Rettich, Möhre, Sellerie, Zucchini und Gurke. Alles Grünzeug strotzt nur so vor Eigengeschmack. Zum Abschluss noch eine grosse Tasse Kaffee für günstige 2,30 Euro. Am Ende verlassen wir mit einer Gesamtrechnung von nur 25 Euro (samt Getränke) vollkommen gesättigt und gut gestärkt das Haus.
Die Servicedamen agieren routiniert und unaufgeregt. Vermutlich ist man hier grössere Umtriebe gewöhnt. Im Sommer wird auch noch der Biergarten mit 120 Sitzplätzen bespielt. Nach wechselvoller Historie wird der Laden seit über 10 Jahren vom hiesigen „Verein für angewandte Lebensfreude e.V.“ geschmissen, der vermutlich aus einer Bierlaune heraus entstanden ist und auch das umfangreiche Kulturprogramm auf die Beine stellt. Kein Wunder, dass die Gäste schon mal eine weitere Anreise in Kauf nehmen. Wie sie wieder heimkommen, ist mir ein Rätsel. Vermutlich drückt die Polizei bei ihren Kontrollen sämtliche Augen zu.
Zuweilen findet man in der vermeintlichen Provinz mehr Kultur und Genuss als in mancher Metropole. Und zugegeben: ohne den heissen Tipp unseres Tübinger Freundes M. hätten wir uns niemals nach Hohenstein-Meidelstetten verirrt, das irgendwo im älblerischen Bermudadreieck zwischen dem Landesgestüt Marbach, der Bärenhöhle und der Nudelfabrik Alb-Gold liegt. Der Ort selbst ist vollkommen unspektakulär, das uns heiss empfohlene Gasthaus ist nirgendwo ausgeschildert, so dass wir einige Zeit unkoordiniert umherirren, um es dann direkt neben der evangelischen Kirche, also im Zentrum... mehr lesen
4.0 stars -
"Zeitreise zurück" MinitarZuweilen findet man in der vermeintlichen Provinz mehr Kultur und Genuss als in mancher Metropole. Und zugegeben: ohne den heissen Tipp unseres Tübinger Freundes M. hätten wir uns niemals nach Hohenstein-Meidelstetten verirrt, das irgendwo im älblerischen Bermudadreieck zwischen dem Landesgestüt Marbach, der Bärenhöhle und der Nudelfabrik Alb-Gold liegt. Der Ort selbst ist vollkommen unspektakulär, das uns heiss empfohlene Gasthaus ist nirgendwo ausgeschildert, so dass wir einige Zeit unkoordiniert umherirren, um es dann direkt neben der evangelischen Kirche, also im Zentrum
Geschrieben am 09.04.2019 2019-04-09| Aktualisiert am
09.04.2019
Besucht am 06.04.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 111 EUR
Ein Besuch in der Rose in Hayingen-Ehestetten steht seit mehreren Jahren ganz oben auf meiner Wunschliste. Wieso soll man es sich nicht einfach mal mittendrin gönnen, an einem unspektakulären Wochenende zwischen Weihnachten und Ostern, zwischen Dienstjubiläum und rundem Geburtstag, zwischen Hochzeitstag und grossen Ferien? Ein Aufenthalt auf der Schwäbischen Alb bietet immer genügend Aktivitäten, dieses Mal ist es ein Besuch auf der keltischen Heuneburg und ein Vaterunser im Zwiefaltener Münster. Weitere Anregungen hat bereits carpe.diem gegeben.
Ehestetten selbst ist ein eher verschlafenes, vollkommen unspektakuläres Dorf ohne besondere Reize. Das Bio-Hotel Rose samt Restaurant dürfte die Hauptattraktion des Ortes sein. Wer hier eine malerische (Aussichts-)Lage vermutet, wird herb enttäuscht werden. Dies nur zur Einstimmung für alle Genusspilgerer. Zur Geschichte der Rose und der überaus engagierten Familie Tress hat sich bereits carpe.diem umfassend geäussert. Mir ist das Tress´sche Angebot von zahlreichen Messen, wie der SlowFood-Messe in Stuttgart, sowie den Schwärmereien Tübinger Freunde bekannt. Und obwohl sonst ein absoluter Suppenkasper, bin ich grosser Fan der Suppen der Rose-Biomanufaktur und der Küchenbrüder.
Zurück zu meinem Besuch. Das Hotelzimmer spontan am frühen Samstagmorgen gebucht, die Tischreservierung erst am späten Vormittag per Telefon nachgeholt. Während andernorts in geschäftigem Ton ein „Geht in Ordnung“ ertönt, verkündet hier die freundliche Dame am Telefon sehr herzlich und vollkommen glaubwürdig: „Wir freuen uns!“ Na, die (Vor-)Freude liegt ganz bei mir! Als wir abends just in time eintreffen, hat man das Gefühl, die halbe Belegschaft hätte uns schon erwartet. Die Begrüssung ist offen, freundschaftlich, wohlwollend, ohne dass irgendwo Anbiederung oder Routine durchdringen würden. Man fühlt sich tatsächlich rundum willkommen.
Zum Essen lassen wir uns Zeit – weit über die offizielle Küchenöffnung von 21 Uhr hinaus. Das scheint auch kein Problem zu sein. Zum Durstlöschen erst mal eine Flasche Viva con Aqua (5,90 Euro), das es in den Ausprägungen Laut und Leise gibt. Kleiner Seitenschlenker schon an dieser Stelle: hier agiert man rundherum so stimmig und authentisch, dass man sowohl im Restaurant als auch im Hotel sogar das Klopapier der Wasserinitiative Viva con Aqua vorhält. (Goldeimer Klopapier ist das erste soziale Klopapier Deutschlands. Jeder Kauf unterstützt die Arbeit der Initiative und den Bau von Toiletten weltweit). Als Aperitif wählen wir einen Winzersekt vom Weissburgunder für 5,90 Euro (spritzig, erfrischend und ein bisschen aufputschend), sowie einen ganz erstaunlichen Pflaumencocktail für 6,90 Euro (aromatisch, leicht herb, sämig-fruchtig). Das Studium der Weinkarte macht es einem nicht leicht. Nach langer Diskussion entscheiden wir uns für Big Ben. Dahinter steckt der Junior Benedikt des Weinguts Schmalzried aus Korb. Die Cuvee aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Samtrot, Syrah und Zweigelt ist rund, schwer, dicht und haut dermassen rein, dass wir uns sehr schnell schon eine zweite Flasche Viva con Aqua bestellen müssen.
Bei den Speisen erfreut uns erst mal ein urig-erdiges Amuse Gueule mit bissfestes gelber Beete und kräftiger Möhre in zweierlei Aggregatzuständen. Dazu wird Brot aus dem eigenen Backhaus und eine sensationelle Bärlauchbutter gereicht. Schwer, sich für einen Hauptgang zu entscheiden. In die engere Wahl kommen: einerseits Braten und Ragout vom Hohensteiner Demeter-Lamm mit Staudensellerie, Pesto von getrockneten Tomaten und Graupen-Risotto (23,90 Euro), andererseits gebratene Leber vom Bioland-Hirsch mit glasierten Äpfeln, Karotten-Lauchgemüse und Rosmarin-Bratkartoffeln (21,90 Euro). Letztendlich verlässt mich doch der Mut und obwohl Leber-Fan, kann ich mir die vom Rothirsch schlecht vorstellen. Also bleibe ich doch eher auf der sicheren Seite. Das Lammfleisch wurde, wie man uns versichert, zwei Stunden lang bei 130 Grad gegart und ist so butterweich, dass man es fast „schlotzen“ könnte (wie der Schwabe sagen würde). Man könnte sich direkt einbilden, noch die Gräser und Kräuter herauszuschmecken, die das Lamm einst als Futter hatte. Das Gemüse dagegen mutet kernig-würzig an. Nicht weniger intensiv ist das sogenannte Suppen-Probiererle (für unglaubliche 6,90 Euro): eine Trilogie von tief aromatischer Selleriesuppe, leichter Kartoffelsuppe mit schaumigen Sahnehäubchen und erdiger Möhrensuppe, der Ingwer eine leichte Zitronennote gibt. Der Salatteller mit Grissini (6,90 Euro) ist vielseitig, vereint verschiedene Konsistenzen, Farben, Geschmackserlebnisse: leichte Blattsalate, knackige Sprossen, geraspelte Möhren- und Sellereischeiben, etwas Linsen und getrocknete Tomate. Einziges Manko für mich: der Kartoffelsalat ist zu fest geraten, hat nicht die sonst für die schwäbische Küche so typische Schlonzigkeit.
Zwischendrin zeigt sich der gut gelaunte Koch Simon Tress, ist offen für Fragen und anerkennende Worte. Und zum Abschluss müssen wir noch einmal seinen Bruder Daniel mit einer Auswahl an Digestiven bemühen. In einem Drahtkorb präsentiert er am Tisch ein halbes Dutzend Flaschen – vom Tresterbrand bis zum Palmischbirnenbrand. Wir wählen letzteren (4,30 Euro): schmeckt fruchtig-duftig und schafft schon etwas Platz für das Frühstück am nächsten Morgen. Das Büffet bietet einen tollen Querschnitt durch die Köstlichkeiten der Region. Sensationell: eine Schwarzwurst, wie ich sie seit meiner Kindheit nicht mehr gegessen habe. Auch fein: das Birchermüsli mit ganzem Korn. Nur der WMF Kaffee-Vollautomat hat an diesem Morgen seine Schwierigkeiten mit dem Sensor und der Mengendosierung. So stolpern wir alle mit gehörigem Herzbumpern in den neuen Tag. Das kann aber auch von einem tiefen Glücksgefühl herrühren.
Ein Besuch in der Rose in Hayingen-Ehestetten steht seit mehreren Jahren ganz oben auf meiner Wunschliste. Wieso soll man es sich nicht einfach mal mittendrin gönnen, an einem unspektakulären Wochenende zwischen Weihnachten und Ostern, zwischen Dienstjubiläum und rundem Geburtstag, zwischen Hochzeitstag und grossen Ferien? Ein Aufenthalt auf der Schwäbischen Alb bietet immer genügend Aktivitäten, dieses Mal ist es ein Besuch auf der keltischen Heuneburg und ein Vaterunser im Zwiefaltener Münster. Weitere Anregungen hat bereits carpe.diem gegeben.
Ehestetten selbst ist ein... mehr lesen
Rose · Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950
Rose · Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950€-€€€Biorestaurant, Biergarten, Sternerestaurant0738394980Aichelauer Str. 6, 72534 Hayingen
4.5 stars -
"Rose is a rose is a rose is a rose" MinitarEin Besuch in der Rose in Hayingen-Ehestetten steht seit mehreren Jahren ganz oben auf meiner Wunschliste. Wieso soll man es sich nicht einfach mal mittendrin gönnen, an einem unspektakulären Wochenende zwischen Weihnachten und Ostern, zwischen Dienstjubiläum und rundem Geburtstag, zwischen Hochzeitstag und grossen Ferien? Ein Aufenthalt auf der Schwäbischen Alb bietet immer genügend Aktivitäten, dieses Mal ist es ein Besuch auf der keltischen Heuneburg und ein Vaterunser im Zwiefaltener Münster. Weitere Anregungen hat bereits carpe.diem gegeben.
Ehestetten selbst ist ein
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Zunächst ein paar Worte zur Lage. Vom hochtrabenden Begriff „Hafenlounge“ sollte man sich nicht blenden lassen. Die nüchterne, langgezogene Halle hat das triste Ambiente eines Versorgungszeltes des Deutschen Roten Kreuzes. Doch die Vorteile liegen auf der Hand: sowohl der BUGA-Eingang Wohlgelegen mit Bus- und PKW-Parkplätzen, als auch der Landeplatz des Shuttle-Schiffs liegen quasi vor der Haustüre. Etwas Hafen-Feeling kann hier also durchaus aufkommen, vor allem mit Blick auf den Neckar. Zwischen Hafenlounge und Wasser liegt ein langsam abfallendes Rasengelände mit vielen, zum Neckar ausgerichteten Liegenstühlen. Hier kann man sich herrlich dem Sonnenbaden und Chillen hingeben. Dass man einen Coffee to go oder ein Getränk hierher mitnehmen könnte, dafür war man an Ostern zumindest noch nicht konzeptionell vorbereitet. Aber kann ja noch werden…
In der Hafenlounge herrscht Selbstbedienung. Die Präsentation und das Arrangement von Speisen und Getränken ist noch etwas irritierend und irreführend. Die Besuchermassen werden also erst mal noch etwas umherirren. Aber abschreckender finde ich die Preisgestaltung. Und wenn man hier auf Bustouristik und familientaugliche Angebote setzt, sollte man doch das Speisenangebot noch mal überdenken. Eine Soljanka für 8,50 Euro und Calamari für 18,90 Euro halte ich bei dieser Massenabfertigung und dem schmucklosen Interieur doch für unhaltbar. Und wer mag in dieser abtörnenden, unterkühlten Hallenumgebung schon so was Abgehobenes wie Teriyaki vom Thunfisch in Sesampanade mit glutenfreier Pasta (für 20,00 Euro) verspeisen? Ich hoffe, mit der Zeit werden noch publikumsfreudigere Anpassungen erfolgen.
Egal, mein Pott Kaffee für 3,50 Euro passt. Oder eben halt nicht so. Da ich bemerke, dass schon die Gäste vor mir einen Teil ihres Kaffees in den Ausguss schütten und auch ich meine Tasse vorschnell wegziehe, bitte ich eine vollkommen erstaunte Dame an der Kasse darum, noch mal die Füllhöhe am Kaffeeautomaten neu zu justieren. Offenbar hat noch keiner der Mitarbeiter im Vorfeld bemerkt, dass bei dieser Kaffeemenge keine Milch mehr in den Pott passt. Naja, ist nur eine unbedeutende Marginalie, aber vielleicht symptomatisch für die „Kinderkrankheiten“ dieses Unternehmens. Die Mitarbeiter erscheinen mir zumindest noch guten Willens zu sein, wenngleich nicht optimal gebrieft und auch noch etwas desorientiert.
Mit zwei Einschränkungen sollte man auch noch rechnen: die Toilettenanlagen befinden sich ausserhalb des Lokals in extra Containern. Dafür zeichnet vermutlich ein anderer Subunternehmer verantwortlich. Ein Teller mit Münzen weist darauf hin, dass man auch diese Bediensteten mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedenken sollte. Und: ich habe im Umfeld der Hafenlounge jegliche Mülleimer und Papierkörbe vermisst. Dafür gibt es einen Trinkwasserbrunnen. Immerhin eine nette Alternative zum loungigen Mineralwasserangebot von 2,90 Euro für 0,25 Liter. Wer hier an einem heissen Tag unterwegs ist und in der Hafenlounge einkehrt, kann sich arm trinken. Und da nicht alle Gäste artig ihr Tablett selbst abräumen, sondern einfach an einem x-beliebigen Tisch stehen lassen, kann es schnell mal unaufgeräumt aussehen. Aber, wie gesagt: mein Eindruck stammt vom Eröffnungswochenende und es kann, es wird sicherlich noch nachgebessert werden. Das hoffe ich zumindest. Auch wenn ich in Zukunft in der Hafenlounge bestimmt nicht mehr als ein Getränk konsumieren werde. Zum Essen werden sich stimmungsvollere Alternativen finden.