Besucht am 04.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Das positive Fazit schon vorneweg: das Parkrestaurant im Kurhaus Bad Herrenalb war tatsächlich die einzige gastronomische Location, die uns während unseres dreitägigen Aufenthalts sozusagen mit offenen Armen empfangen hat. Keine Diskussionen, kein Abwinken, keine Absagen, keine Furcht vorm Gast und der möglichen Arbeit, die er mit Bestellungen und Wünschen verursachen könnte. Und das in allerbester 1a-Lage: mitten im Kurpark, an der Promenade und dem ehemaligen Gartenschaugelände von 2017 gelegen, dazu mit herrlicher Südterrasse, bestem Speiseangebot, flinkem und freundlichem Service und angemessenen Preisen.
Während unseres Besuchs am ersten Septembersamstag erwischen wir noch die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne und einen der letzten Tische in Terrassenrandlage. Der emsige Kellner schafft schnell die Karte herbei und gleich danach die bestellten Getränke. Auch hier wurde das prickelnde und erfrischende Rieslingschorle (4,00 Euro) fast randvoll eingegossen, weit über ein Viertele hinaus. Da es kurz zu einem kleinen Missgeschick kommt, wird uns ohne Diskussion noch ein Mineralwasser aufs Haus spendiert. Feine Geste! Bei der Speisenauswahl lassen wir uns von den aktuellen Gelüsten leiten. Der unspektakuläre, relativ geschmacklose kleine Beilagensalat vorneweg (4,50 Euro) dürfte schon vor einer Weile angerichtet worden sein und dümpelte dann noch so lange vor sich hin, dass er leider bereits mit nassen Füssen serviert wird. Unterwegs haben sich zudem schon einige geraspelte Möhren gelöst. Nicht gerade ein fulminanter Auftakt. Dafür sind wir mit dem Hauptgang mehr als zufrieden. Der Surf & Turf Burger (15,90 Euro) ist mit 200 Gramm Rindfleisch und reichlich Shrimps als Basis, sowie Rucola, Cheddarkäse und einer Spezialsauce (in der man Guacamole erahnen kann) grosszügig ausgestattet. Süsskartoffelpommes sind nicht ganz mein Ding – vielleicht hätte ich es wie der Herr am Nachbartisch halten soll, der auf normale Fritten umgebucht hat. Das Fischgericht (18,90 Euro) entpuppt sich vor allem als optischer Augenschmaus, mundet aber auch hervorragend. Hier wurden Seezungenröllchen mit einer feinen Lachsmousse gefüllt und auf einem Bett von Zitronenreis (vermutlich mit Safran gefärbt) und nicht zu weich gekochtem Romanesco angerichtet. Die dazu gereichte, sämige Noilly-Prat-Sauce ist ein Gedicht. Eine leichte, gut verdauliche, aber dennoch sättigende Portion.
Als die Sonne schliesslich hinter den Bäumen des Kurparks verschwindet, nehmen die frösteligen Damen gerne das Angebot der ausliegenden Fleece-Decken an. Bei meinem Gang zu den Toiletten im Untergeschoss des Kurhauses kann ich einen Blick auf den herrlich dekorierten Festsaal erhaschen, der an diesem Tag von einer Hochzeitsgesellschaft belegt ist. Grosse Hochachtung vor Küche und Service des Hauses, die selbstverständlich auch diesen Bereich bespielen müssen und trotzdem noch freundlich und zugewandt bleiben! Die Toiletten im UG sind über eine Treppe oder einen Aufzug erreichbar und haben ihren Ursprung vermutlich in den 1970ern. Sie sind tipptopp gepflegt und blitzblank sauber; in einem Körbchen stehen kleine Helferlein parat: Einmalwaschlappen und Brillenputztücher, Kämme und Nagelfeilen, Deo, Haarspray und Blasenpflaster (für manchen müden Wanderer leider zu spät). Das wünscht man sich auch an anderen Orten! Übrigens befindet sich in einem ebenerdig gelegenen Nebenraum des Kurhauses an mehreren Tagen der Woche eine gut geführte, sehr angenehme Corona-Schnelltest-Station. Ein gerne angenommener Service für alle Gäste, die auf Nummer Sicher gehen wollen oder für ihre Aktivitäten noch ein negatives Testergebnis benötigen.
Meinem Wunsch nach der Rechnung kommt der aufgeweckte Kellner schnell und zuverlässig nach, selbstverständlich mit einem ausgedruckten Beleg (was sonst oft noch extra betont werden muss). Da wir glücklicherweise gleich über der Strasse logieren, gestaltet sich der Heimweg relativ unproblematisch. Für alle anderen Gäste stehen etliche (kostenpflichtige) Parkplätze entlang der Kurpromenade bereit; eine Bushaltestelle befindet sich ganz in der Nähe, der Bahnhof ist einige Hundert Meter entfernt.
Das positive Fazit schon vorneweg: das Parkrestaurant im Kurhaus Bad Herrenalb war tatsächlich die einzige gastronomische Location, die uns während unseres dreitägigen Aufenthalts sozusagen mit offenen Armen empfangen hat. Keine Diskussionen, kein Abwinken, keine Absagen, keine Furcht vorm Gast und der möglichen Arbeit, die er mit Bestellungen und Wünschen verursachen könnte. Und das in allerbester 1a-Lage: mitten im Kurpark, an der Promenade und dem ehemaligen Gartenschaugelände von 2017 gelegen, dazu mit herrlicher Südterrasse, bestem Speiseangebot, flinkem und freundlichem Service und... mehr lesen
Park Restaurant im Kurhaus
Park Restaurant im Kurhaus€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel070835277914Kurpromenade 8, 76332 Bad Herrenalb
4.0 stars -
"Verlässliche Location, angenehmer Service" MinitarDas positive Fazit schon vorneweg: das Parkrestaurant im Kurhaus Bad Herrenalb war tatsächlich die einzige gastronomische Location, die uns während unseres dreitägigen Aufenthalts sozusagen mit offenen Armen empfangen hat. Keine Diskussionen, kein Abwinken, keine Absagen, keine Furcht vorm Gast und der möglichen Arbeit, die er mit Bestellungen und Wünschen verursachen könnte. Und das in allerbester 1a-Lage: mitten im Kurpark, an der Promenade und dem ehemaligen Gartenschaugelände von 2017 gelegen, dazu mit herrlicher Südterrasse, bestem Speiseangebot, flinkem und freundlichem Service und
Besucht am 04.09.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 6 EUR
Wenn dieses Jahr der Sommer auf ein Wochenende fällt, vielleicht sogar noch in die letzte Woche der hiesigen Schulferien, ist mächtig was los im Schwarzwald. Obwohl wir explizit Bad Herrenalb als Destination gewählt und auf ein unaufgeregtes Setting gehofft haben (im Gegensatz zum oft etwas überkandidelten Baden-Baden oder dem so langsam überlaufenen Bad Wildbad oder etwas schnarchnasigen Bad Liebenzell), gestaltet es sich unerwartet schwierig, zu zweit einen bescheidenen Tisch fürs Abendessen zu ergattern. Telefonisch kommt man meist nicht durch, persönliche Vorsprache wird mancherorts als Störung angesehen und spontanes Dazwischengrätschen kann zu bösen Hahnenkämpfen führen.
An frühere Besuche in der Klosterscheuer erinnere ich mich gerne, also führt unser erster spätnachmittägliche Weg dorthin, um mit einem spritzigen Erfrischungsdrink den gemütlichen Teil der Reise einzuläuten. Das hübsch restaurierte Gebäude gehörte einst zum hiesigen Zisterzienserkloster und liegt ganz malerisch in diesem etwas ruhigeren Teil des Ortes. Der etwas dunkle, aber charmante Gastraum ist sehr stilvoll und mit Geschmack eingerichtet (alte Gemäuer, sprödes Holz, ein beeindruckender Mix aus alten und modernen Gemälden, helle Korbsessel) , aber an einem wohlig warmen Tag lockt natürlich der Biergarten. Hier kann man in bequemen Stühlen in Pseudo-Rattan-Optik die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Obwohl etliche Tische im grosszügigen Aussenbereich nicht besetzt sind, erfordert es erst einige Diskussionen, bis wir uns mit dem Servicepersonal einig werden. Tatsächlich ist die Zeit bis zur nächsten Reservierung so knapp, dass es selbst beim besten Willen für kein Essen reichen würde, so dass wir erst mal ein Weissweinschorle und ein alkfreies Krombacher Pils ordern. Die Getränke werden umgehend serviert, das Schorle vom Riesling (3,70 Euro) ist angenehm gekühlt und herrlich spritzig und wurde mehr als grosszügig in einem langstieligen Weinglas eingegossen. Während in Stuttgart die Viertelesgläser eher sparsam und zurückhaltend mit 0,2 Liter aufgefüllt werden, scheint man hier gerne aus dem Vollen zu schöpfen. An den Nebentischen schlürft man enthusiastisch ehemals trendige Mädchengetränke wie Hugo und Aperol Spritz – und lässt sich auch schon mal das eine oder andere Abendmahl servieren. Unser sehnsüchtiger Blick auf die Speisekarte bleibt an einigen attraktiven Angeboten hängen: mir stände durchaus der Sinn nach der geschmorten Lammhaxe mit breiten Bohnen samt Polentaschnitte (19,80 Euro) oder dem Wolfsbarschfilet mit Kräuterseitlingen und Rucola-Risotto (19,90 Euro).
Doch nach den Träumereien folgt der unangenehme Part. Das bislang gut gelaunte (und sichtlich eifrige) Servicepersonal zeigt sich eher verschlossen, wenn es um eine Tischreservierung geht. Mutig deklinieren wir verschiedene Tage, Uhrzeiten und Sitzbereiche durch, doch man gibt uns unmissverständlich zu verstehen, dass das Haus übers ganze Wochenende hinweg total ausgebucht ist. Alle Servicedamen und -herren sind sich darin einig. Ein junger osteuropäischer Kellner ist von unseren verzweifelten Versuchen dermassen erheitert, dass er lautstark in Gelächter ausbricht und sich kaum mehr einkriegt. Ein Servicemädel ist im Herzen ergriffen und zeigt Verständnis, kann uns aber auch nicht helfen. Immerhin reicht die verbliebene Zeit noch aus, um unsere Kontaktdaten zu registrieren. Denn darauf wird hier grossen Wert gelegt (zu Recht).
Wenn ich mich recht erinnere, ist das gesamte Lokal inklusive Toiletten und Aussenbereich barrierefrei zu nutzen, was auch gerne von Gästen mit Gehhilfe oder Rollstuhl in Anspruch genommen wird (die Patienten der örtlichen Kliniken besuchen wochenends auch freudig mal die hiesige Gastronomie). Während meiner kurzen Zeit in der Klosterscheuer wurde ich mindestens zweier kleiner Familienfeiern ansichtig. Für Gruppen werden schon mal schnell ein paar einzelne Tische zusammengestellt. Das Servicepersonal zeigt sich hier sehr freundlich und engagiert und überaus flexibel, trotz Stress und Dauerbelastung. Grosses Lob dafür!
Wenn dieses Jahr der Sommer auf ein Wochenende fällt, vielleicht sogar noch in die letzte Woche der hiesigen Schulferien, ist mächtig was los im Schwarzwald. Obwohl wir explizit Bad Herrenalb als Destination gewählt und auf ein unaufgeregtes Setting gehofft haben (im Gegensatz zum oft etwas überkandidelten Baden-Baden oder dem so langsam überlaufenen Bad Wildbad oder etwas schnarchnasigen Bad Liebenzell), gestaltet es sich unerwartet schwierig, zu zweit einen bescheidenen Tisch fürs Abendessen zu ergattern. Telefonisch kommt man meist nicht durch, persönliche... mehr lesen
Restaurant Klosterscheuer
Restaurant Klosterscheuer€-€€€Restaurant, Catering, Biergarten070834005Im Kloster 14, 76332 Bad Herrenalb
4.5 stars -
"Sehr beliebtes und stilvolles Restaurant" MinitarWenn dieses Jahr der Sommer auf ein Wochenende fällt, vielleicht sogar noch in die letzte Woche der hiesigen Schulferien, ist mächtig was los im Schwarzwald. Obwohl wir explizit Bad Herrenalb als Destination gewählt und auf ein unaufgeregtes Setting gehofft haben (im Gegensatz zum oft etwas überkandidelten Baden-Baden oder dem so langsam überlaufenen Bad Wildbad oder etwas schnarchnasigen Bad Liebenzell), gestaltet es sich unerwartet schwierig, zu zweit einen bescheidenen Tisch fürs Abendessen zu ergattern. Telefonisch kommt man meist nicht durch, persönliche
Besucht am 27.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Wenn schon kein Urlaub an den Gestaden des Mittelmeers möglich ist, sollte man zumindest den Gaumen verwöhnen. Beschliessen wir im Kollegenkreis an einem schnöden Freitagmittag Ende August. Und brechen auf zur Greek Kitchen Tavern in Sindelfingens nördlichem Viertel Rotbühl, das einer der Kollegen in sehr guter Erinnerung hat, nachdem er vor einiger Zeit einen Geburtstag im Familienkreis dort gefeiert hat und sich gerne an die opulenten Portionen erinnert. Das Wetter macht auch einigermassen mit, denn wir beschliessen, solidarisch zusammen draussen zu sitzen, da nicht alle mit 3Gs aufwarten können. Wer weiss, wann endgültig der Herbst hereinbricht – oder zumindest der nächste Regen.
Zugegeben: die Lage des Restaurants ist leider erst mal etwas abtörnend. Inmitten eines sehr in die Jahre gekommenen, schon ziemlich lädierten Wohnviertels, umgeben von etwas zweifelhaften Geschäften, teilweise mit Leerständen. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Der Aussenbereich ist eher schattig, aber das mag am durchwachsenen Wetter und den vielen Sonnenschirmen liegen. Dafür liegt die Bushaltestelle des 701er geradewegs vor der Haustüre und tagsüber fährt der Bus jede Viertelstunde. Parkplätze findet man auch jederzeit.
Wir nehmen an einem halbwegs sonnigen Tisch Platz und werden auch sofort von der Servicedame wahrgenommen. Gegen 12 Uhr sitzt nur ein weiterer Gast im Aussenbereich. Die umfangreiche, sehr beeindruckende Speisekarte weist tatsächlich fast 75 Speisen auf – dazu kommt eine Extrakarte für den Mittagstisch mit geschätzt 10 weiteren aktuellen Angeboten. Glückselig überfliegen wir das Angebot: die üblichen Vorspeisen wie Tsatsiki, Auberginensalat, Schafskäse, gefüllte Weinblätter / einige Suppen und Salate / jede Menge Fleischgerichte vom Grill wie Souvlaki, Gyros, Leber, Bifteki, diverse Lammgerichte in zig verschiedenen Variationen / eine tolle Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten / dazu etliches aus dem Backofen und für Vegetarier. Hmmhh! Um sich nicht heillos in der Vielfalt zu verlieren, einigen wir uns pragmatisch auf drei der aktuellen Mittagsangebote. Und das hat sich wahrlich gelohnt.
Nach gefühlt 20 Minuten werden die frisch zubereiteten Speisen aufgetragen. Die üppige Zeusplatte (9,50 Euro) vereint Gyros, einen gut gewürzten Hähnchenspiess und 1x lecker Bifekti mit selbst zubereiteten, grob gestiftelten Fritten, leider etwas laschem Tsatsiki und einem farbenfrohen Salatarrangement aus Gurke, Tomate, Zwiebeln, Paprika, Peperoni. Bei der ähnlich gestalteten Gyrosplatte (9,50 Euro) kommen griechische Bratkartoffeln zum Zug, dazu obendrauf noch ein Streifen Schafskäse. Etwas mehr Öl am Salat wäre nicht schlecht gewesen, statt Salz- und Pfeffermühle gibt es leider (coronabedingt?) nur abgepackte Portiönchen. Trotzdem alles superlecker und wirklich reichlich. Der Schafskäse (8,50 Euro) wurde in einer leichten Teighülle ausgebacken und mit gebratenen Kartoffelscheiben, sowie geschmortem Gemüse (Zucchini und Paprika) gereicht. Optisch und geschmacklich sehr fein. Der Makedonikos Rotwein (3,90 Euro für das Viertele) ist vermutlich ein Cuvee, fruchtig, halbtrocken, nicht zu schwer – und wird in einer Karaffe serviert. Herrlich schmeckt der griechische Mokka (2,20 Euro) zum Abschluss und erinnert wirklich an einen lang zurückliegenden Griechenlandurlaub. Perfekt auch die Größe: wie ein doppelter Espresso. Ach, und nicht zu vergessen: natürlich gibt es am Anfang einen Ouzu aufs Haus, so, wie es sich gehört und zu erwarten ist.
Die Bedienung agiert zuverlässig und versiert. Eine anfängliche Falschlieferung bei den Getränken wird ohne Diskussionen sofort zurückgenommen und korrigiert. Wartezeiten gibt es quasi keine. Später gesellt sich noch ein Paar zu uns auf die Terrasse. Dazu wechselnde Gäste, die allerdings das Take-away-Angebot nutzen und auch sehr rasch bedient werden. Auf dem Weg zur Toilette (im Untergeschoss) nehme ich den überraschend hellen, grosszügig und einladend eingerichteten Innenbereich wahr. Hier kann man sicherlich sehr gemütlich sitzen.
Fazit: üppige Portionen, beeindruckende Auswahl, authentisches Griechenland-Feeling, günstige Preise, zuverlässiger Service, aber leider eine wenig attraktive Lage. Ich würde sehr gerne noch einmal wiederkommen. Vielleicht am Abend? Die Bushaltestelle vor der Haustüre würde auch das Antesten des weiteren alkoholischen Angebots durchaus ermöglichen.
Wenn schon kein Urlaub an den Gestaden des Mittelmeers möglich ist, sollte man zumindest den Gaumen verwöhnen. Beschliessen wir im Kollegenkreis an einem schnöden Freitagmittag Ende August. Und brechen auf zur Greek Kitchen Tavern in Sindelfingens nördlichem Viertel Rotbühl, das einer der Kollegen in sehr guter Erinnerung hat, nachdem er vor einiger Zeit einen Geburtstag im Familienkreis dort gefeiert hat und sich gerne an die opulenten Portionen erinnert. Das Wetter macht auch einigermassen mit, denn wir beschliessen, solidarisch zusammen draussen... mehr lesen
Greek Kitchen Tavern
Greek Kitchen Tavern€-€€€Restaurant, Take Away+49 7031 4666617Rotbühlstr. 1, 71063 Sindelfingen
4.0 stars -
"Zum Zeus!!" MinitarWenn schon kein Urlaub an den Gestaden des Mittelmeers möglich ist, sollte man zumindest den Gaumen verwöhnen. Beschliessen wir im Kollegenkreis an einem schnöden Freitagmittag Ende August. Und brechen auf zur Greek Kitchen Tavern in Sindelfingens nördlichem Viertel Rotbühl, das einer der Kollegen in sehr guter Erinnerung hat, nachdem er vor einiger Zeit einen Geburtstag im Familienkreis dort gefeiert hat und sich gerne an die opulenten Portionen erinnert. Das Wetter macht auch einigermassen mit, denn wir beschliessen, solidarisch zusammen draussen
Besucht am 07.08.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 8 EUR
„Schuld war nur der Bossa Nova“ sang eine gewisse Manuela in den frühen 60ern des letzten Jahrhunderts. Der Song dürfte allerdings den meisten Gästen der „Bossa Nova“- Bar in Ulm weitgehend unbekannt sein. Dem Betreiber vermutlich auch. Macht nix. Ausschlaggebend ist bei dieser Location die wunderbare Lage, mitten in Ulm, direkt am Judenhof. Um einen rechteckigen, mit Lindenbäumen bestandenen Platz herum gruppieren sich mehrere Lokale mit reizvoller Aussengastronomie. Am frühen Abend ist dies ein beliebter Treffpunkt. Unentschlossene können sich hier auch noch spontan entscheiden. Falls ein Lokal voll sein sollte, gibt es noch genügend Alternativen.
Den Judenhof entdecken wir eher zufällig nach einem Museumsbesuch. Das Wetter zeigt sich noch unentschieden, so dass wir hoffnungsfroh im Aussenbereich des „Bossa Nova“ Platz nehmen. Das Lokal befindet sich im Erdgeschoss eines hübsch hergerichteten und vorzeigbar sanierten Fachwerkgebäudes. Grosszügige Fensterfronten mit rustikalen Holzläden. Vor der Türe eine ganze Reihe kleiner Tischchen mit weissen Plastiksesseln. Vor Sonne und Regen schützen genügend Schirme, die wir auch brauchen, als bald darauf die ersten Schauer niedergehen. Nach einer halben Stunde wird es so fröstelig, dass wir dann doch nach drinnen umziehen müssen.
Das Interieur ist für meinen Geschmack etwas zu glitterig und goldglänzend, der Genremix mit einem alten Perserteppich und moderner Kunst gefällt mir aber ganz gut. Eine gedruckte Getränkekarte kann ich nirgendwo entdecken, lediglich einen QR-Code, der zu einer digitalen Karte führt. Neue Sitten in Coronazeiten oder ein allgemeiner Trend, den ich verschlafen habe? Oder will man sich die Druck- und Herstellungskosten sparen? Wir bestellen blind mal wieder 2x Weissweinschorle (a 4,30 Euro). Das wird hier sehr formvollendet in schlanken, langstieligen Weissweingläsern serviert, gut gekühlt. Offenbar benutzt man Grünen Veltliner, den ich allerdings nicht für eine bekannte südamerikanische Rebsorte halte. Egal. Hier ist man eh sehr multikulti. Auch im Service. So ist mir nicht immer ganz klar, ob ich verbal überhaupt verstanden werde. Vielleicht reihen sich auch nur mehrere Missverständnisse aneinander. Auf jeden Fall versucht man, am Ende die Getränke zwei Mal abzukassieren. Ein Glück, dass ich beim ersten Mal einen Kassenbeleg erhalten habe (auch nicht unbedingt üblich in einer Bar).
Alles in allem eine interessante Location mit hippem, jugendlichem Publikum und sehr grosszügigen Öffnungszeiten (wochentags ab 8:30 Uhr!) und ohne einen einzigen Ruhetag. Rund herum gibt es kleine Lädchen, die Strassenbahn-Haltestelle „Rathaus“ liegt nur wenige Schritte entfernt, das Münster ebenfalls. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Gäste nach einer Shopping-Tour hier für ein Getränk einkehren.
„Schuld war nur der Bossa Nova“ sang eine gewisse Manuela in den frühen 60ern des letzten Jahrhunderts. Der Song dürfte allerdings den meisten Gästen der „Bossa Nova“- Bar in Ulm weitgehend unbekannt sein. Dem Betreiber vermutlich auch. Macht nix. Ausschlaggebend ist bei dieser Location die wunderbare Lage, mitten in Ulm, direkt am Judenhof. Um einen rechteckigen, mit Lindenbäumen bestandenen Platz herum gruppieren sich mehrere Lokale mit reizvoller Aussengastronomie. Am frühen Abend ist dies ein beliebter Treffpunkt. Unentschlossene können sich hier... mehr lesen
4.0 stars -
"Schicke Bar am Judenhof" Minitar„Schuld war nur der Bossa Nova“ sang eine gewisse Manuela in den frühen 60ern des letzten Jahrhunderts. Der Song dürfte allerdings den meisten Gästen der „Bossa Nova“- Bar in Ulm weitgehend unbekannt sein. Dem Betreiber vermutlich auch. Macht nix. Ausschlaggebend ist bei dieser Location die wunderbare Lage, mitten in Ulm, direkt am Judenhof. Um einen rechteckigen, mit Lindenbäumen bestandenen Platz herum gruppieren sich mehrere Lokale mit reizvoller Aussengastronomie. Am frühen Abend ist dies ein beliebter Treffpunkt. Unentschlossene können sich hier
Besucht am 08.08.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Die Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren an der Decke und einfachstem Wirtshausmobiliar. Im Regal überm Tresen sind ein paar Spirituosenflaschen und Pokale ausgestellt. Die Toiletten sind mehr als schlicht, mit einem gemeinsamen Waschbecken im Durchgangsflur.
Dafür kann man sich vom vielfältigen Speisenangebot und vom überaus charmanten Service begeistern lassen. Denn die Casa de Espana ist eine veritable Tapasbar mit überaus günstigen Preisen und einem attraktiven Speisenangebot: Oliven, geröstete Mandeln, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch in allen Variationen, Salate in unterschiedlichen Zusammenstellungen, Kroketten und Fritten, diverse Süsspeisen, Paella und gemischte Platten. Bei den Preisen muss man sich schon mal verwundert die Augen reiben. Eine Schüssel gemischter Salat mit Thunfisch kostet 3,50 Euro, eine Portion wilde Kartoffeln mit Salsa Brava 3,00 Euro, ein Kartoffelomelett 2,50 Euro, eine klassische Paella mit Huhn und Meeresfrüchten ganze 8,00 Euro, marinierte Schweinelende mit Fritten 7,00 Euro. Ein Jammer, dass die Casa nur freitags, samstags und sonntags geöffnet hat.
Wir stranden hier auch eher zufällig an einem lauen Sonntagabend auf dem Nachhauseweg zu unserer Unterkunft. An den einfachen Biertischen ist noch genügend Platz (das ändert sich allerdings im Laufe des Abends). Das gut gelaunte, schwungvolle Servicemädel bringt rasch die Karte und ebenso rasch die bestellten Speisen und Getränke. Wir sind begeistert! Die Weinschorlen werden in schlichten Limonadegläsern gereicht, dafür gut gekühlt und leider mit Eiswürfel versetzt (in meinen Augen ein absolutes No-Go, in Spanien allerdings offenbar so üblich, wie man mir erklärt). Die verwendeten Weinsorten habe ich noch nie gehört, aber wen wundert´s? 2,80 Euro für 0,3 Liter sind mehr als günstig. Dann kommen in schneller Abfolge: ein optisch unspektakulärer, aber aromatischer Tomatensalat (2,90 Euro), ein farbenfroher gemischter Salat mit Thunfisch (3,50 Euro), zehn lecker gegrillte Gambas vom Grill (8,50 Euro), ein Teller mit würzigem Manchego-Käse (7,90 Euro), zwei maurische Spiesse vom Schwein a 2,90 Euro. Mehr ist mengenmässig leider nicht drin. Aber ich frage mich schon, was sich wohl hinter dem Ei auf Flamenco-Art verbergen mag? Und was sind Pepitas oder Musitos?
Manches lässt sich an den Nebentischen bewundern. Hier scheint jeder Gast glücklich zu werden – ob es nun eine laute, spanische Clique ist, eine deutsche Touristenfamilie mit Teenie-Tochter oder ein sparsames Paar, das sich verliebt einen kleinen Salat teilt. Geschirr, Gläser und Besteck sind absolut schlicht und nicht immer harmonierend, die Qualität der Speisen und die beeindruckenden Portionsgrößen jedoch überzeugend. Das Servicemädel parliert gekonnt zweisprachig und agiert mit grossem Charme und Liebreiz. Etwas später, als es immer voller wird, bekommt sie noch männliche Unterstützung.
Wir wären am liebsten jeden Abend hier gesessen, müssen jedoch am Montag schweren Herzens die eingeschränkten Öffnungszeiten verinnerlichen. Schade! Wer wie wir zu Fuss unterwegs ist, kann problemlos das wundervolle Angebot an Weinen und Spirituosen durchprobieren. Autofahrer finden direkt an der Strasse zahlreiche Parkplätze, die allerdings immer rasch belegt sind. Der Bahnhof ist nur wenige Schritte entfernt, der Strassenbahnknoten Ehinger Tor ebenso. Da könnte man glatt zum Schluss kommen: alle (kulinarischen) Wege führen nach Spanien! Möglicherweise auf dem Umweg über Ulm.
Die Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren... mehr lesen
Casa de Espana
Casa de Espana€-€€€Restaurant0731/601222Hauffstr. 1, 89077 Ulm
4.5 stars -
"Tapas y mas" MinitarDie Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren
Besucht am 08.08.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Nach einer etwas missglückten Mittagseinkehr am Marktplatz von Blaubeuren schlendern wir noch etwas durch das Städtchen und sind mit jedem Schritt versöhnlicher gestimmt. Schon bald entdecken wir das Il Gusto, eine wundervolle Mischung von Eiscafé, Bar, Weinhandlung und italienischem Tante-Emma-Laden, wie ich ihn zuletzt in Sizilien (vielleicht wars auch Neapel) gesehen habe. Das alles sehr malerisch im Erdgeschoss eines windschiefen, jedoch frisch und adrett renovierten Fachwerkhäuschens in der Altstadt. Am Gebälk der ersten Etage hat man kurzerhand eine selbst gebastelte Markise festgezurrt, die den zwei Tischchen mit Stühlen vorm Café etwas Schatten spendet. Auf der gegenüber liegenden Strassenseite findet man allerdings noch reichlich Sitzmöglichkeiten. Und auch dort wird bedient.
Welch legendären Status die Eisdiele offenbar hat, kann man den entzückten Ausrufen der Passanten und Gäste entnehmen. Meine Begleitung testet jeweils eine Kugel Heidelbeer und Zimt (da Nuss leider gerade ausgegangen ist) und berichtet beglückt von sahniger Cremigkeit und überzeugendem Geschmack. Obwohl ich selbst nicht auf Süssigkeiten stehe, begutachte ich staunend die Auswahl an liebevoll gestalteten Törtchen und Gebäck. Eine nie zuvor gesehene fluffige, reich verzierte Waffel wird auch zum Cappuccino gereicht. Die Kaffeespezialitäten gibt’s übrigens in drei Größen: 0,2 / 0,3 / 0,4 Liter. Sehr sympathisch, zumal ich mich oft andernorts über zu kleine Portionen aufrege. Und der Cappuccino in mittlerer Größe (4,40 Euro) ist schlicht der Hammer. Mit einem derart cremigen, dichten Milchschaum, dass der Löffel drin stecken bleibt. Darunter pures, volles Aroma. Dafür könnte man glatt eine Mahlzeit sausen lassen und sich flüssig ernähren. Auf einer Schiefertafel ist das aktuelle Kuchenangebot aufgelistet. Wenn ich anders drauf wäre, stände mir der Sinn sicherlich nach einem Birnen-Ricotta-Kuchen.
Während drin im Lädchen – wo es unter anderem auch Pasta, Gürkchen im Glas und Hirschsalami zu kaufen gibt - zwei junge Mädels stehen, bedient im Aussenbereich eine flinke, gut organisierte Asiatin. Etliche Gäste scheinen zur Stammkundschaft oder zur Familie zu gehören. Mutig frage ich auch im Il Gusto nach der Toilette. Der Weg dorthin ist auch hier recht abenteuerlich und führt zwei Mal links um das Haus herum. Markierungen am Boden weisen den Weg. So lernt man auch mal Blaubeuren von hinten kennen. Die Gusto-Toilette scheint gerade neu renoviert zu sein, erstrahlt in frischem Glanz und ist hübsch gefliest. Auf jeden Fall ein Erlebnis für sich. Zwischen Feinkostladen und Eiscafé befindet sich übrigens noch ein kleiner Raum mit einem attraktiven Weinangebot. Hier wird wirklich jeder Quadratmeter ausgenutzt.
Wir sind so angetan, dass wir glatt zwei Tage später wiederkommen. Blaubeuren ist immer noch überfüllt mit Touristen. Zahlreiche Gusto-Fans lagern mit ihrem Eis auf den Bänken des Ortes herum, viele direkt vor der nahen Stadtkirche. Am einfachsten erreicht man die italienische Idylle übrigens zu Fuss oder per Fahrrad. Autofahrer finden zwar ein beachtliches Parkplatzangebot, sollten jedoch die zeitliche Begrenzung beachten. Unser Tipp: die Parkplätze am Hallenbad sind kostenlos.
Nach einer etwas missglückten Mittagseinkehr am Marktplatz von Blaubeuren schlendern wir noch etwas durch das Städtchen und sind mit jedem Schritt versöhnlicher gestimmt. Schon bald entdecken wir das Il Gusto, eine wundervolle Mischung von Eiscafé, Bar, Weinhandlung und italienischem Tante-Emma-Laden, wie ich ihn zuletzt in Sizilien (vielleicht wars auch Neapel) gesehen habe. Das alles sehr malerisch im Erdgeschoss eines windschiefen, jedoch frisch und adrett renovierten Fachwerkhäuschens in der Altstadt. Am Gebälk der ersten Etage hat man kurzerhand eine selbst gebastelte... mehr lesen
Café IL Gusto
Café IL Gusto€-€€€Bistro, Cafebar01578 3930590Karlstraße 5, 89143 Blaubeuren
5.0 stars -
"Ganz nach meinem Gusto" MinitarNach einer etwas missglückten Mittagseinkehr am Marktplatz von Blaubeuren schlendern wir noch etwas durch das Städtchen und sind mit jedem Schritt versöhnlicher gestimmt. Schon bald entdecken wir das Il Gusto, eine wundervolle Mischung von Eiscafé, Bar, Weinhandlung und italienischem Tante-Emma-Laden, wie ich ihn zuletzt in Sizilien (vielleicht wars auch Neapel) gesehen habe. Das alles sehr malerisch im Erdgeschoss eines windschiefen, jedoch frisch und adrett renovierten Fachwerkhäuschens in der Altstadt. Am Gebälk der ersten Etage hat man kurzerhand eine selbst gebastelte
Besucht am 08.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Wer den Blautopf in Blaubeuren nahe Ulm zum Ausflugsziel auserkoren hat, sollte früh aufstehen. Der Andrang ist immens, auch in den gastronomischen Betrieben – und das nicht nur am Wochenende und nicht nur zur Ferienzeit. Man tut gut daran, nach Umrundung der überschaubaren, aber sensationell türkisblauen Karstquelle zügig ein Lokal aufzusuchen. Tatsächlich gelingt es uns, an einem Sonntagvormittag Anfang August gegen 11 Uhr 45 einen der letzten freien Tische im Aussenbereich des Hotel Restaurants Löwen am Marktplatz zu ergattern. Relativ nah zum Blautopf gelegen, stranden hier vermutlich alle Fußlahmen und weniger Ambitionierten. Wer etwas sportiver gesinnt ist, findet weiter drin im Ort noch genügend Alternativen.
Der Löwen führt auf seiner gut bestückten Speisekarte alles, was sich ein Tourist unter schwäbischer Küche vorstellen mag: Maultaschen und Spätzle, Rostbraten und Schwartenmagen. Dass sich das Seniorenangebot „Blautopf-Teller“ nennt und man Rum(p)steak ohne p schreibt, sollte einen schon mal hellhörig machen. Ebenso die Tatsache, dass sich auf der Homepage des Lokals eine „Buskarte“ findet. Egal. Wir sitzen an der frischen Luft, direkt neben dem plätschernden Marktbrunnen mit Löwenskulptur, und freuen uns über den flinken Service, der bereits im Laufschritt herbeieilt. Es wird auch rasch serviert. Die Flädlesuppe (3,70 Euro) als Vorspeise ist eine gute Wahl: in einer sehr würzigen Kraftbrühe schwimmen fein geschnittene Pfannkuchenstreifen und Frühlingszwiebelringe. Doch während wir noch genussvoll löffeln, wird bereits der Hauptgang serviert. Unsere Proteste werden nur bedingt erhört. Zwar werden die Maultaschen (12,80 Euro) noch mal zurückgenommen, jedoch die Kässpätzle (11,80 Euro) gnadenlos serviert. Zu beiden Gerichten darf man sich einen Beilagensalat am Büffet holen. Das heisst: einmal quer über die Terrasse rennen, mehrere Stufen bis zum Lokal erklimmen, sich durch den proppevollen Gastraum kämpfen und am Büffet entweder höflich anstehen oder die noch Unentschlossenen mit Ellenbogengewalt beiseitedrängen. Während das Essen auf der Terrasse langsam erkaltet. Immerhin versöhnt das Salatbüffet mit enormer Vielfalt: Kartoffelsalat, Blattsalate, Tomatenviertel mit viel Zwiebeln, grüne Bohnen, zweierlei Rettich (gestiftelt), geraspelte Möhre (mit Ananas verfeinert) etc. pp. Alles frisch und knackig, lediglich der Möhrensalat schmeckt, als ob er kurz vorm Kippen wär. Kann aber auch an der Dosenananas liegen.
Die Maultaschen sind ein Gedicht: unter dünner Nudelhülle steckt eine Mischung aus rezentem Brät (da schmeckt irgendwie Leber durch), sehr viel Grünzeug und Petersilie. Die üppige Portion lässt nicht zu wünschen übrig. Die inzwischen kalten Kässpätzle haben allerdings eine zähe Konsistenz erlangt. Darüber tröstet auch die Dekoration mit einigen Balsamico-Spritzern und zwei Cocktailtomatenhälften nicht hinweg. Eine erneut vorgetragene Beschwerde wird verbal vom Tisch gefegt. Unser verfrüht aufgetragener Hauptgang entpuppt sich auch bald schon als Luxusproblem. Denn zur besten Primetime kommt die Küche nicht mehr hinterher und an den Nachbartischen ärgert man sich bereits über lange Wartezeiten.
Nach dem Genuss einer grossen Cola (0,4 Liter für 3,70 Euro) und eines alkoholfreien Bitburgers (3,20 Euro) ist ein Toilettengang unabwendbar. Der Weg dorthin erweist sich allerdings als wahrer Hindernislauf über mehrere Seitenflügel des Hotels und durch verschlungene Flure, die auch als Abstellraum herhalten müssen. Die Toiletten selbst versprühen noch den Charme der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Nach einem kaum einstündigen Besuch dauert das Warten auf die Rechnung bedeutend länger als die Vorfreude auf die bestellten Speisen. Inzwischen steppt der Bär. So beschliessen wir, den dringend zur Verdauung notwendigen Kaffee auch andernorts einzunehmen. Eine sehr gute Idee, wie sich noch zeigen wird. Falls wir in diesem Leben noch mal den Blautopf besuchen, werden wir sicherlich nicht mehr im Löwen einkehren.
PS. Erst im nachhinein, als wir zufällig an einer Corona-Teststation vorbeikommen, bemerken wir, dass im Löwen unsere Kontaktdaten gar nicht erfragt wurden.
Wer den Blautopf in Blaubeuren nahe Ulm zum Ausflugsziel auserkoren hat, sollte früh aufstehen. Der Andrang ist immens, auch in den gastronomischen Betrieben – und das nicht nur am Wochenende und nicht nur zur Ferienzeit. Man tut gut daran, nach Umrundung der überschaubaren, aber sensationell türkisblauen Karstquelle zügig ein Lokal aufzusuchen. Tatsächlich gelingt es uns, an einem Sonntagvormittag Anfang August gegen 11 Uhr 45 einen der letzten freien Tische im Aussenbereich des Hotel Restaurants Löwen am Marktplatz zu ergattern. Relativ... mehr lesen
Zum Löwen
Zum Löwen€-€€€Restaurant, Cafe, Biergarten, Gästezimmer, Gasthof07344928050Marktstr. 1, 89143 Blaubeuren
3.0 stars -
"Im Löwen steppt der Bär" MinitarWer den Blautopf in Blaubeuren nahe Ulm zum Ausflugsziel auserkoren hat, sollte früh aufstehen. Der Andrang ist immens, auch in den gastronomischen Betrieben – und das nicht nur am Wochenende und nicht nur zur Ferienzeit. Man tut gut daran, nach Umrundung der überschaubaren, aber sensationell türkisblauen Karstquelle zügig ein Lokal aufzusuchen. Tatsächlich gelingt es uns, an einem Sonntagvormittag Anfang August gegen 11 Uhr 45 einen der letzten freien Tische im Aussenbereich des Hotel Restaurants Löwen am Marktplatz zu ergattern. Relativ
An einem verregneten Augustsonntag lässt es sich gerne an einen etwas lieblicheren Tag auf der Insel Reichenau zurückerinnern. An einem Donnerstag Mitte Juli liegen die Sommerferien in diesem Bundesland noch in weiter Ferne. Manche gastronomischen Betriebe nehmen erst so langsam wieder ihren Betrieb auf. Und nach dem fast reisefreien Jahr 2020 ist auch mir einiges auf der Insel neu.
Das Café am Kloster liegt inmitten eines verwunschenen Gartens gerade vis a vis des Münsters St. Maria und Markus. Das Gebäude in der Burgstrasse 3 dürfte auch früheren Reichenau-Besuchern bekannt sein. Auf der Homepage des Cafés lässt sich nachlesen: „Die Familie Keller hatte in diesem schönen Gebäude in den letzten 125 Jahren einen Drogeriehandel, einen Geschenkartikelladen, ein Fotogeschäft und ab und zu sonntags ein Gartencafé betrieben.“ An manches davon erinnere ich mich selbst noch. Dass nun an dieser prominenten Stelle ein sehr ambitioniert betriebenes, absolut vorzeigbares und ungemein gemütliches Café entstanden ist, verleitet mich zu der dringenden Empfehlung, bei jedem Reichenau-Besuch hier einmal einzukehren. Vor allem im von Pflanzen überquellenden Obst- und Kräutergarten wähnt man sich wie auf Sommerfrische in einer längst vergangenen Zeit. Etliche grün lackierte (und etwas klapprige) Tische und Stühle sind lose über den Rasen verteilt. Hier sitzt man malerisch unter Zwetschgen-, Kirschen- und Walnussbäumen, zwischen Johannisbeersträuchern und blühenden Stauden. Den Garten betritt man sehr märchenhaft durch ein Rosenspalier.
Das Café im Kloster hat sich auf die Fahnen geschrieben: „Wir kochen und backen täglich frisch.“ Den Betreibern ist es auch wichtig, die Herkunft ihrer Zutaten offenzulegen. Die Kuchen werden nach Hildegard von Bingen mit Dinkelmehl hergestellt, das aus der Stadtmühle Geisingen stammt. Die Kaffeebohnen kommen aus einem kontrollierten und fairen Anbau. Der Fisch unter anderem vom Riebel (Reichenau), die Eier aus Tengen, Obst und Gemüse sowieso von der Insel. Hier fühlt man sich eh wie im Paradies.
Essen und Trinken ist im Café am Kloster täglich (ausser montags) von 10 bis 17 Uhr möglich. Im Angebot sind diverse Frühstücksvariationen (Müsli, Omelette in verschiedenen Ausprägungen, Pancakes, selbstgemachte Aufstriche), abwechslungsreiche Vesperbrote und selbstgemachte Quiches, wechselnde Suppen und Salate. An der Theke kann man in einer Vitrine eine kleine Auswahl bestaunen. Toll auch die überbackenen Bauernbrote – am Nebentisch kann ich die farbenfrohe Variante „Rote Bete mit Fetakäse, Kräuterpesto, Rucola“ bewundern. Ausserdem sind diverse Nudelgerichte und Maultaschen auf der Karte zu finden. Bei meinem nächsten Besuch möchte ich unbedingt die Fischmaultaschen mit Salbeischmelze (12,90 Euro) probieren. Der täglich frisch gebackene Kuchen variiert nach Saison und Angebot. Die Kaffeevariationen kommen aus der Siebträgermaschine oder auf Wunsch aus der Pressstempelkanne. Neben Tee und Erfrischungsgetränken sind selbstverständlich auch die Weine der Insel im Angebot, befindet sich doch schräg gegenüber die Winzergenossenschaft Reichenau.
Es herrscht Selbstbedienung, was zuweilen längeres Anstehen und – noch bedauerlicher – ein wackliges, mühsames Transportieren zum Gartentisch bedeutet. Am Tag meines Besuches steht hinter der Theke ein junges Mädel, das sehr geduldig Unentschlossene berät und ausdauernd Auskunft gibt, aber angesichts des mittäglichen Ansturms auch etwas überfordert wirkt. Da ich ausgiebig in meiner Unterkunft gefrühstückt habe, reicht mir gottseidank ein schlichter Café Creme (3,20 Euro). Als ich eine halbe Stunde später etwas desorientiert in dem (übrigens wunderschön dekorierten und ausstaffierten) Innenraum nach der Toilette suche, deutet man mir über die Strasse. Dort befindet sich eine öffentliche Toilettenanlage. Etwas ernüchternd, aber wahrscheinlich die praktischste Lösung für die Cafébetreiber.
An einem verregneten Augustsonntag lässt es sich gerne an einen etwas lieblicheren Tag auf der Insel Reichenau zurückerinnern. An einem Donnerstag Mitte Juli liegen die Sommerferien in diesem Bundesland noch in weiter Ferne. Manche gastronomischen Betriebe nehmen erst so langsam wieder ihren Betrieb auf. Und nach dem fast reisefreien Jahr 2020 ist auch mir einiges auf der Insel neu.
Das Café am Kloster liegt inmitten eines verwunschenen Gartens gerade vis a vis des Münsters St. Maria und Markus. Das Gebäude... mehr lesen
Café am Kloster
Café am Kloster€-€€€Cafe, Biergarten, Ausflugsziel075349959999Burgstraße 3, 78479 Reichenau
4.5 stars -
"Wie im Paradies" MinitarAn einem verregneten Augustsonntag lässt es sich gerne an einen etwas lieblicheren Tag auf der Insel Reichenau zurückerinnern. An einem Donnerstag Mitte Juli liegen die Sommerferien in diesem Bundesland noch in weiter Ferne. Manche gastronomischen Betriebe nehmen erst so langsam wieder ihren Betrieb auf. Und nach dem fast reisefreien Jahr 2020 ist auch mir einiges auf der Insel neu.
Das Café am Kloster liegt inmitten eines verwunschenen Gartens gerade vis a vis des Münsters St. Maria und Markus. Das Gebäude
Besucht am 12.07.20211 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Nicht nur in meiner Heimatstadt gilt es, gastronomische Neuerungen zu entdecken. Eine Kurzreise an den Bodensee hat doch einige neue Ein- und Ausblicke eröffnet. Von jeher pilgern wir bei jedem unserer jährlich wiederkehrenden Aufenthalte im Hotel St. Elisabeth in Allensbach zum Campingplatz Hegne, um dort zumindest einen Kaffee zu trinken und den Ausblick auf die Klosterinsel Reichenau zu genießen.
Wann genau das proppere, niegelnagelneu wirkende Gebäude mit Restaurant, Toiletten und Waschräumen eröffnet wurde, kann ich nicht mehr eruieren. Nach langer „Durststrecke“ und nach den anhaltenden Regengüssen der letzten Tage wirkt das ganze Areal wie aus dem Ei gepellt. Lichtdurchflutete Räume, eine großzügige Seeterrasse und eine frisch gemähte Wiese mit zahlreichen Tischen und Sitzmöglichkeiten laden zum Besuch ein. Die ausladenden Dimensionen lassen erahnen, welch Publikumsandrang wohl an anderen Tagen erwartet wird. Doch bei unserem Besuch – an einem schnöden Montag um die Mittagszeit herum – scheint alle Welt mit Zeltaufbau, Schwimmen und Sonnenbaden beschäftigt zu sein.
Im Restaurant herrscht Selbstbedienung. Die Speisekarte weist die üblichen, gern gegessenen Klassiker auf: Currywurst, Linsen mit Spätzle, Schnitzel und Maultaschen in verschiedenen Variationen, Hähnchen und Wurst vom Grill, Kässpätzle und Pfannkuchen. Natürlich auch Fisch, wie man es hier zu erwarten hat. Dazu ein paar Kinder- und Frühstücksangebote. Ein wechselnder, offenbar gut frequentierter Mittagstisch bietet Lieblingsessen zum moderaten Preis von 8,50 Euro: Grillplatte, Spaghetti, Schweinegeschnetzeltes.
Da wir in unserem Hotel schon vorzüglich speisen, nehmen wir hier nur einen Kaffee ein (2,60 Euro). Sowohl die Räumlichkeiten als auch das Mobiliar und das Gedeck vermitteln eine Aura von großer Sauberkeit und Aufgeräumtheit. Die agile Servicedame hinterm Tresen ist gut gelaunt und freundlich. Bei den Sitzplätzen haben wir mehr als große Auswahl und nehmen einen Platz am Rande der Wiese, unter Bäumen, doch mit gutem Blick auf den Gnadensee, die Insel Reichenau und das Alpenpanorama. Ein Genuss und Urlaubsfeeling pur!
Einziger Wermutstropfen: die absolut abtörnenden Straßenbauarbeiten in der Nähe. Dass hier ein Naturschutzgebiet mit einer Autobahntrasse zerstört wird, schreit zum Himmel. Dabei liegt die Haltestelle des Regionalzugs mit dem hübschen Namen „Seehas“ quasi vor der Haustüre. Wer trotzdem mit dem Auto anreist, muss 1 Euro Parkgebühr pro Stunde berappen. Für Campingplatznutzer gelten Sonderkonditionen. Mit dem Fahrrad erreicht man diesen Ort sowieso supergut, da der Bodenseeradweg hier vorbeiführt. Als Wanderer und Fußgänger gleicht die Route momentan allerdings eher einem anstrengenden und staubigen Hindernislauf. Bis Frühjahr 2022 soll das wohl noch so gehen.
Wann immer ich dem nahen Hotel St. Elisabeth abtrünnig würde und im Campingplatz einchecken würde (vorzugsweise in einem der Schlaffässer mit exklusivem und direktem Seeblick!), würde ich eine Einkehr im hiesigen Restaurant ganz klar dem Anwerfen des eigenen Campingkochers vorziehen. Die Speisen gibt es auch zum Mitnehmen, doch ein Platz auf der Seeterrasse ist unschlagbar.
Nicht nur in meiner Heimatstadt gilt es, gastronomische Neuerungen zu entdecken. Eine Kurzreise an den Bodensee hat doch einige neue Ein- und Ausblicke eröffnet. Von jeher pilgern wir bei jedem unserer jährlich wiederkehrenden Aufenthalte im Hotel St. Elisabeth in Allensbach zum Campingplatz Hegne, um dort zumindest einen Kaffee zu trinken und den Ausblick auf die Klosterinsel Reichenau zu genießen.
Wann genau das proppere, niegelnagelneu wirkende Gebäude mit Restaurant, Toiletten und Waschräumen eröffnet wurde, kann ich nicht mehr eruieren. Nach... mehr lesen
Restaurant auf dem Campingplatz Hegne
Restaurant auf dem Campingplatz Hegne€-€€€Bistro, Cafe, Biergarten075339493912Nachtwald 1, 78476 Allensbach
4.0 stars -
"Mit Blick zur Reichenau" MinitarNicht nur in meiner Heimatstadt gilt es, gastronomische Neuerungen zu entdecken. Eine Kurzreise an den Bodensee hat doch einige neue Ein- und Ausblicke eröffnet. Von jeher pilgern wir bei jedem unserer jährlich wiederkehrenden Aufenthalte im Hotel St. Elisabeth in Allensbach zum Campingplatz Hegne, um dort zumindest einen Kaffee zu trinken und den Ausblick auf die Klosterinsel Reichenau zu genießen.
Wann genau das proppere, niegelnagelneu wirkende Gebäude mit Restaurant, Toiletten und Waschräumen eröffnet wurde, kann ich nicht mehr eruieren. Nach
Besucht am 27.06.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 23 EUR
Sollte man an einem Sonntagvormittag in Rottenburg tatsächlich nirgendwo frühstücken können? Befinden sich in dieser malerisch am Neckar gelegenen Bischofsstadt vielleicht alle in der Kirche? Oder wird der Tag gleich mit Deftigem begonnen? Geraume Zeit irren wir vergebens durch die Innenstadt (die sich übrigens in den letzten Jahren sehr zum Positiven entwickelt und herausgeputzt hat). Zwei konkrete Versuche scheitern am Angebot: die hiesigen Gastrobetriebe scheinen hauptsächlich auf Fahrradtouristen abonniert zu sein, die hier in Heerscharen durch die Stadt pedalieren, doch gerne schon vormittags auf ein Radler oder eine Mostbowle absteigen. Dafür ist es mir dann doch noch ein bisschen zu früh.
Das Sternenbäck Café liegt mitten in der Fußgängerzone, verfügt glücklicherweise über einen Außenbereich und wird morgens zwischen 10 und 11 Uhr geradezu von Gästen geflutet (offenbar mangels brauchbarer Alternativen). Bei großer Hitze nehmen wir natürlich draußen Platz, haben jedoch das Pech, einen total wackligen Tisch gewählt zu haben, der nur nach massivem Eingreifen eines Mitarbeiters in mittelmäßige Stabilität gebracht werden kann. Da uns spezielle Frühstücksarrangements nicht bekannt sind, ordern wir häppchenweise und kommen am Ende auf 23 Euro, was vermutlich eleganter zu lösen gewesen wäre. Am Nachbartisch nehmen wir erst viel zu spät eine Frühstückskarte wahr.
Die Mitarbeiterin, bei der wir bestellen, ist überaus freundlich und emsig, allerdings sehr mit dem Administrativem beschäftigt. Allein das Festhalten der Kontaktdaten der Gäste ist eine Wissenschaft für sich. Dafür werden wir mit aufmunternden Worten und fein ziseliert geschmücktem Milchschaum auf unserem Cappuccino (2,90 Euro) belohnt. Das Tomaten-Mozzarella-Baguette entpuppt sich als Snack des Monats (3,70 Euro), ist jedoch so trocken, dass wir zum Hinunterspülen gleich noch einen zweiten Cappuccino brauchen und daraufhin noch ein Rauchfleischbrötchen (3,70 Euro) und so weiter und so fort. Was wir vom Angebot mitbekommen, ist durchweg gefällig und mainstreamtauglich. Immerhin können wir auf dem Weg zur Toilette noch der fußballtauglichen Ausschmückung des Gastraumes mit bunten Girlanden beiwohnen. Trotz Dankbarkeit für Speis und Trank werden wir uns beim nächsten Besuch von Rottenburg darum bemühen, vorher ausgiebig zu Hause zu frühstücken.
Sollte man an einem Sonntagvormittag in Rottenburg tatsächlich nirgendwo frühstücken können? Befinden sich in dieser malerisch am Neckar gelegenen Bischofsstadt vielleicht alle in der Kirche? Oder wird der Tag gleich mit Deftigem begonnen? Geraume Zeit irren wir vergebens durch die Innenstadt (die sich übrigens in den letzten Jahren sehr zum Positiven entwickelt und herausgeputzt hat). Zwei konkrete Versuche scheitern am Angebot: die hiesigen Gastrobetriebe scheinen hauptsächlich auf Fahrradtouristen abonniert zu sein, die hier in Heerscharen durch die Stadt pedalieren, doch... mehr lesen
Sternenbäck Rottenburg Café
Sternenbäck Rottenburg Café€-€€€Cafe0747221394Königstr. 7, 72108 Rottenburg am Neckar
3.0 stars -
"Nach den Sternen greifen?" MinitarSollte man an einem Sonntagvormittag in Rottenburg tatsächlich nirgendwo frühstücken können? Befinden sich in dieser malerisch am Neckar gelegenen Bischofsstadt vielleicht alle in der Kirche? Oder wird der Tag gleich mit Deftigem begonnen? Geraume Zeit irren wir vergebens durch die Innenstadt (die sich übrigens in den letzten Jahren sehr zum Positiven entwickelt und herausgeputzt hat). Zwei konkrete Versuche scheitern am Angebot: die hiesigen Gastrobetriebe scheinen hauptsächlich auf Fahrradtouristen abonniert zu sein, die hier in Heerscharen durch die Stadt pedalieren, doch
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Während unseres Besuchs am ersten Septembersamstag erwischen wir noch die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne und einen der letzten Tische in Terrassenrandlage. Der emsige Kellner schafft schnell die Karte herbei und gleich danach die bestellten Getränke. Auch hier wurde das prickelnde und erfrischende Rieslingschorle (4,00 Euro) fast randvoll eingegossen, weit über ein Viertele hinaus. Da es kurz zu einem kleinen Missgeschick kommt, wird uns ohne Diskussion noch ein Mineralwasser aufs Haus spendiert. Feine Geste! Bei der Speisenauswahl lassen wir uns von den aktuellen Gelüsten leiten. Der unspektakuläre, relativ geschmacklose kleine Beilagensalat vorneweg (4,50 Euro) dürfte schon vor einer Weile angerichtet worden sein und dümpelte dann noch so lange vor sich hin, dass er leider bereits mit nassen Füssen serviert wird. Unterwegs haben sich zudem schon einige geraspelte Möhren gelöst. Nicht gerade ein fulminanter Auftakt. Dafür sind wir mit dem Hauptgang mehr als zufrieden. Der Surf & Turf Burger (15,90 Euro) ist mit 200 Gramm Rindfleisch und reichlich Shrimps als Basis, sowie Rucola, Cheddarkäse und einer Spezialsauce (in der man Guacamole erahnen kann) grosszügig ausgestattet. Süsskartoffelpommes sind nicht ganz mein Ding – vielleicht hätte ich es wie der Herr am Nachbartisch halten soll, der auf normale Fritten umgebucht hat. Das Fischgericht (18,90 Euro) entpuppt sich vor allem als optischer Augenschmaus, mundet aber auch hervorragend. Hier wurden Seezungenröllchen mit einer feinen Lachsmousse gefüllt und auf einem Bett von Zitronenreis (vermutlich mit Safran gefärbt) und nicht zu weich gekochtem Romanesco angerichtet. Die dazu gereichte, sämige Noilly-Prat-Sauce ist ein Gedicht. Eine leichte, gut verdauliche, aber dennoch sättigende Portion.
Als die Sonne schliesslich hinter den Bäumen des Kurparks verschwindet, nehmen die frösteligen Damen gerne das Angebot der ausliegenden Fleece-Decken an. Bei meinem Gang zu den Toiletten im Untergeschoss des Kurhauses kann ich einen Blick auf den herrlich dekorierten Festsaal erhaschen, der an diesem Tag von einer Hochzeitsgesellschaft belegt ist. Grosse Hochachtung vor Küche und Service des Hauses, die selbstverständlich auch diesen Bereich bespielen müssen und trotzdem noch freundlich und zugewandt bleiben! Die Toiletten im UG sind über eine Treppe oder einen Aufzug erreichbar und haben ihren Ursprung vermutlich in den 1970ern. Sie sind tipptopp gepflegt und blitzblank sauber; in einem Körbchen stehen kleine Helferlein parat: Einmalwaschlappen und Brillenputztücher, Kämme und Nagelfeilen, Deo, Haarspray und Blasenpflaster (für manchen müden Wanderer leider zu spät). Das wünscht man sich auch an anderen Orten! Übrigens befindet sich in einem ebenerdig gelegenen Nebenraum des Kurhauses an mehreren Tagen der Woche eine gut geführte, sehr angenehme Corona-Schnelltest-Station. Ein gerne angenommener Service für alle Gäste, die auf Nummer Sicher gehen wollen oder für ihre Aktivitäten noch ein negatives Testergebnis benötigen.
Meinem Wunsch nach der Rechnung kommt der aufgeweckte Kellner schnell und zuverlässig nach, selbstverständlich mit einem ausgedruckten Beleg (was sonst oft noch extra betont werden muss). Da wir glücklicherweise gleich über der Strasse logieren, gestaltet sich der Heimweg relativ unproblematisch. Für alle anderen Gäste stehen etliche (kostenpflichtige) Parkplätze entlang der Kurpromenade bereit; eine Bushaltestelle befindet sich ganz in der Nähe, der Bahnhof ist einige Hundert Meter entfernt.