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Genau genommen gab es kaum Alternativen, denn alle anderen interessanten Restaurants in der Nähe hatten entweder zu (Montag!) oder machten erst abends auf.
Als wir – Frau, Nichte, Hund – die Burg durch den Haupteingang betreten wollten, war dieser verschlossen. Es öffnete aber gleich ein freundliches Burgfräulein, um uns zu erklären, dass der Biergarten ein Stück die Straße entlang wäre. Also machten wir uns auf den Weg und nahmen wir den nächsten sich bietenden Eingang.
Aber halt! So nicht! Das sollte man unbedingt unterlassen, wenn man nicht von einem gerade gemütlich mit irgendwem plauschenden Menschen in Zivil von hinten angeranzt werden möchte, wie man denn dazu käme, seine unautorisierten Füße auf Privatgelände zu setzen. Für uns kam das überraschend, aber hängt vermutlich damit zusammen, dass sich im Burgareal inzwischen mehrere Technologiefirmen angesiedelt haben, die um ihr geistiges und sonstiges Eigentum fürchten; eine Firma, die technisch ausgereiftere Zugangskontrollen vertreibt, scheint aber nicht dabei zu sein.
Der Eingang zum ersehnten Biergarten, so stellte sich heraus, war noch mal 30 Meter weiter.
Und schön war es da, beschattet von Bäumen und Schirmen, und nach all der Aufregung der rechte Ort, erst einmal gründlich durchzuschnaufen. Bis…, aber davon später.
Wir ließen uns in einer der Lauben nieder, die entlang der Mauer zur Straße stehen. Einerseits recht gemütlich, andererseits fährt die Straßenbahn so oft und so geräuschvoll vorbei, dass es schon ein wenig nervt.
Calvin fand es höchst merkwürdig, dass er diesmal nicht unterm Tisch, sondern mit uns auf der Bank sitzen durfte.
Kaum hatten wir Platz genommen, erschien auch schon ein junger Mann, um uns die Karten auszuhändigen, und wenige Minuten später eine Kellnerin, um unsere Wünsche abzufragen. So schnell erlebt man das selten, und das bei diesem weitläufigen Gelände, und so schnell und aufmerksam blieb der Service dann bis zum Schluss.
Meine charmanten Begleiterinnen entschieden sich für ein Getränk namens Grape Free (3,90 €), ein alkoholfreies Traubensaft-Radler, das wir noch nie irgendwo gesehen hatten und das den beiden sehr gut schmeckte. Wir wollten natürlich wissen, wo man das vielleicht kaufen könnte, und die Kellnerin empfahl uns die benachbarte Tankstelle. Mal schauen, vielleicht gibt es ja noch weitere Vertriebskanäle.
Als Steuermann beschied ich mich mit einem alkoholfreien Hefeweizen (5,20 €), nicht gerade ausdruckstark, aber anders als manche anderen und viel bekannteren alkoholfreien Biere frei von unangenehmen Beigeschmäcken.
Nachdem wir uns bei den Getränken nur bedingt brauhaustypisch versorgt hatten, sah das bei den Gerichten anders aus. Die Speisekarte ist ohnehin schon deftig sortiert, und unsere Bestellung war es noch einmal mehr.
Meine Frau wollte mal wieder Schnitzel Wiener Art mit Pommes (14,90 €). Pommes waren aus – Pommes, also ehrlich… –, wurden aber adäquat und gegen einen eineurigen Aufpreis durch sogenannte Twister ersetzt, mit reichlich Paprika gewürzte Kartoffelspiralen. Die kannten wir tatsächlich noch nicht.
Die Schnitzel waren mäßig dünn geklopft und sahen auch ein bisschen nach Fertigware aus, schmeckten meiner gemeinhin kritischen Frau aber nicht schlecht.
Unsere Nichte bestellte das, was ich eigentlich nehmen wollte, den Bierbraten vom Schwein mit Rotkraut und Knödeln (14,90 €). Der Braten war schön weich geschmort und sehr schmackhaft, obwohl bei der Soße gaumenscheinlich die bekannten kleinen Küchenhelferlein zum Einsatz gekommen waren. Ich darf das vermuten, weil mir die zweite Hälfte des Bratens zuteilwurde. Zu Kraut und Knödeln kann ich nichts sagen, es kamen von gegenüber aber auch keine Klagen.
Hier ist allerdings in Rechnung zu stellen, dass die Nichte seit vielen Jahren in England lebt und mächtig Appetit auf deutsches Essen mitgebracht hatte. Das verschiebt dann schon mal die Maßstäbe.
Ich armer Hund hatte es am schlechtesten getroffen. Angesichts der Bestellung der Nichte war ich auf das Biergulasch vom Rind mit Spätzle ausgewichen (15,90 €) - als GGler fühlt man sich schließlich stets der Diversität verpflichtet. Das Fleisch war eine Katastrophe, geschmacklos und zu 95% steinhart und trocken, der Rest mürbe und trocken. Die Sauce schmeckte ebenfalls nach Granulatbehälter, wenn auch nach einem anderen als die zum Schwein. Die Kellnerin nahm die Kritik mit Interesse auf und versprach, sie an die Küche weiterzureichen.
Wofür man hier natürlich nichts kann, was aber trotzdem äußerst lästig ist, das waren die Wespen, die ihr vermeintliches Recht auf unser Fleisch mit großem Nachdruck durchzusetzen versuchten. Aber damit muss man in Biergärten natürlich rechnen.
Man braucht uns jetzt nicht unbedingt Prügel anzudrohen, damit wir da wieder hingehen, aber aus der Karlsruher Innenstadt extra rausfahren werden wir sicher auch nicht. Und das Bier können wir ja sowieso überall trinken.