"Das Hohelied vom Oktopus"
Geschrieben am 03.01.2025 2025-01-03

"Wenn der kleine Hunger kommt…"
Geschrieben am 02.01.2025 2025-01-02 | Aktualisiert am 02.01.2025

"Ein gruseliger Besuch - aber nur wegen Halloween"
Geschrieben am 02.01.2025 2025-01-02

"Faszinierend und delikat"
Geschrieben am 30.12.2024 2024-12-30

"Verlängerte Winterpause"
Geschrieben am 30.12.2024 2024-12-30 | Aktualisiert am 30.12.2024

"Hervorragende bayerische Küche"
Geschrieben am 30.12.2024 2024-12-30 | Aktualisiert am 30.12.2024

"Sehr gute Küche und freundlicher Service"
Geschrieben am 28.12.2024 2024-12-28

"Dimitri Stupakis (Austauschstundet) hätte sicherlich auch Gefallen gefunden"
Geschrieben am 27.12.2024 2024-12-27 | Aktualisiert am 27.12.2024

"Auf gut Glück nochmal hin gegangen. GG App geht ja nicht"
Geschrieben am 27.12.2024 2024-12-27

"Immer wieder mega lecker!"
Geschrieben am 27.12.2024 2024-12-27

"Weihnachtsessen am 26.12.2024"
Geschrieben am 26.12.2024 2024-12-26 | Aktualisiert am 26.12.2024

"historischer Gasthof im schönen Taubertal"
Geschrieben am 25.12.2024 2024-12-25

"türkisches Cafe"
Geschrieben am 25.12.2024 2024-12-25

"Gediegener, familiengeführter Traditionsgasthof – Küche im Detail mit Optimierungspotential"
Geschrieben am 24.12.2024 2024-12-24 | Aktualisiert am 26.12.2024

"Seit 30 Jahren macht ihr Dibbelabbes Saarbrücken glücklich"
Geschrieben am 24.12.2024 2024-12-24 | Aktualisiert am 24.12.2024

"Schließung zum Jahresende"
Geschrieben am 23.12.2024 2024-12-23

"Senza Riposo"
Geschrieben am 21.12.2024 2024-12-21

"Auch diesmal waren wir mit dem "San Remo"-Heimservice und dem Angelieferten zufrieden ....."
Geschrieben am 20.12.2024 2024-12-20 | Aktualisiert am 21.12.2024

"Für bayerisch in Bremen in Ordnung"
Geschrieben am 19.12.2024 2024-12-19

"Öffnungszeiten vom 24.12.2024 - 01.01.2025"
Geschrieben am 18.12.2024 2024-12-18 | Aktualisiert am 18.12.2024

"Leckere Suppen gegessen, wir kommen wieder"
Geschrieben am 18.12.2024 2024-12-18

"Neue Auszeichnung im Varta-Führer"
Geschrieben am 18.12.2024 2024-12-18

"Familienausflug zu einem meiner Lieblingsorte im Pfälzerwald mit gelungenem „Wurst-Case-Szenario“"
Geschrieben am 17.12.2024 2024-12-17 | Aktualisiert am 17.12.2024

"Öffnungszeiten für 2025 lt. Straußwirtschaften " Wo´s Sträuss`sche hängt"."
Geschrieben am 16.12.2024 2024-12-16

"Öffnungszeiten für 2025 lt. Straußwirtschaften " Wo´s Sträuss`sche hängt."
Geschrieben am 16.12.2024 2024-12-16

Plan A: Die mittlere Tochter samt Familie besucht uns zwischen den Feiertagen auf dem Weg ins fränkische Zuhause, aber da meine Liebste momentan nur einarmig wirtschaften und deshalb ihre selbstauferlegten gastgeberischen Standards nicht halten kann, kam
Plan B zum Zuge, wenigstens ein gemeinsames Mittagessen in Baden-Baden. Italienisch sollte es sein, vorzugsweise im Stromboli, aber das hatte zu und so kam TA’s Nr. 2 zum Zuge, das Mamma Lina (*1987). Das kannten wir noch nicht, und die Aussicht auf moderne italienische Küche stimmte uns erwartungsfroh. Aber dann klingelte am Vorabend das Telefon: Ein ansteckender Magen-Darm-Virus veranlasste Kinder und Enkel, schnell und direkt von ihrem Urlaubsort nach Hause zu fahren, im eigenen und in unserem Interesse. Somit griff ein schnell gemachter
Plan C, ein Mittagessen zu zweit, natürlich mit unserem ständigen Begleiter, wie in allen guten Häusern auch hier ein gern gesehener Gast.
Das Restaurant liegt an der vielbefahrenen Langen Straße in unmittelbarer Nachbarschaft des Festspielhauses, wo man zumindest mittags gut parken kann. Pünktlich um 12 schloss man für uns auf und ließ uns ein. Die freundliche Servicekraft führte uns zu einer gemütlichen Sitzecke, in der sich auch Klein-Calvin sehr wohl fühlen sollte.
Dekoriert ist mit szenetypischen Spirituosen,
knalligen Darstellungen der üblichen hochverdächtigen Hollywood-Mafiosi
und deren Nachwuchs, dazu passend jazzige Loungemusik.
Sehr kultiviert übrigens auch die blitzsauberen Toiletten.
Die Erstversorgung erfolgte mit Aqua Panna für uns beide (8,80 € für 0,75 L), einer/m Raspberry Lady für die Lady (Vermouth, Himbeersirup, Minze, Soda und Prosecco für 13,00 €),
Und einem alkoholfreien Fürstenberg Pils (4,50 €) für den Chauffeur - dass das kein ganz billiger Mittag werden würde, war uns schon vorher klar gewesen. Dazu ganz hervorragendes Brot, mit krachiger Kruste und fluffigem Interieur und zum Tunken feines Olivenöl mit Salz. Das machte Spaß und wir mussten uns schon sehr zusammennehmen, um nicht gleich alles wegzuputzen.
Denn wir hatten ja noch was vor. Vor- und Hauptspeise sollten es schon sein, allein schon damit sich die halbstündige Anfahrt auch lohnte, und richtig Hunger hatten wir inzwischen auch (Calvin hatten wir noch zu Hause gefüttert, aber der ist nie satt).
Meine Liebste startete mit dem Gamba Salad (die Karte ist ein fröhlicher Mix aus Italiano e English and Deutsch), bestehend aus lecker, aber zu sparsam angemachtem buntem Blattsalat, marinierten Tomaten, Avocado, roten Zwiebeln, Sweet Chili Mayo und drei mittelgroßen, auf den Punkt gebratenen Garnelen. Von denen hätte es durchaus ein paar mehr sein können, schon den 22,00 € zuliebe, die das kostete.
Solche Probleme hatte ich nicht, denn mein Octopus Salad (ebenfalls 22,00 €) bestand nahezu ausschließlich aus Protein, nur mit Minze, Petersilie und grob geschnittenen roten Zwiebeln als Beigabe. Die in Scheiben geschnittenen Arme waren außen knusprig und innen zart, so wie sich das gehört, und die würzige Vinaigrette hatte einen interessanten, fast asiatischen anmutenden Touch von Colatura di Alici. Schade nur, dass das reichlich beigegossene Dressing nicht etwas dicker war, denn so blieb das meiste auf dem Teller zurück, zusammen mit dem größeren Teil der Zwiebeln, die ich mir in dieser Menge nicht antun wollte.
Inzwischen hatte sich das Restaurant gut gefüllt: Im benachbarten Festspielhaus musste wohl eine Probe zu Ende gegangen zu sein, jedenfalls strömte eine beträchtliche Menge vorwiegend junger, gut gelaunter Musiker herein und hob den Lärmpegel auf ein neues Niveau.
Mit den Dezibel kamen auch unsere Hauptgerichte. Meine Frau hatte Salmone mit Blattspinat und Nussbutterpüree bestellt und wunderte sich nicht wenig, als sie sich plötzlich zwei kräftigen Polipo-Armen gegenübersah, die auf einem Klacks Kürbiscreme lagen (36,00 €).
Da war wohl etwas durcheinander geraten, als ich bei der Bestellung meiner Vorspeise von Polypensalat gesprochen hatte. Auf das Angebot, Polipo gegen Salmone zu tauschen, ging meine Frau dann aber doch nicht ein, denn dazu sahen die zwei Tentakel einfach zu appetitlich aus. Der Eindruck täuschte nicht, im Gegenteil, sie waren ähnlich perfekt gegart wie die, die in meinem Salat gelandet waren, und standen voll im Saft. Dazu gab es stattliche Pimentos de Padron auf feinem Safranschaum, und für den stets wichtigen Knusper sorgten Kürbiskerne.
Der zweite Arm des Oktopus*) wurde aus Platzgründen später getauscht gegen das, was zu dem Zeitpunkt von meiner…
…Zuppa di Pesce (35,00 €) noch übrig war. Diese nahe Verwandte der Bouillabaisse wurde mit Safran-Aioli serviert. Eine wunderbar kräftige Brühe mit stattlicher Einlage: Dem ganzen Lachs, den meine Frau bestellt hatte, Miesmuscheln (wie pult man die eigentlich aus der Schale, ohne sich danach die Finger ablecken zu müssen?), Garnelen statt der in der Karte angekündigten Calamari, was eine sinnvolle Änderung war, denn: Vierter im Bunde war, der aufmerksame Leser ahnt es schon, reichlich Oktopus. Das gibt der Fischer sin Fru. Herrlich.
So wurde es für mich ein regelrechter Dirk-Rossmann-Gedächtnislunch, aber von höherer Qualität.
Für Nachtisch war kein Platz, und den Kaffee, der uns für die Verwechslung netterweise angeboten wurde, lehnten wir dankend ab, denn nach dem Essen und der sich ggf. anschließenden Heimfahrt sollst du bekanntlich ruh’n, und daran halten wir uns so konsequent wie möglich. So machten wir uns mit dem angenehmen Gefühl, eine schöne, wenn auch nicht ganz billige Entdeckung gemacht zu haben, auf den kurvigen Heimweg.
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*) So oder ähnlich erhältlich im Drogeriemarkt Ihres Vertrauens