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Freunde laden heute zu einer verspäteten Weihnachtsfeier ein, die aufgrund von Terminschwierigkeiten ständig vertagt werden musste. Selbst an einem schnöden Mittwochmittag steppt hier der Bär und ohne Platzreservierung oder relativ frühes Erscheinen dürfte man kaum mehr einen freien Tisch ergattern. Überhaupt sitzt man im Wirtshaus muckelig nah beisammen, bei bayrischen Devotionalien und folkloristischen Accessoires. Wer es gern gesellig mag, ist hier am richtigen Platz.
Obwohl zahlreiche Mittagsangebote (heute Hühnerfrikassee, Rindsroulade oder Schnitzel Wiener Art – jeweils mit Tagessuppe vorneweg) locken, greifen wir lieber zur Standardkarte. Selbstredend ist hier vor allem Deftiges angesagt, z.B. Leberknödelsuppe, Schupfnudeln mit Speckkraut, Hirschgulasch, Semmelknödel mit Rahmchampignons, Gänsekeule mit Rotkohl und Knödel, Nürnberger Rostbratwürstchen. Der Service im Erdinger agiert zackig und schnell, so dass wir uns rasch entscheiden müssen. Noch erschlagen von den Festtagsvöllereien wählen wir vermeintlich Überschaubares, wie drei Fleischküchle mit Kartoffelsalat (13,80 Euro), hausgemachte Semmelknödel mit Rahmchampignons (12,80 Euro) und Kässpätzle (wahlweise mit/ohne Speck oder Schinken) und Salat (15,80 Euro).
Die gut geerdete, emsige Servicedame schafft einiges weg, auch wenn sie bei Rückfragen zu den Speisen sehr ins Straucheln kommt. Immerhin trägt sie unsere Anliegen in die Küche und kommt mit Antworten zurück. Gefühlt müssen wir kaum länger als eine Viertelstunde auf unser Essen warten – und das bei proppevollem Haus. Die Portionen sind zuweilen üppig, eventuelle Reste darf man gerne einpacken. Wirklich mächtig geraten sind die drei Fleischküchle: vielleicht ein bisschen zu trocken, doch die überaus würzige Sauce gleicht es aus (und verleitet zugleich zum Trinken, was hier wohl das Hauptanliegen ist). Der Kartoffelsalat hätte ruhig etwas sämiger ausfallen können. Auch die Semmelknödel fallen zu kompakt und massig und dicht aus (hätte man vielleicht noch etwas länger ziehen lassen sollen). Glücklicher wären wir auch gewesen, wenn das Gericht in einem tiefen Teller mit einem Löffel serviert worden wäre. Doch so ging leider einiges von der Sauce verloren. Die Käsespätzle wiederum entpuppen sich als wahre Holzfällerportion und wundersamerweise als teuerstes unter den gewählten Gerichten. Aber dazu gibt es auch noch einen bunten Beilagensalat, der durch Vielseitigkeit und ein aromatisches Dressing überzeugt. Insgesamt haben wir das Gefühl, dass einiges an Fertigprodukten zum Einsatz kommt, sonst könnte man den hohen Durchsatz gar nicht schaffen.
Eifrig spülen wir das Mittagessen durch reichlich Getränke hinunter, als da sind: ein mittelmässiger Haberschlachter Trollinger mit Lemberger (6,80 Euro für das Viertele), ein Weinschorle weiss von unbekannter Provenienz (5,20 Euro für das Viertele), ein Erdinger alkoholfrei (4,80 Euro), eine eiskalte Cola light (4,80 Euro für 0,4 Liter), sowie ein Espresso (2,30 Euro). Der Service ist immer rasch und unkompliziert zur Stelle, fragt auch zwischendurch nach, ob alles stimmt und okay ist. Hier kann man sich nicht beklagen.
Kurz noch ein paar Fakten zur Infrastruktur. Leider sind die Toiletten im Erdinger recht klein und eng. Dafür kann die gute Innenstadtlage punkten. In Fusslaufnähe erreicht man den Busbahnhof, nur ein paar Schritte weiter den Bahnhof Sindelfingen. Auch(kostenpflichtige) Parkplätze sind rund um den Wettbachplatz verfügbar.