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Nachdem ich nun eine zwar kurze aber lobende Bewertung auf GG gesehen hatte, wollte ich das ganze doch auch mal versuchen. Also am nächstbesten Abend auf in Richtung Bockenheim direkt in Uni-Nähe, wo das Lokal angesiedelt ist.
Vor dem Lokal stehen ein paar Tische an denen einzelne Gäste dem Tabakkonsum frönen. Über eine kleine Treppe gelangt man in den Gastraum. Betritt man diesen durch den Windfang steht man direkt vor der Theke. Rechter Hand befinden sich ein paar Plätze. Wie viele genau kann ich nicht sagen, da ich direkt nach links abgebogen bin wo es etwas weniger belebt schien. Hier formt der Gastraum eine Art Schlauch, der bis nach hinten zu einer Tür in den Garten geht. Die meisten Tische sind belegt, ein Kellner mit forschem Auftreten (ich vermute der Chef, er wird aber im weiteren nicht mehr in Erscheinung treten) verweist mich nach hinten, die vorderen Plätze seien alle reserviert.
Ein jüngerer Kellner nimmt sich meiner an und zeigt mir die beiden kleinen Tische direkt neben der Tür zum Garten. In diesem Bereich des „Schlauches“ ist ein Großteil der Tische durch eine Art Gesellschaft belegt. Ichergattere praktisch den vorletzten freien Minitisch, ehe kurz darauf 2 jungen Herren den letzten seiner Art in Beschlag nehmen. Es ist sehr voll im Pielok und die Geräuschkulisse ist nur noch knapp akzeptabel. Eine gemütliche Unterhaltung wäre aber schon deutlich erschwert.
Nachdem ich mich gesetzt hatte wurde mir recht schnell die Karte gebracht und gefragt was ich denn gerne trinken würde. Da ich heute Bierdurst hatte war die Bestellung in Form eines alkoholfreien Weizens (0,5l 4,10 €) schnell getätigt.
Die Karte bietet klassische Gasthausküche mit Frankfurter Einschlag (grüne Soße). Zusätzlich gab es entsprechend der blau-weißen Deko-Orgie die im Gastraum veranstaltet wurde verschiedene Oktoberfestangebote. Aus diesen wählte ich dann schließlich auch das Original Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Preißelbeeren und Salat (16,80 €).
Kurz nach meinem Bier, wurde mir ein Schälchen mit Baguettescheiben und einem abgepackten Butterstückchen wie man es auch oft zum Frühstück in einfachen Hotels erhält, an den Tisch gebracht. Salat und Besteck (in einem Bierkrug) kamen kurz danach.
Der Salat bestand aus der üblichen Mischung aus Blattsalaten Karottenraspeln, Krautsalat, Paprika und etwas Tomate. Das Dressing war recht gut, ich würde sogar auf hausgemacht tippen.
Das Brot war leider schon sehr trocken und pappig, sodass ich nicht umhin kam die Butter oder das was die Wärme des Raumes davon übrig gelassen hat zu nutzen, um die Brocken ein wenig besser den Hals runter rutschen zu lassen.
Bis mein Schnitzel kam dauerte es dann noch ein wenig, mein leerer Salatteller leistete mir aber solange Gesellschaft. Insgesamt schienen die beiden Bedienungen sich zeitweise komplett aus diesem Teil des Raum-Zeit-Kontinuums zurückzuziehen. Wenn sie sich dann mal blicken ließen schossen wie auf Kommando mehrere winkende Hände in die Höhe.
Auf den ersten Blick sah das Wiener Schnitzel dann auch ganz gut aus. 2 mittelgroße Schnitzelchen, eine akzeptable Portion Bratkartoffeln mit schöner goldbrauner Farbe und die Preißelbeeren in einem extra Schälchen.
Das Schnitzel war auch, so nehme ich an in der Pfanne gebraten, die Panierung war aber alles andere als Knusprig. Es schien, als wäre das Schnitzel schon eine Weile warm gehalten worden. Das Fleisch an sich war OK. Leider war eines der beiden Stücke so geschnitten, dass eine Sehne quer durch das Fleisch lief. Die Bratkartoffeln waren schön geröstet und hatten, so vermute ich, auch ursprünglich viel Knusperanteil, leider waren auch sie durchweicht als wären sie bereits längere Zeit warm gehalten worden. Geschmacklich wären die Kartoffeln ganz in Ordnung, aber eben leider nicht mehr knusprig.
Bis dann letztlich mein Teller abgeräumt wurde und ich zahlen konnte verging noch eine ganze Weile.
Ein ordentlicher Beleg war kein Problem und es gab zumindest am Tisch (beim Verlassen des Lokales nicht mehr) eine Verabschiedung.
Bewertung:
Ambiente:
Modernisierungsstau würde ich das am ehesten nennen. Das Innere hat vermutlich auch vor 50 Jahren schon ähnlich ausgesehen. Es wurde zwar offensichtlich immer mal wieder renoviert, es sieht nicht abgewohnt aus, mir fehlt aber der Pfiff => 3 Sterne
Service:
Der Service ist freundlich und zu Beginn auch fix unterwegs (später dann nicht mehr so ganz). Mehr ist nicht zu sagen. Mit gutem Willen 3 Sterne
Essen:
Wenn das Ganze frisch aus der Pfanne gekommen wäre, hätte es sicher einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen. So bleibt das Gefühl des schnellen Abfütterns mit lange vorab zubereiteten Speisen die in Mensa-Manier an den Gast gebracht werden.=> 2,5 Sterne
Sauberkeit:
Kleine Spuren der Vorgänger auf dem Tisch werden hier wie es scheint nicht so eng gesehen, auch das eine oder andere Stäubchen ´liegt vermutlich schon etwas länger. => 3 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Die Gerichte der Standardkarte sehen preislich eher günstig aus, ein Wiener Schnitzel habe ich auch schon deutlich teurer gesehen. Die Preise für Getränke sind jedoch recht hoch und wenn ich die Qualität mit dazu rechne komme ich auf maximal 3,5 Sterne
Fazit:
Für eine Traditions-Gaststätte, wie sich das Pielok selbst bezeichnet wird für mich ein wenig zu sehr die Asche bewahrt. Man sollte auch mal ein Päckchen Streichhölzer weitergeben (frei nach Prof. Boerne Tatort Münster).
Ein wenig mehr Frische in der Zubereitung und Einfallsreichtum bei der Präsentation würden vermutlich schon reichen. Aber der Laden wird ja auch so voll, es gibt also genug Gäste die mit dem gebotenen zufrieden sind. Ich war es leider nicht und so wird das Pielok für mich nicht zur Tradition.