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Der Türkei als höchst interessantes Reiseziel und der türkischen Küche sind wir sehr zugetan. Und wenn wir aktuell keine Türkeireise planen, gibt es doch in unserem Land türkische Ziele.
Mein Mann hatte am 19.01. einen Termin in Alzey. Ich entdeckte online das „Cema“, türkisches Restaurant, abseits der „Dönerkultur“. Das sah wirklich gut aus. Die Speisekarte ist einsehbar, aber vom Format verbesserungswürdig da schlecht lesbar. Ich gab meinem Mann diesen Tipp und es passte zeitlich für ihn zum Mittagessen.
Als gut eingebundener GastroGuide-Co-Kommentator machte er einen prima Job und sendete mir schon per Whatsapp die Leckereien.
Vorspeise: Rote Linsensuppe türkischer Art mit Brot zu € 4,50
Hauptspeise: Izmir Teller – Scheibenweise gegarte Auberginen, Paprika und Zucchini mit Kartoffelmedaillons und Joghurt-Dip zu € 8,50.
Begeistert war er von der Linsensuppe.
Die Hauptspeise auch sehr überzeugend und landestypisch gewürzt und zubereitet. Warum sich auch Pommes auf dem Teller einfanden? Ein Upgrade, abseits der türkischen Küche, wäre nicht nötig gewesen. Die Hauptspeise auch ohne Pommes sehr sättigend.
Im Service und in der Küche vermutete er die Chefin. Eine weitere Dame in der Küche (Schwester?).
Service offen und selbstverständlich gastfreundlich.
Nun mein Einsatz, einen Tag später. Perfekter Zeitplan, pünktlich um 12.00 Uhr traf ich im Cema ein. Warum alleine? Nun, mein armer Mann hatte einen Termin im DRK-Krankenhaus. Nicht umsonst fährt er zur OP nach Alzey. Er in guten Händen, war mir der Appetit nicht vergangen. Das Frühstück hatte ich mir solidarisch verkniffen. Und mit Vollnarkose vermisste er weder mich noch die Mittagsmahlzeit. Ja!!! Ich bin gemein!
Ein sonnig-kalter Spaziergang vom Krankenhaus Richtung Innenstadt. Das Cema, etwas versteckt, zweigt ab von der Fußgängerzone. Aber durchaus zentral. Und ebenerdig, also gehbehindertengeeignet.
Herr Coskun Gültekin verwirklicht seinen Traum mit dem Cema. Hier schwingt aber eine Frau (nicht nur) den Löffel. Und sie weiß, was sie macht.
Ich wurde freundlich begrüßt. Ein Tisch ist wohl noch vom Frühstück mit Landsleuten besetzt. Alle Tische sehr sauber und gepflegt mit gestärkten Tischtüchern, Läufer und Deko eingedeckt. Die Einrichtung "orientalisch-elegant".
Die „schönen“ Tische sind für mehrere Personen. Ich nehme an einem 2er-Tisch Platz, habe hier alles gut im Blick. Aber im Durchgang zwischen Eingang und Terrasse (sicherlich schön im Sommer), gegenüber der (sehr sauberen) Toiletten fühle ich mich „anders“.
Egal. Für mich „die Chefin“ reicht mir die Speisekarte und nimmt kurze Zeit später meinen Getränkewunsch entgegen. Eine trockene Weißweinschorle, 0,3l, zu € 4,80. Es war ein türkischer Weißwein der sich positiv von den italienisch-offenen Standardweinen abhob.
Die „Chefin“ ist vielleicht alleine aktiv. Die Bedienung war wohl ausgefallen. Ob in der Küche Unterstützung war, kann ich nicht sagen. Jedenfalls setzte sich die "Chefin" beim Betreten der Küche eine Kochmütze auf und band die Schürze um.
Service und Küche bekam sie wirklich gut unter einen Hut.
Beim Servieren der Schorle gab ich meine Bestellung auf:
Gemischter Vorspeisenteller, € 8,00.
Als Hauptgang die Empfehlung der Schiefertafel: Pide mit Garnelen und Gemüsestreifen zu € 9,90.
Die Linsensuppe (ich liebe Linsen in ihrer Vielseitigkeit) verkniff ich mir. Ein Opfer war der gemischte Vorspeisenteller nicht! Sondern eine Augenweide!
Der Vorspeisenteller wird auf einer großen ovalen Naturholzplatte serviert:
3er-Dip-Gespann: getrocknete Tomaten, Auberginen, Karotten. Alle ohne Tadel, die Tomaten gewinnen. Da viel übrig bleibt, ist ein Brotnachschlag kein Problem.
Daneben Börek mit Kräuter-Frischkäsefüllung „Sigara Böreği“. Knusprig – heiß – ich höre das Meer rauschen. Ich liebe diese "Zigarren".
In Porzellan-Portionslöffeln folgen Auberginensalat mit allerlei Gemüse, gerollte Weinblätter mit Reisfüllung und gemischtes mariniertes Gemüse.
Kurz nach dem Servieren die aufmerksame Frage ob es schmeckt. Antwort: „Ich bin im Urlaub! Klasse!“ Ein verdientes Lächeln zeichnete sich ab. Bei mir auch.
Nach angenehmer Wartezeit wurde mein großes Pide am Stück serviert. Aber nicht einfach so! Die „Chefin“ schwang grinsend und gut gelaunt in der linken Hand einne große blanke Machete!
Serviert und portionsgerecht vor meinen Augen zerteilt.
Duftend kann ich es kaum abwarten, ich lebe noch! Nur Pide kam in Kontakt mit der Schneide.
Knuspriger Hefeteig mit abwechselungsreichem Gemüse, die Garnelen nicht ganz tadellos gepellt (egal. „Bisschen Dreck putzt die Därm“ musste ich mir mal, nicht hier, sagen lassen). Gut dosierter Käse und perfekte Würzung.
Ich habe leider nicht alles geschafft und leider, leider: Wer den teller nicht leert, bekommt kein Dessert. Die Dessertkarte war durchaus verlockend, obwohl ich kein Süßmaul bin. Es ging leider nicht mehr.
Nächstes Ma(h)l, hoffentlich zu zweit und ohne OP!
Noch ein kurzer Plausch und es stellte sich heraus: „Meine Chefin vom Cema“ war früher im DRK-Krankenhaus in der Küche tätig. Im Cema kann sie hoffentlich mehr erreichen. Cok başarılı!