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So bestellte ich also telefonisch einen Tisch für uns drei am Montagabend. Nach unserem sportlichen Nachmittag ging es dann am Abend frisch geduscht nach Elstra. Den vierrädrigen Untersatz wird man rings um den Markt auf einer der vielen freien Stellflächen los, und muss dann nur noch die wenigen Meter zum Ristorante laufen.
Im „Il Gusto“ angekommen standen wir dann erst einmal wie verlassen im großen Gastraum. Zwei Tische waren besetzt, einer mit einer kleinen Feierlichkeit mit ca. 10 Personen, der andere mit einem älteren Pärchen. Alle anderen Tische waren frei. Von einer Bedienung war weit und breit nichts zu sehen, so konnten wir uns jedoch im Gastraum umsehen.
Nach wenigen Minuten kam dann ein junger, schlanker Herr aus der Küche, dem Geruch nach kam er vom Rauchen, und überließ uns die Wahl des Tisches. Wir favorisierten einen Tisch an der langen Fensterfront, so hatten wir trotz des heißen Wetters draußen etwas frische Luft, konnten aber auch das Geschehen auf dem Elstraer Markt beobachten.
Vom Gastraum selber waren wir enttäuscht, ähnelt der dann doch eher einer großen Kantine oder ebend den Massen-Restaurants in der DDR. Hier hätten sicherlich diverse Aufsteller und Blumenrabatten das ganze aufgelockert und etwas abgegrenzt. So war es eher wie die Bahnhofshalle. Daran konnten dann auch die paar Bilder an der Wand oder aber auch die diversen Nudelpackungen in den Fenstern nichts ändern. Noch schlimmer empfand ich dann auch noch die rot-weiß karierten Tischdecken. Oh Mann, wer war hier Stilberater. Die Stühle, normale Allerweltsstühle waren dafür halbwegs bequem. Hier herrscht dringender Nachholbedarf!
Nachdem wir dann saßen, waren die Speisekarten alsbald zur Hand, und wir konnten darin stöbern. Diese enthält 8 verschiedene Antipasti, 4 Suppen und 6 Salate als Vorspeisen. 11 verschiedene Pizzen, 12 Pasta Varianten sowie diverse andere italienische Speisen halten für jeden etwas parat.
Erstaunt waren wir über die Preise, so lagen doch die Pizzen zwischen 8,00 € und 12,50 €, die Pasta war für maximal 14,50 € zu haben, da waren dann aber auch Lachs und Garnelen verarbeitet.
Wir waren uns recht schnell schlüssig was es werden sollte, und so orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,4ér Lausitzer Pils für 3,60 €
· 1x 0,25ér Oppacher Tonic für 2,70 €
· 1x 0,4ér KiBa für 5,00 €
· 1x 0,2´er Il Mio Chardonnay für 4,50 €
Vorspeisen:
· 1x Zuppa d´Aglio – italienische Knoblauchsuppe für 5,50 €
· 1x Crema di Pomodoro – Tomatencremesuppe mit hausgemachtem Pesto für 5,50 €
· 1x Funghiripieni al gorgonzola – frische Champignonköpfe gefüllt mit Spinat und Gorgonzolasauce überbacken für 10,50 €
Hauptspeisen:
· 1x Pizza Mista – Pizza mit Salami, gekochten Schinken, Champignons und Peperoni für 10,50 €
· 2x Tagliatelle con Pollo – breite Bandnudeln mit Hähnchenbruststreifen, Gorgonzolasauce und Gemüse für je 11,50 €
Kurz nachdem der junge Herr mit unserer Bestellung in die Küche verschwand, kam er aus ebend jener wieder und brachte einen kleinen Gruß aus der Küche. Auch wenn es nur schwarze und grüne Oliven aus dem Gastrogroßhandel waren, die Geste zählt. Dazu vier halbe Scheibchen frisches Baguette. Ok, das hätten gern paar mehr sein können, oder zumindest durch uns drei Personen teilbar sein können.
Nach 10 Minuten kamen dann endlich auch unsere Getränke. Dafür das wir fast allein im Lokal waren, dauerte mir das persönlich zu lange, denn der Tisch mit der kleinen Feier hatte das Lokal dann schon verlassen. Dafür waren sie wenigstens gut gekühlt. Ich fand auch schön, dass hier heimisches Bier aus der Privatbrauerei Eibau ausgeschenkt wird. Obwohl mich ja sehr herbes Bier liebe, ist dieses süffig spritzige Bier ist nahezu perfekt für die wamen Sommerabende. Beim mixen des KiBa muss der junge Herr auch noch etwas lernen, denn normalerweise setzt sich der helle Bananensaft vom dunklen Kirschsaft ab, sodass man eine leicht verschwommene Grenze im Glas hat. Mixt man aber in der falschen Reihenfolge oder zu schnell, ist der Kiba halt so dunkelrot wie der Kirschsaft. Schmeckt trotzdem, das Auge trinkt aber mit. Der italienische Chardonnay hatte ebenfalls eine sehr angenehme Trinktemperatur, war geschmacklich aber im Mittelmaß, also nichts Besonderes.
Auf unsere Vorspeisen mussten wir nun noch 20 Minuten warten. Dann kamen sie, zwei große und tiefe Teller mit unserer Zuppa. Bilder können ja bekanntlich täuschen, aber was hier geliefert wurde wäre schon fast einer Hauptspeise gleichgekommen.
Töchterchen hatte sich die Crema di Pomodoro, die italienische Tomatencremesuppe mit hausgemachtem Pesto gewünscht. Eine sehr kräftige, dunkelrote Suppe wurde gereicht. Geschmacklich waren die sonnengereiften Tomaten unverkennbar, das ganze dann noch mit verschiedenen Kräutern herzhaft gewürzt. Die Suppe nicht zu dünn, aber auch noch kein Tomatenmark. Eigentlich so vollkommen richtig. Ein paar Scheibchen Grana Padano wurden noch frisch auf die Suppe geraspelt.
Ich ließ es heute heftig angehen, und wählte die Zuppa d´Aglio, die italienische Knoblauchsuppe. Und ja, die hatte es in sich. Bereits beim vorsetzen des Tellers überraschte uns der starke und intensive Knoblauchgeruch. Diese Intensität setzte sich beim Geschmack natürlich fort. In der dicklichen, cremigen und heißen Suppe verspürte man noch immer die klein gehackten Knoblauchstückchen.
Wie geht ein altes ostdeutsches Sprichwort: Davon hätte man auch locker ne ganze Kompanie Russen versorgen können. Oh ja. Auch hier wurde wieder der Grana Padano frisch am Tisch gerieben und der Suppe zugefügt. Lecker. Einzig ein zwei Scheibchen Baguette fehlten mir zu den wirklich leckeren Suppen.
Meine Frau hatte sich die Funghiripieni al Gorgonzola auserkoren. Ok, das kann ja aber keiner aussprechen, bleiben wir da doch lieber bei den frischen, mit Gorgonzolasauce überbacken Champignonköpfen.
Auch diese beiden riesigen Champignonköpfe hätten eigentlich fast als Hauptspeise gereicht, denn sie waren noch mit reichlich frischem und cremigem Spinat gefüllt. Daher also die etwas längere Wartezeit auf unsere Vorspeisen, denn diese beiden Mordsdinger waren frisch zubereitet.
Die beiden Champignonköpfe schwammen dann regelrecht in dieser kräftigen Gorgonzolasauce, und waren auch mit ebend jenem würzig-kräftigen Käse überbacken. Nicht schlecht.
Während wir auf die Vorspeisen knappe 20 Minuten gewartet hatten, und diese Zeit mit den paar Oliven überbrückt hatten, gab es zwischen Vor-und Hauptspeise keine lange Verschnaufpause, denn glatt 15 Minuten nach der Vorspeise schwebte der Kellner mit den Hauptspeisen heran. Die Mädels hatten sich die Tagliatelle con Pollo, die breiten Bandnudeln mit Hähnchenbruststreifen, Gorgonzolasauce und Gemüse auserkoren.
Wobei die Große auf das Gemüse verzichtete, wahrscheinlich war das zu viel des gesunden. Nein, sie mag halt kein Grillgemüse und solche Sorten wie Aubergine, Zucchini und ähnliches. Also war ihr Teller mit den bissfesten Tagliatelle und reichlich klein geschnittenen Hähnchenbruststreifen voll. Die würzige Gorgonzolasauce brachte den Geschmack.
Bei meiner Frau war dann halt zusätzlich das Gemüse dabei, was jedoch gar nicht weiter ins Gewicht fiel. Paprika, Zucchini, Mais und Pilze. Das alles ebenfalls nur leicht angedünstet, und somit noch schön bissfest. Durch die kräftigen Farben des Gemüses war es natürlich auch etwas bunter auf dem Teller.
Ich hatte mir traditionell die Pizza gewünscht. Heute war es einmal nicht sonderlich scharf a´la Diavolo, sondern eher die Allerweltspizza „Pizza Mista“ mit Salami, gekochten Schinken, Champignons und Peperoni. Ein riesiger Fladen lag da auf dem Teller, mit breitem, dickem und knusprigem Rand. Mir schon fast zu viel des Randes. In der Mitte war der Teig dafür hauchdünn und schön knusprig. Belegt war die Pizza ganz gut mit Salami und gekochtem Schinken, wobei man da auch bemerken muss, dass diese beiden Sorten ganz sicher aus dem Gastrogroßmarkt kommen.
Die Champignons waren frisch. Wer aber hier bei uns keine frischen Champignons verwendet ist selbst schuld, gibt es doch zwei Ortschaften weiter eine riesige Champignonzucht, wo diese für Selbstabholer zum Spotpreis verjubelt werden. Als Pizzagrundlage diente auch hier wie schon bei der Vorsuppe eine sehr würzige, tomatige Sauce. Das alles noch mit reichlich Mozzarella bestreut, fertig. Nur die eine einzige Peperoni da in der Mitte kam sich etwas verlassen vor. Daher hob ich sie mir auf bis zum Schluss, wofür sie sich auch rächte. Dieses kleine Ding heizte mir zum Ende mit seiner heimtückischen Schärfe noch einmal heftig ein.
Eigentlich waren wir alle satt und zufrieden, aber meine beiden Leckermäulchen wollten dann doch noch einen kleinen Nachtisch haben. So orderten sie noch:
Nachtisch:
· 1x Panna Cotta – hausgemachter italienischer Sahnepudding für 7,50 €
Ewig mussten sie nicht darauf warten, und so konnten sie sich nach wenigen Minuten ein kleines Schälchen dieses Puddings teilen. Das er hier hausgemacht wurde schließe ich nicht aus, den Mädels hat´s geschmeckt. Einzig die dünne Sprühsahne aus der Flasche passte nicht so recht dazu.
Die Kalorien die wir beim Sport runter hatten, waren hier flugs wieder drauf gefuttert. Aber einmal kann das schon so sein. Ganz zufrieden traten wir den Heimweg an, und kommen bestimmt wieder. Vorher gab es aber noch zwei kleine Absacker auf Kosten des Hauses, und den Grappa ließen wir uns natürlich gern schmecken.
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 83,30 € im „Ristorante il Gusto“ in Elstra. Das Ambiente ist stark verbesserungswürdig. Vielleicht arbeitet auch der Service noch ein bisschen an sich. Die Speisen waren aber für den hier gebotenen Preis vollkommen in Ordnung. Wünschen wir dem kleinen Italiener das er sich hier in dieser ostsächsischen Kleinstadt behaupten kann.