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Hinsichtlich des Ambiente überzeugt das in einem alten städtischen Kaufhaus gelegene Restaurant vor allem mit seinem zentralen Speisesaal, dem "Lichthof".
Über die an moderne Kunst erinnernden Wand-Dekorationen kann man sich, wie immer, freilich streiten, aber aufdringlich oder störend wirkte sie keineswegs. Die Ausleuchtung war hingegen sehr stimmig
Eine angenehme Atmosphäre für das Menü kam auch dank der stimmigen Lounge-artigen Musik zu Stande, wenngleich die Tische vielleicht an diesem Abend ein wenig eng standen (was sich gerade auf Grund der fehlenden natürlichen Raumteilung merklicher auf Lautstärke und Privatsphäre auswirkte). Auch die Stühle/Sessel wirkten mit den hohen Armlehnen manchmal beim Essen etwas hinderlich waren.
Das Serviceteam wusste an diesem Abend mit seiner Leistung zu überzeugen. Freundlich, zuvorkommend, für allerlei Fragen offen und kommunikativ. Man hätte sich vielleicht nur noch gewünscht, dass die Gänge beim Anrichten bereits von sich aus noch etwas näher erläutert werden und man nicht erst als Gast immer wieder erfragen muss, welche Komponenten der Teller denn nun bereithält.
Viel wichtiger war aber natürlich, in wie weit das "Max Enk" kulinarisch überzeugen konnte.
Zwei verschiedene Menüs (3-Gang klassisch und 5-Gang „Max-Menü“) standen zur Wahl. Erfreulicherweise waren alle Gänge aber auch einzeln bestell- und somit frei kombinierbar. So stellte ich mir nach meinem Belieben ein 4-Gang-Menü zusammen.
Eine gute Auswahl von Rosinenbrot, Roggenbrot, fluffigem dunklem Baguette und hellem Baguette-„Zweig“ mit Butter und Tomaten-Aufstrich, sowie ein Gruß aus der Küche in Form eines saftigen Hackbällchens mit süßem Senf und Kresse bereiteten einen guten Einstieg.
Als Vorspeisen wählte ich einerseits das "Duett vom Thunfisch" mit Thunfischtatar und geröstetem Thunfisch mit weißem Tee, Mango-Chutney und Wildkräutern, sowie die klare „MAX Bouillon“ auf Gänsebasis mit Wurzelgemüse, Eierkuchenstreifen und Gänsepraline.
Das Tatar wies einen klaren Thunfischgeschmack auf, dem das Chutney eine passende fruchtige Ergänzung beisteuerte. Dazu lieferten auch die mit einem leicht säuerlichen Joghurtdressing angemachten Wildkräuter Frische. Für passendem Crunch sorgten schließlich Sesam und Erdnüsse.
Das Thunfisch-Tataki hatte feine Röstnoten, war aber trotzdem saftig. Der weiße Tee war in der Ummantelung zwar nicht schmeckbar, die Kombination mit der Teriyaki-Sauce war aber stimmig.
Auch die Bouillon war intensiv und schön warm. Die Praline überzeugte mit saftigem Gänsefleisch und nicht zu starken Frittier-Aromen in einer schönen Bratensauce.
Das war also in zweifacher Hinsicht ein gut gelungener Auftakt.
Zum Zwischengang kam kross gebratenes Wolfsbarschfilet auf Risotto Marchesi (Safranrisotto mit Blattgold... wer es braucht ;-P), wildem Brokkoli und confierter Artischocke auf den Teller.
Der Fisch war perfekt gegart mit ganz krosser Haut und trotzdem saftigen Fleisch. Der wilde Brokkoli gefiel mir vor allem auf Grund der merklichen Röstung sehr und der weiche Artischockenboden rundete das Geschmacksbild mit leichten Bitternoten passend ab.
Als Erfrischung wurde zwischendurch als zweiter Gruß ein Basilikum-Ananas-Sorbet gereicht, welches ebenfalls mit fein austariertem Spiel aus Fruchtigkeit und Säure der Ananas, sowie dem leicht ätherischem und frischen Aroma des Basilikum gefiel.
Das Highlight sollte zum Abschluss der Hauptgang mit heimischen Reh sein, welches rosa gebratenen Rücken, gebackene Schulter und dazu zweierlei Blumenkohl, Schmelze und Kirschjus umfasste.
Leider brauchte die Küche gerade hier noch einen zweiten Anlauf. Man sah und ich denke, sieht es auf dem folgenden Foto dem Rücken schon an, dass dieser leider komplett übergart und dadurch trocken war.
Doch hier agierte das Serviceteam ganz professionell und richtete auch eine Entschuldigung der Kochmannschaft aus.
Der zweite Versuch brachte dann aber einen saftigen und rosa zubereiteten Rücken, der ganz klassisch mit einer dunklen Soße und Kirschen serviert wurde.
Die gebackene Schulter war hinsichtlich des Frittier-Aromas zwar ebenso gut getroffen wie die Gänsepraline, aber etwas saftiger hätte das Fleisch hier durchaus sein dürfen.
Sehr gut waren hingegen wieder die Blumenkohlröschen mit optimalen Biss und das feine Blumenkohlpüree.
Mein Fazit zu diesem Weihnachtsmenü lautet also: Sowohl Küche als auch Service machten ihren Job in der Gesamtheit gesehen sehr gut und bescherten uns somit einen schönen Abschluss dieses ersten Weihnachtsfeiertages, der seinem Geld vollkommen gerecht wurde, auch wenn nicht alles perfekt gelungen war.