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Tatsächlich sehr erfreulich die Tatsache, dass die sino-deutsche Betreiberfamilie Kao einschließlich Schwager nun nach umfänglichen Renovierungsarbeiten neue Räumlichkeiten für „asiatischen Tapas“ gefunden hat. Aber was heißt neu? Ja, der Eingangsbereich am Beginn einer kleinen Einkaufspassage ist freundlich, aufgeräumt und mit (buntem) Lichtkonzept auf dem aktuellen Stand der innerstädtischen Mittelklasse-Gastronomie. Ebenso wie die kleine Terrasse, von der sich spätestens im nächsten Frühjahr die Gäste auch nicht durch die benachbarte Parkhaus-Einfahrt werden fernhalten lassen. Aber das wahre Juwel versteckt sich eine Halbetage tiefer mit dem Kreuzgang des ehemaligen Dominikaner-Klosters. Etliche Gastronomen zogen hier in den letzten Jahren und Jahrzehnten ein und wieder aus, von rustikal bis sachlich. Jetzt hat man für meinen Geschmack ein hochwertiges, durch die Kronleuchter und teilweise Parkettvertäfelung ein schon fast festliches Ambiente mit bequemen Sesseln geschaffen. Es wäre (auch) diesen engagierten Gastronomen zu wünschen gewesen, dass sich ihre Investitionen durch viele Weihnachtsfeiern schnell amortisieren. Leider hat sich das schon weitgehend erledigt.
An diesem Tag stand noch ein etwas umfangreicheres Abendessen an, deshalb konnte ich bei meinem mittäglichen Besuch als ersten kulinarischen Eindruck nur eine kleine Auswahl im Soulm8 probieren - was sich übrigens Soulmate ausspricht, also der englische Seelenverwandte. Die Homepage wird sicher ein paar tiefsinnige Gedanken dazu parat haben...
Für mich dagegen is entscheidend auf‘m Teller - oder hier vielmehr in der Schüssel:
Gurkensalat mit Knoblauch und Chili (4,5€)
Kimchi (4€) mit Reis (2€)
Tofu mit „Tausendjährigem Ei“ (6€)
BBQ-Fleisch aus Kanton (6€)
Ausnahmsweise mal vorab ein Fazit zu meiner kleinen Auswahl. Alles war ausgewogen und mit klarem (erwartbarem) Geschmacksbild. Hat gut geschmeckt. Aber doch mehr als früher auf den deutschen Geschmack getrimmt.
Im Einzelnen:
Die knackig Salatgurke frisch in Rhomben geschnitten, dazu gehackter Knoblauch, zerdrückter roter Pfeffer und getrocknete (milde) rote Chilispitzen, die angenehm knusperten. Ich hatte zwar mehr Feuer erwartet, aber aus einem eher langweiligen, wässrigen Produkt war ein frischer Auftakt mit deutlich asiatischer Herkunft geworden.
Kimchi, DIE koreanische Beilage schlechthin, Gaumenklärer und vor allem Verdauerle, war zwar zwischen Salzigkeit, Säure und Schärfe ausgeglichen, aber das war mir nun doch eindeutig zu brav. Den vorsichtshalber bestellten, anständigen Reis hätte ich gar nicht gebraucht.
Dafür hat mir der Seidentofu in nicht zu salziger Sojasauce ebenso gefallen wie das fermentierte Ei mit seinem sehr individuellen umami-Geschmack und der gelantinen Struktur.
Nicht jedermanns Sache, ich weiß.
In zugänglicheren Bahnen schließlich das (vielleicht einen Tick trockene) Schweinefleisch mit angenehmer Fettschicht.
Die Haut mit BBQ-Sauce lackiert und kräftig geröstet, sehr lecker. Dazu knackig gewokter Pakchoi. Die kleine Salatbeilage störte nicht groß. Irritierend allerdings, dass statt Koriandergrün ein Stängel Petersilie als Deko verwendet wurde. Danach muss ich mal die Mitglieder der freundlich-professionellen Betreiberfamilie fragen, die mit den hundert Aufgaben direkt nach einer Eröffnung beschäftigt, alle durch das Restaurant wuselten.
Zum Beispiel beim nächsten, ausführlicheren Besuch. Denn es war zwar nicht alles perfekt, aber die ersten Kleinigkeiten haben Lust auf eine ausgedehntere Reise durch die Welt des asiatischen Fingerfoods gemacht. Dann auch wieder mit Dim Sum. Und Pansen. Natürlich.